Test: Spawn: Armageddon (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Spawn: Armageddon
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
12.03.2004
12.03.2004
12.03.2004
Spielinfo Bilder  
1995 schuf Todd McFarlane einen der charismatischsten und langlebigsten Helden der modernen Comic-Literatur: Spawn. Doch bis heute haben sich nur wenige Firmen getraut, die Materie in Videospielform zu präsentieren. Die wenigen Versuche, wie z.B. 1995 auf dem SNES oder 2000 auf der Dreamcast scheiterten an der Erwartunghaltung der Fans. Doch vielleicht kann das von Point of View für Namco entwickelte Spawn: Armageddon den düsteren Anti-Helden in das richtige Spielelicht rücken – mehr dazu im Test!

Spawn May Cry

Da Spawn seinen Hauptwohnsitz bekanntlich in glühend heißen Höllenbereichen aufgeschlagen hat, scheint es nicht ungewöhnlich, dass sich die Entwickler beim Gameplay-Design an Capcoms Devil May Cry-Serie orientiert haben.
Zwar finden sich im Umfeld kleinere Unterschiede wie z.B. der höhere Stellenwert, der bei Armageddon auf Sprungsequenzen gelegt wird, doch im Kern geht es bei beiden Spielen nur um eines: Metzeln, bis die Pistolenläufe glühen und das Blut literweise vom Schwert tropft.

Das Figurendesign ist gelungen und erweckt den Comic zu virtuellem Leben.

(PS2)

Um größtmöglichen Schaden bei den Gegnermassen anzurichten, stehen Spawn vorrangig seine Axt und seine Ketten zur Verfügung. Vor allem letztere erweisen sich immer wieder als Allheilmittel gegen die Monsterbrut, da ihr auch entfernt stehende Gegner mit der Zielhilfe ins Visier nehmen und dann mit den ausfahrbaren Ketten angreifen könnt. Zusätzlich habt ihr noch die Möglichkeit, Höllenkräfte einsetzen, um euch einen Vorteil zu verschaffen und z.B. die Zeit verlangsamen oder dem Gegner mit Gift die spärliche Lebensenergie entziehen.
Im Lauf der Rettung vor der Hölle auf Erden hat Spawn natürlich auch Zugriff auf ein ansprechend großes Arsenal an Feuerwaffen von der Schrotflinte bis zum Raketenwerfer.

Zwischen den Abschnitten habt ihr die Möglichkeit, wie bei Devil May Cry mit Hilfe von aufgesammelten Seelen entweder die Waffen aufzubessern, Munition zu kaufen oder eure Gesundheits- und Magieleisten zu erweitern. Ihr seht schon: von den Grundvoraussetzungen deutet alles auf ein nicht gerade innovatives, aber durchaus Unterhaltung versprechendes Monstergemetzel hin. Und diesen Anspruch erfüllt Spawn Armageddon weitestgehend.

Gute Steuerung und Höllen-KI

Wer glaubt, jetzt vor lauter Angriffspower den Überblick verlieren zu müssen, wird von der gut reagierenden und einfach belegten Steuerung eines Besseren belehrt: Das Umschalten der Höllenkräfte funktioniert genau so gut und schnell wie die Waffenauswahl – beides braucht man aber im Prinzip nur bei Auseinandersetzung mit etwa härteren Gegnern und Bossen.

Den Rest der Zeit ist man mit Axt und Ketten gut ausgerüstet und schlachtet sich durch die Horden, die in jedem Abschnitt der mal großräumigen und mal kleiner geratenen Level lauern. Das Arsenal an Gegnertypen ist durchaus breit gefächert und orientiert sich natürlich an den Comics: kleinere Teufel, Zombie-Soldaten und unaussprechbare Monstrositäten geben sich ein Stelldichein, sind aber nur selten mehr als Kanonenfutter.

Die Ketten des Todes sorgen schnell für ein rasantes Abnehmen der Gegnerzahl und erweisen sich immer wieder als überpowertes Allheilmittel gegen die Höllenbrut!

(Xbox)

Und damit haben wir schon das größte Problem: Die paar Feinde, die eine etwas andere Taktik erfordern, sind zu spärlich gesät, um wirklich für Spannung sorgen zu können.
Stattdessen reicht es meist aus, den Gegner mit der Zielhilfe anzuvisieren und wie wild auf den Kettenknopf zu drücken.

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