Batman: Vengeance03.07.2002, Bodo Naser
Batman: Vengeance

Vorschau:

Spiderman, der coole Arachnoide mit dem rot-blauen Netzkostüm, erobert derzeit Leinwände und Computer gleichermaßen. Ein anderer meldet sich nun ebenfalls in die Riege der Superhelden zurück - der nachtaktive Batman. Mit Batman: Vengeance (ab 7,99€ bei kaufen) erscheint Anfang August die PC-Version eines Actionspiels, das bereits im vergangenen November auf der PlayStation 2 zumindest spielerisch für Furore sorgte. Was Euch auf dem PC erwartet, erfahrt Ihr in unserer Preview.

Eine Falle für Batman

Der markerschütternde Hilfeschrei einer Frau gellt durch die dunkle Nacht - ein klarer Fall für den Fledermaus-Helden Batman! Unter Einsatz seines Lebens gelingt es ihm, die Frau in Not zu retten. Doch Batman ist in eine Falle getappt, die ihm Erzbösewicht Joker gestellt hat, und der er nur mit knapper Not entrinnen kann. Joker muss daraufhin fliehen und alle glauben, dass der Fiesling endlich den Tod gefunden hat. Doch weit gefehlt, das "Grinseface" lebt und zieht die Fäden fortan aus dem Hintergrund. Diesmal soll ihm der Flattermann nicht entkommen, denn er will gleich ganz Gotham City niederbrennen und ihm dafür die Verantwortung in die Schuhe schieben...

Gameplay

Im temporeichen Action-Adventure Batman: Vengeance von Ubi Soft dürft Ihr über fünf Episoden mit insgesamt 19 Leveln auf nächtliche Jagd nach Joker und Konsorten gehen. Das Ganze gestaltet sich wie ein interaktiver Film, denn immer wieder wird die spannende Handlung auch während der teils anspruchsvollen Levels von gerenderten Szenen vorangetrieben. Der Schwierigkeitsgrad ist aber immer so gehalten, dass die Aufgaben lösbar bleiben. Ein wenig Geschick ist natürlich schon erforderlich, damit die große Fledermaus am Ende triumphiert.

Gesteuert wird der dunkle Retter grundsätzlich in der seit Tomb Raider obligatorischen 3rd-Person-Perspektive per Tastatur und Maus. Die Steuerung ist einfach - es empfiehlt sich trotzdem die voreingestellte Tastaturbelegung nach Eurem persönlichem Gusto zu verändern. Bisweilen wechselt die Kamerasicht nicht optimal, was dazu führt, dass Ihr dann nicht seht, wo Euer Held gerade hinläuft. Bei den Martial Arts-Einlagen ist das besonders nervig, da Ihr hier dem Gegner möglichst schnell die Waffe aus der Hand schlagen sollt.

Von Hand wird in die Ego-Sicht wird umgeschaltet, um die ganzen Spezialgeräte richtig bedienen zu können. Davon gibt es bei Batman traditionsgemäß viele: Zwar findet sich keine "Bat-Stickleiter" wie in der satirisch angehauchten Comic-Serie der 60er, neben dem bekannten "Batmobil" dient aber auch der "Batarang" zum Entwaffnen der Feinde auf Entfernung, das "Batscope" ist ein Fernglas, mit Handschellen fesselt Ihr die Gegner und der Enterhaken ermöglicht es Euch, weitere Distanzen zu überbrücken. Das Umschalten auf die Spezialsicht ist unkomfortabel und wäre besser automatisiert. Schön ist jedoch, dass Euch immer angezeigt wird, wohin Ihr mit Haken und Ösen zielen müsst.

Konsolentypisches

Dass die PS2-Version zuerst da war, merkt man der PC-Ausgabe von Batman: Vengeance deutlich an. Game-Design und Steuerung wurden weitgehend übernommen und sind für ein PC-Spiel recht ungewöhnlich. Negativ fällt leider die automatische Speicherfunktion auf, die Euch nicht dort sichern lässt, wo Ihr es wollt. Nervig: Stirbt Batman, dürft Ihr bei einem bestimmten Startpunkt wieder beginnen. Bis zum endgültigen Release sollte Ubi Soft das vielleicht noch ändern.

Grafik/Sound

Die 3D-Optik des Spiels ist leider nicht optimal. Zwar ist alles dunkel und sehr atmosphärisch, so dass das Design der Comics insgesamt gut getroffen ist. Die Texturen sind jedoch - etwa im Vergleich zum opulenten Spiderman - The Movie - arg detailarm. Daher wirkt die Umgebung bisweilen steril, Effekte wie Dampf oder Explosionen gibt es hingegen nur selten. Gelungen sind aber die gerenderten Zwischensequenzen. Der teils bombastische Soundtrack im Stil eines Actionfilms tut ein Übriges - insgesamt kommt daher schon so etwas wie Filmatmosphäre auf. Leider wurde Batman: Vengeance nicht komplett lokalisiert, die tolle Sprachausgabe ertönt in Englisch mit deutschen Untertiteln.

Ausblick

Konnte Batman: Vengeance vor gut einem halben Jahr auf der PS2 vor allem spielerisch überzeugen, so kommt das Spiel inzwischen leicht angestaubt daher. Neben dem viel schöneren Spiderman - The Movie sehen die ohnehin gewöhnungsbedürftigen 3D-Texturen nun doch seltsam spartanisch aus. Dass die Konsolen-Version einfach fast eins zu eins auf den PC transferiert wurde und keinerlei Verbesserungen erfahren hat, ist doch schade. Wann werden die Entwickler endlich begreifen, dass PC- und Konsolen-Spieler verschiedene Ansprüche an ein Spiel stellen? Fans des dunklen Flattermanns können sich zumindest auf die tolle Kino-Atmosphäre in Batman: Vengeance freuen.

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