Special: Nvidia Shield TV (Hardware)

von Marcel Kleffmann



Nvidia Shield TV (Hardware) von NVIDIA
Spiele-Streaming mit NVIDIA Shield TV
Hardware
Entwickler: NVIDIA
Publisher: NVIDIA
Release:
16.01.2017
16.01.2017
Spielinfo Bilder Videos
NVIDIA hat eine neue Version des Media-Streamers Shield TV auf den Markt gebracht. Mit der kleinen Box lassen sich nicht nur Videos oder Filme auf den Fernseher streamen: Man kann native Android-Spiele direkt spielen, seine PC-Titel via Shield auf den großen Bildschirm übertragen oder den On-Demand-Spiele-Streaming-Service GeForce Now nutzen. Wir haben uns die Spiele-Tauglichkeit genauer angeschaut.

Mit Shield TV versucht sich NVIDIA zum zweiten Mal an einer eierlegenden Streaming- und Entertainment-Wollmilchsau für den Fernseher - quasi ein Alleskönner für das Wohnzimmer. Der "Media Streamer" kann erstens Videos, Filme und Serien über Apps wie Amazon Instant Video, Netflix oder YouTube (Google Movies später) in 4K und HDR auf den TV-Bildschirm streamen, zweitens als Schaltzentrale für das SmartHome (NVIDIA Home AI; in Zukunft auch Google Assistant) eingesetzt und drittens zum Spielen verwendet werden. In diesem Bericht soll hauptsächlich auf die Spiele-Funktionen eingegangen werden, die sich in drei Kategorien einteilen lassen. So kann man auf Shield native Android-Games aus dem Google Play Store spielen, seine Spiele vom heimischen PC via Shield auf den Fernseher streamen und den Spiele-Streaming-Dienst GeForce Now nutzen und sich somit Spiele vom Rechenzentrum nach Hause übertragen lassen - alles verpackt in die NVIDIA Games App. Doch bevor ich näher auf die Spiele-Tauglichkeit eingehe, soll es zunächst um das Gerät und die Ausstattung gehen.
Zwei USB-3.0-Anschlüsse, ein Gigabit-Ethernet-Port, ein HDMI 2.0b Anschluss sowie ein Stromanschluss sind an der Geräteseite vorhanden. Ein aktiver Lüfter - klein und sehr leise - wurde ebenfalls verbaut.
Zwei USB-3.0-Anschlüsse, ein Gigabit-Ethernet-Port, ein HDMI 2.0b Anschluss sowie ein Stromanschluss sind an der Geräteseite vorhanden. Ein aktiver Lüfter - klein und sehr leise - wurde ebenfalls verbaut.


Eine Neuauflage von Shield TV

NVIDIA hatte die erste Version von Shield TV im Jahr 2015 veröffentlicht. Die überarbeitete Version des Geräts verfügt praktisch über die gleichen inneren Werte. Dafür wurde die Größe der Box um knapp 40 Prozent verkleinert (21 x 13 x 2,5 cm), das Gewicht gesenkt und die installierte Software überarbeitet. Da sich die grundlegende Technik nicht verändert hat, bekommen die bisherigen Shield-TV-Nutzer eine aktualisierte Version der Software (kostenlos) zur Verfügung gestellt.

Die Box und das Innenleben

In Shield TV verrichtet ein NVIDIA Tegra X1 (SoC: System-on-a-Chip) inkl. Grafikprozessor mit 256 Recheneinheiten und 3 GB RAM seinen Dienst. 16 GB interner Speicher wird geboten, wobei nur ungefähr elf GB tatsächlich frei sind - ein bisschen mager, 32 GB wären heutzutage angemessener gewesen. Zur Erweiterung des Speicherplatzes können externe Speichergeräte wie USB-Sticks oder Festplatten angeschlossen werden. Zwei USB-3.0-Anschlüsse, ein Gigabit-Ethernet-Port, ein HDMI 2.0b Anschluss mit HDCP 2.2 (Maximal: 4K-Auflösung mit 60p und HDR; Pass-through-Support für Dolby Atmos, Dolby TrueHD, Dolby 7.1/5.1, DTS-X, DTS-HD Master Audio) sowie ein Stromanschluss sind an der Geräteseite vorhanden. Abgesehen von dem Gigabit-Ethernet-Port bietet Shield TV Wi-Fi-Konnektivität (802.11 ac, 2x2 MIMO Wi-Fi) und unterstützt Bluetooth 4.1 zum Beispiel für Lautsprecher, Tastaturen, Mäuse, Headsets etc. Die normale Version von Shield kostet 229 Euro. Die 100 Euro teurere Ausführung Shield TV Pro bietet 500 GB internen Speicher und zusätzlich einen Micro-USB-Anschluss, einen SD-Steckplatz und einen Logitech IR Empfänger.
Die zentrale Nutzer-Oberfläche von Shield TV.
Die zentrale Nutzer-Oberfläche von Shield TV.

Android TV als Plattform und die Apps

Shield TV arbeitet mit Android 7.0 (inkl. Task-Übersicht) und nutzt die Android-TV-Plattform. Das App-Angebot im Android-TV-Store ist eingeschränkter als im Google Play Store auf Android-Smartphones und -Tablets. Google behandelt beide Stores als eigene Plattform und daher kann man nicht jede App für Mobile-Geräte auch auf Android-TV-Systemen nutzen. So lässt sich zum Beispiel Hearthstone zwar installieren, jedoch nicht starten.

Hauptsächlich werden Streaming-Apps von unterschiedlichen Anbietern sowie kostenlose und kostenpflichtige Spiele geboten. Besonders wichtig scheint für NVIDIA die vorinstallierte Amazon-Instant-Video-App zu sein, da kein anderes Android-TV-Gerät in Deutschland diesen Dienst bietet - dafür ist eine ähnliche App zumeist auf vielen Smart-Fernsehern vorinstalliert. Obgleich die Amazon-App auf Shield TV zügig läuft, jedenfalls im Vergleich zum Fire-TV-Stick (2015), bietet die App auf dem Fire-TV-Stick mehr Optionen (z.B. bei der Watchlist). Darüber hinaus können Fotos präsentiert oder Daten von NAS-Servern abgerufen werden. PLEX und Kodi (XBMC) werden ebenfalls unterstützt. Da jedoch Streaming-Apps auf vielen aktuellen Full-HD- oder 4K-Fernsehern vorinstalliert sind, fällt der tatsächliche Mehrwert von Shield TV in diesem Bereich eher gering aus.

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Meine Meinung zu dem Thema ist ganz einfach:
Taugt nichts.
Noch! In 10 Jahren kann das anders aussehen, wenn sich das Internet entsprechend weiter entwickelt hat, Latenzen deutlich niedriger sind und es nicht mehr so oft zu Einbrüchen in der Bandbreite kommt.
Allerdings will ich auch nicht wissen was für eine Grafik ein 08/15 Rechner in 10 Jahren auf den Bildschirm zaubern kann. ;)
NVidia hätte lieber erst mal weiter auf das Shield Tablet setzen soll, ich liebe mein K1. ;)
Minotarus schrieb am
Also ich benutze die Shield TV 16GB Konsole schon seit etwa einem Jahr und muss sagen das ihr Potential von von keinem Spiegelhersteller wirklich erkannt wurde. Ich muss dazu sagen das ich die Konsole zufälligerweise geschenkt bekommen habe. Ich habe schon Metal Gear Rising und Oddworld runtergeladen und bin begeistert was die Konsole leisten kann, aber bin trotzdem immernoch erschrocken wie man ein solches Wunderwerk links liegen lässt. Man könnte so viele Spiele portieren und diese Konsole zu einer Allround Konsole für Retro Titel machen . Und Retro würde bedeuten XBOX 360 Grafikniveau. Ich habe mir selber Android 6 auf der Konsole installiert und mir eine Full Root Version von Android draufgepackt und muss sagen das die Konsole in vieler Hinsicht besser ist als jeder Office PC. auf das Geforce Programm komme ich nicht zu sprechen, weil ich es nicht nutze und es für überflüssig halte, da jedes Streaming Leistung wegnimmt und somit für einen Gamer nicht zu gebrauchen ist.
Nightfire123456 schrieb am
Da ich sowohl das Nvidia home Streaming als auch den Steam Link schon getestet habe finde ich man sollte in dem Artikel stärker darauf eingehen das Steam Link streamen bei so gut wie jedem Game möglich ist, bei der Nvidia aber nur bei dafür optimierten Spielen geht. Ich hatte auch gefühlt mehr Probleme mit der Nvidia Lösung wie mit dem Steam Link. Auch das ich nicht nur Games sondern auch den Desktop Streamen kann bringt für mich einige Vorteile.
Wegen dem Gefühl mit der Schwammigen Maus am TV muss ich sagen das dies beim Streamen bei mir sogar besser funktioniert als wenn ich ein HDMI Kabel direkt verbinde. Die Übertragung ist schön Knackig und mir fällt keine große Latenz auf. Ausser es wurden gerade große Datenmengen geladen, also beim Starten vom Spiel oder wenn bei einem Game ein neues Areal geladen wird sind für etwa 1-3 Sekunden die Eingaben verzögert, danach läuft es aber sauber.
Allerdings würde ich jetzt nicht pauschal behaupten das dies bei jedem User so ist. Da ist man einfach von zu vielen Faktoren abhängig wie Netzwerk, TV usw.
Und Leider gibt es mittlerweile viel zu wenig Couch Koop Games für den PC...viel Auswahl hat man da nicht
sphinx2k schrieb am
Genau das würde ich mir aber wünschen ein Test mit einer entsprechend guten Kammera. Einfach Button zusammen mit Spiel Filmen und die Frames zählen bis auf dem Bildschirm erscheint was der Button auslöst. Das ganze dann am besten noch mal ohne Streaming und die Differenz aufzeigen.
Mein Multimedia PC am Fernseher lässt mich schon immer schaudern weil die Maus sich so schwammig anfühlt dank der Verzögerung.
Ich meine für mich kommt es ohnehin nicht in Frage, aber interessieren tut mich schon wie stark die Latenz ausfällt. Subjektives emfinden von einem Tester nutzt leider nicht wirklich viel, gibt genug die kein Problem mit 30fps Konsolen Ruckel Orgien haben.
Doc Angelo schrieb am
Kasima hat geschrieben:Fakt ist: es gibt einen Input-Lag und auch mal sichtbare Kompressionsartefakte. Fakt ist aber auch, dass mich persönlich das bei vielen Genres nicht sonderlich oder gar nicht stört, sondern nur ein anderes Timing benötigt. Mal ehrlich, wer Rennspiele überhaupt mit einem Gamepad spielen kann, der kann es auch auf die Kette kriegen, eine Achtelsekunde früher als direkt auf dem PC in die Kurve zu lenken oder bei einem Jump'n'Run das Sprungtiming anzupassen.
Grundsätzlich stimm ich dir zu. Home-Streaming hat definitiv seine Vorteile. Und viele Spieltypen können problemlos gespielt werden.
Aber das es nur ein anderes "Timing" benötigt sehe ich doch ein wenig anders. Falls Du alleine in der Spielwelt bist und Du alles unter Kontrolle hast, dann ja: Dann ist nur anderes Timing nötig. Aber wenn Du bei einem Platformer zum Beispiel bei einem Endboss einem Geschoss ausweichen musst, dann hast Du es schwerer als andere Spieler. Denn Du siehst (und hörst) das Geschoss erst 100ms später. Oder anders gesagt: In dem Moment, wo Du das Geschoss siehst, ist es tatsächlicherweise schon seit 100ms auf der Reise. Das heißt, das die Zeit, die der Gamedesigner als Reaktionszeit vorgesehen hat, einfach vom Bildschirm/Streaming verlängert wird.
Um es auf die Spitze zu treiben: Kennt ihr das "Spiel", wo man die Hände voreinander zusammen legt und sich abwechselnd eine "Handpfeife" verpassen muss? Gar nicht so einfach die Hände wegzuziehen, wenn jemand schnell ist. Noch viel schwerer wird es, wenn man alles, was passiert, erst nach 100ms sieht und hört. Da ist die Zeit zu reagieren einfach schon in dem Moment abgelaufen, in dem man eine Chance bekommt zu reagieren.
schrieb am