Test: Metroid Prime: Hunters (Shooter)

von Jörg Luibl



Metroid Prime: Hunters
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
03.05.2006
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ab 39,24€
Spielinfo Bilder Videos
Bühne frei, Scheinwerfer an: Ms. Samus Aran ist erstmals in kompletter 3D-Pracht auf dem DS gelandet. Die Heldin par excellence gibt sich die Ehre im Miniformat und macht dabei erst gar keine Abstriche in Sachen Präsentation. Wir haben uns verblüfft durch futuristische Landschaften und Tunnelsysteme gescannt, gemorpht und gekämpft. Erreicht das Abenteuer die Perfektion der GameCube-Klassiker?

Ein Phallus muss fallen

Rechts zischt Vulkangas, links wabert Lava, vor mir leuchtet ein Portal. Einen Schuss später dringe ich in einen düsteren Tunnel, der von blau pulsierenden Adern durchzogen wird. Alles um mich herum scheint zu leben. Plötzlich ertönt seltsames Brummen. Ich drehe mich, aber sehe nichts. Ich scanne die Umgebung, suche alles ab … nichts. Dann, eine Sekunde später, naht der Feind: Zig Wachdronen schweben wie ein Schwarm Bienen aus der Ferne heran. Schnell eine fürs Archiv scannen, Waffe durchladen und Feuer frei!

Oben die Lava samt Feind, unten die Karte. Als Morphball kommt man hier besser durch...
Durchatmen, Finger lockern - denn das war noch gar nichts: Hinter der nächsten Tür lauert ein riesiger Wurm mit einem Dutzend Augen, der sich wie ein mutierter Phallus in die Höhe schraubt, geifert und zischt. Hinter mir werden die Türen verschlossen, vor mir schlagen die ersten Feuerbälle ein. Erst jetzt perlt der Schweiß. Erst jetzt kündigt der Bosskampf die alles entscheidende Primetime an. Das ist das wahre Metroid. Das ist genau die prickelnde SciFi-Spannung, die mich auch bei den großen Brüdern Metroid Prime und Metroid Prime 2: Echoes  auf dem GameCube so gnadenlos an der Motivationsgurgel gepackt hat.

DS rockt dritte Dimension

Grafisch beeindruckend, technisch hervorragend, atmosphärisch dicht: Metroid Prime: Hunters ist das bisher prächtigste DS-Abenteuer und das erste, dem die dritte Dimension wirklich verdammt gut steht. Kulisse, Menüs und vor allem die herrlichen Filme harmonieren wunderbar: Über beide Bildschirme laufen vor wichtigen Kämpfen imposante Filme, die Monster in Großaufnahme oder Szenen in Panoramaperspektive zeigen - herrlich! Wenn dieser Titel mit dieser Präsentation anno 1997 auf dem N64 herausgekommen wäre, hätte es kollektive Ohnmachtsanfälle gegeben. Vielleicht hätte Samus aber auch gar nicht auf's mickrige Modul gepasst…

Wie dem auch sei: Obwohl das Spielgefühl hervorragend ist, ist es nicht dasselbe wie auf dem GameCube. Und obwohl ich dieses Abenteuer jedem Metroid-Liebhaber wärmstens empfehle, ist es nicht ganz so perfekt wie seine großen GameCube- oder kleinen GBA-Geschwister. Im Vergleich zu Metroid Prime 2 liegt der Fokus hier eindeutig auf mehr Action. Das Scannen und Erkunden der Spielwelt ist zwar auch nötig, aber wurde deutlich zurückgeschraubt und nicht so gut in die Story integriert. Man hat das Gefühl, sehr viele kleine Puzzleteile zu sammeln, die jedoch selbst nach vielen Stunden nicht den großen Zusammenhang zeigen wie im letzten Licht- und Dunkelepos in der Welt der Luminoth.

Vom Jäger zum Gejagten

Apropos Story: Das Ganze spielt zeitlich zwischen Metroid Prime 1 und 2. Samus kommt den Artefakten der Alimbier auf die Schliche. Diese fast in Vergessenheit geratene Zivilisation schickt plötzlich eine mysteriöse telepathische Nachrichten an alle Völker: "Im alimbischen Cluster liegt das Geheimnis zur ultimativen Macht verborgen." Die Astralatombombe? Der universale Durchblick? Die Wunderwaffe? Keiner weiß es. Kein Wunder also, dass sich daraufhin nicht nur Samus Aran, sondern noch jede Menge andere dubiose Gestalten und Kämpfer auf den Weg machen, um das Geheimnis als Erste zu lüften. Immer wieder werdet ihr auf eurer Suche alarmiert, wenn einer der Jäger auf dem Planeten landet und dann heißt es: Showdown!

Denn dann beginnt meist ein Wettlauf gegen die Zeit bis zum rettenden Raumschiff oder ein feuriges Katz- und Mausspiel, eine regelrechte Jagd um die Trophäe, die man gerade von einem alimbischen Boss erbeutet hat. Plötzlich verliert man das Artfefakt und muss es in einer Art Arenaduell wieder zurückgewinnen. Dabei steht man zunächst nur mit den klassischen Waffen Charge Beam, Morphball und Raketen coolen Kopfgeldjägern gegenüber, die alle nicht nur ganz eigene Fähigkeiten wie das Einfrieren, die Unsichtbarkeit oder die Sichtverzerrung besitzen, sondern sich auch verwandeln können: Weavel krabbelt mit Nahkampfklauen umher, während der Rest des Körpers als stationäres Geschütz ballert; Kanden wird zur schnellen Angriffslarve und Sylux hinterlässt ein zerstörerisches Bombentrio. Später kann man den Schergen mit sechs Spezialwaffen, darunter Mörser, Elektro-, Magma- Plasmawerfer sowie mit einem Scharfschützenlaser entgegen treten.         
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Kommentare

E-G schrieb am
besser spät als nie...
hab das spiel neulich NEU und ovp billig gefunden, was bei nem 6 jahre alten titel imho schon was besonderes ist. wollte es schon fast in höchsten tönen loben aber eine sache, bzw eigentlich 2, gehen mir momentan gewaltig aufn sack:
1. zu viele gegner, zu viel action, man wird ständig beschossen und durch den raum katapultiert. so richtige ruhephasen gibts einfach zu wenige. der kontrast zwischen action und ruhe ist einfach nicht gut getroffen
2. nach den (immer gleichen?) boss kämpfen in diesen abgetrennten gegenden startet jedes mal ein countdown und das rennen zum schiff. das war beim ersten mal vllt ganz lustig, aber spätestens beim 4. ist es eher mühsame routine. und ich weiß nichtmal warum ich eigentlich weglaufen muss, bzw wovor.
na mal weiter.
nachtrag:
und noch ne ärgerliche sache:
momentum als morphball. klar ein problem der original digitalen steuerung, aber trotzde nervig wenn es fast unmöglich ist mit dem morphball stehen zu bleiben.
edit2: so bin durch, 8h 70%. der endgegner war relativ lahm eigentlich, hatte mehr power erwartet. anonsten ganz netter titel, beeindruckende technik. da soll mal einer behaupten der ds war auf n64 niveau. ich kenn jedenfalls nur ein optisch vergleichbares n64 spiel, und das war conquer. aber was framerate angeht gibts eigentlich keinen vergleich, so flüssig läuft kein aufwendiges n64 spiel.
Retrogamer97 schrieb am
das spiel ist im multiplayer am besten.ist ja auch auf den ausgelegt^^
Kid Icarus schrieb am
Hamma Game, einfach nur zu empfehlen!
Naja, aber ich hätte paar Prozent mehr gegeben :wink:
johndoe731183 schrieb am
Ja, Lost Planet ist 3rd. :wink: Hm, hab' MPH jetzt schon lange nicht mehr weitergespielt, war eigentlich schon recht weit. Müsst' ich irgendwann mal beenden.
Gleiches gilt für MP1 ... aber da nervt mich so manches zu sehr.^^
Jimbei schrieb am
Wow... Das Game haut mich um. Ich spiele eigentlich generell keine Ego-Shooter, das einzige Spiel was ich gespielt habe, was man darunter einordnen könnte, wäre nur Lost Planet - oder nennt man das Third-Person-Shooter? Wie dem auch sei, Metroid Prime: Hunters fesselt mich im Moment wirklich sehr. Einerseits ist die Action deutlich intensiver als auf den GameCube-Teilen, andererseits schätze ich die enorm präzise Steuerung - meiner Meinung nach ist es sogar gut so, dass es kein Automatisches Fixieren gibt. Jeder sollte das Spiel wirklich erst anspielen, bevor er eine Meinung darüber bildet, denn auch ich wurde sehr überrascht, wie gut das Gameplay eigentlich ist. ...aber ich bin mal gespannt, wie's online zugeht. ( ^ ^ )"
schrieb am