Galactic Tales20.08.2002, Marcel Kleffmann
Galactic Tales

Special:

Spiele wie Privateer oder Elite haben Tausenden von Spielern vor einigen Jahren die Nächte gekostet. Jetzt kehrt das süchtig machende Spielkonzept zurück und zwar in Gestalt eines Web-basierten Online-Games namens Galactic Tales. Was sich dahinter verbirgt und ob tatsächlich das alte Elite-Flair beschworen werden kann, klärt unser Special!

Die Rückkehr eines vergessenen Genres

Vor einigen Jahren gehörten die Weltraum-Handelsspiele mit zu den beliebtesten Spielen überhaupt. Nach Privateer 2 und dem eher unbekannten Tachyon: the Fringe gibt es kaum Titel, die das schon fast traditionelle Genre wieder auf Vordermann bringen. Nun hat ein findiges Team aus Fans ein eigenes Spiel auf die Beine gestellt: Galactic Tales. Es erweitert das Szenario des Weltraumhandels mit zahlreichen Rollenspiel-Elementen und einer kleinen Dosis Strategie.

Charakter-Bildung

Da es sich bei Galactic Tales um ein Web-basiertes Game handelt, müsst Ihr nichts installieren. Ihr meldet Euch einfach auf der Homepage an und bekommt einige Zeit später eine Bestätigung zugeschickt. Danach geht es auch schon los und Ihr müsst einen Charakter erstellen. Neben Namen, Aussehen und Geschlecht, könnt Ihr Euch zu Beginn drei Fähigkeiten auswählen, die Eure Rolle im Spiel mitentscheiden. Legt Ihr beispielsweise einige Punkte auf Angriffsmanöver, so schlagt Ihr einen kriegerischen Weg ein. Viele Punkte auf dem Erzabbau stärken zum Beispiel die Ressourcensammelmöglichkeiten und daher ist man für die Rolle des Händlers prädestiniert; Misch-Charaktere gibt es natürlich auch.

Der Weltraum

Nach der Erstellung des Protagonisten bekommt Ihr ein fast schrottreifes, gebrauchtes Personenshuttle zur Verfügung gestellt, mit dem Ihr Euch auf die Reise in die nicht ganz so unendlichen Weiten aufmachen könnt. Am Anfang habt Ihr gerade mal fünf Bewegungspunkte (BP) zur Verfügung. Sind diese Punkte verbraucht, müsst Ihr Euch bis zur nächsten Runde gedulden, bis Ihr wieder neue BPs erhaltet. Bis Ihr den Charakter-Level 10 erreicht habt oder ein Schiff einer gehobenen Klasse Euer Eigen nennt, bekommt Ihr alle 15 Minuten neue BPs. Danach gibt es diese wichtigen Punkte erst alle 30 Minuten. Schafft Ihr es einmal nicht, in einem Zeitfenster zu ziehen, verfallen die Aktionspunkte.

Der Weg zum Geld

In der Frühphase des Spiels ist es fast unmöglich, Geld durch Entermanöver zu bekommen und daher müsst Ihr Euch zunächst auf den Handel konzentrieren. Dazu müsst Ihr Euch für einen Rohstoff entscheiden, den Ihr abbauen wollt, und ein entsprechendes Abbaugerät kaufen. Für Weltraumschrott benötigt Ihr zum Beispiel eine Schrottpresse und für Solarenergie ein Solarsegel. Die abgebauten Ressourcen werden im Frachtraum gelagert und können auf Planeten oder Raumstationen verkauft werden. Der Ressourcenabbau kostet, wie fast jede Aktion im Spiel, einen BP. Auf zahlreichen Planeten stehen auch Aufträge bereit, die Euch Geld einbringen. Ein Auftrag gestaltet sich eher simpel, denn Ihr müsst immer nur eine bestimmte Anzahl einer Ware X an den Ort Y bringen. Oftmals schicken Euch diese Aufträge kreuz und quer durch die acht Sternensysteme, die durch Wurmlöcher verbunden sind.

Das nächste Schiff

Habt Ihr dann nach einiger Spielzeit ein paar Credits auf dem Konto angesammelt, könnt Ihr Euer Schiff aufrüsten oder gar ein neues Raumschiff kaufen. Die letzte Option steht Euch allerdings nur dann zur Verfügung, wenn Ihr ein bestimmtes Level erreicht habt. Euer zu Beginn ärmliches Schiff könnt Ihr mit zusätzlichem Frachtraum, verbesserten Triebwerken, besseren Waffen oder stärkeren Schilden ausrüsten. Bessere Triebwerke stellen dem Spieler eine höhere Anzahl an Bewegungspunkten zur Verfügung - jedoch nur, wenn Euer Navigations-Skill so etwas überhaupt zulässt.

Erfahrung

Für den Abbau und den Handel mit Rohstoffen bekommt Ihr eine bestimmte Anzahl an Erfahrungspunkten. Auch die normale Fortbewegung durch den Weltraum bringt diese heiß ersehnten Punkte. Habt Ihr einen festgelegten Grenzwert erreicht, steigt Ihr einen Level auf und dürft fünf Skillpunkte auf die zur Verfügung stehenden Fertigkeiten verteilen.

Level 10

Habt Ihr dann Level 10 erreicht, geht der Spaß erst richtig los: Jetzt verringert sich die Rundenzeit auf 30 Minuten und Ihr könnt erstmals geentert werden. Neue Schiffe stehen ab dem zehnten Level natürlich auch zur Verfügung. Nun habt Ihr die Qual der Wahl, entweder weiter Händler bleiben oder Pirat, Kopfgeldjäger oder Marodeur werden. Piraten greifen in der Regel friedliche Händler an und entern diese. Sollten Entermanöver gelingen, setzt der Händler ein wenig Kopfgeld auf den Piraten aus; jeder Kopfgeldjäger wird sich freuen.

Abschließend bleiben noch die Marodeure, die einfach alles und jeden angreifen. Wenn Ihr Händler seid, sind Euer Schiff sowie Euer Charakter unzerstörbar. Werdet Ihr angegriffen und verliert die gesamten Schilde und Hüllenstabilität, werdet Ihr für eine bestimmte Zeit in den Kerker eingesperrt. Nach einigen Tagen kann es aber wieder losgehen. Habt Ihr hingegen eine festgelegte Anzahl an Schiffen attackiert oder sogar geentert, dann wird sogar Euer Charakter zerstörbar.

__NEWCOL__Clans, Fleets und Basen

Wie in fast jedem Online-Spiel können Clans gegründet werden, die dann meistens zusammen ein Ziel verfolgen (z.B. viel Geld scheffeln, alle Piraten jagen etc.). Spieler können sich zu so genannten "Fleets" zusammenschließen und die Werte der beiden Schiffe werden dann addiert, so können effektive Geleitzüge geschaffen werden, welche die Handelsschiffe schützen. Ab einer astronomischen Summe von knapp einer Million Credits könnt Ihr eigene Weltraumstationen errichten. Auf diesen Stationen ist es möglich, selbst Raumschiffe oder Zubehör zu bauen und zu verkaufen. Zur Produktion benötigt Ihr allerdings einige Rohstoffe und ziemlich hohe Fähigkeitswerte.

Grafik/Sound

Grafisch präsentiert sich das Galactic Tales-Universum ziemlich zweckdienlich. Für ein komplett Web-basiertes Spiel ist es allerdings hervorragend gelungen. Was den Sound angeht, orientiert sich Galactic Tales wahrscheinlich an der fehlenden Akustik des realen Weltraums - es ist totenstill.

 
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