Test: Fract OSC (Logik & Kreativität)

von Benjamin Schmädig



Fract OSC (Logik & Kreativität) von Phosfiend Systems
Die bildgewaltige Welt der Musik
Entwickler:
Publisher: -
Release:
22.04.2014
22.04.2014
Erhältlich: Digital (Steam, GOG), Entwicklerseite
Spielinfo Bilder Videos

Ich weiß nicht, warum ich hier bin. Oder was ich tun muss. Wenn ich mich bewege, reagiert die Welt. Kleine Vierecke flirren um mich herum, Leuchtgitter vibrieren in einem bauchigen Bariton. Gleißende Neonstreifen wurden in eine riesige Höhle geschlagen. Und als ich in einem kleinen Test Töne zu Musik kombiniere, öffnet sich eine Tür. Nein, Fract ist kein Trip für Selbstfinder. Doch was ist es?



Clever und vertraut

Wenn ich eine Plattform richtig drehe, lenkt sie einen Energiestrahl zur nächsten Plattform und die zur übernächsten... bis der Strahl den Ausgang öffnet. Wenn ich vier hintereinander stehende Türen in der richtigen Reihenfolge öffne, kann ich hindurch sprinten. Richtig: Fract ist ein Puzzle mit recht herkömmlichen Rätseln. Manche sind clever konstruiert, einige bringen die grauen Zellen zum Rauchen. Die meisten Elemente wiederholen sich aber und die wenigsten sind echte Kopfnüsse. Das Besondere ist nicht die spielerische Herausforderung.

Musikalische Lösungen

Das Besondere ist ihre Einbindung in den einzigartigen Schauplatz. Denn ich laufe nicht von einer Aufgabe zur nächsten – obwohl es mir frei steht, das zu tun. Stattdessen sehe ich mich in der riesigen Welt frei um, schwebe in einem unsichtbaren Fahrstuhl fast eine Minute lang von einem Punkt zum nächsten und beobachte, wie die Umgebung auf mein Näherkommen reagiert. Tore leuchten auf, Treppen klappen auseinander, Stege drehen sich. Wie aus dem Nichts entstehen Wege: Aus einem Würfel gehen vier weitere hervor, die sich erneut vervielfältigen. Als würde ein Computer die Objekte für jeden Gebrauch neu replizieren. Ein tolles Schauspiel!

Manche Objekte kann ich benutzen, Aufzüge z.B. oder die schwebende Schnellreise. Und Maschinen, die wie abgeschaltet in großen Installationen stehen. Sie erinnern an stilisierte Schaltkreise, Generatoren, Dioden – an die von Tron geprägte Ästhetik. An ihnen lenke ich Strom,

Neonfarbene Maschinen und Lichter ragen wie gigantische Sehenswürdigkeiten aus dem Fels.
Neonfarbene Maschinen und Lichter ragen wie gigantische Sehenswürdigkeiten aus dem Fels.
indem ich Kreuzungen auf Leiterplatten drehe und den Widerstand verändere. Oder ich beeinflusse den Rhythmus, in dem riesige Antennen Energie ausstoßen. So aktiviere ich die Maschinen, um einen neuen Weg zu öffnen. Jede Aktion sendet dabei einen Ton, der sich in den elektronischen Beat einfügt: Ich mache Musik.

Die Geräusche einer erfolgreich manipulierten Maschine fügen sich in den Soundtrack. Tatsächlich bin ich auf der Suche nach coolen Melodien immer wieder vor längst gelösten Rätseln stehen geblieben. Ich habe komponiert, einfach weil es ging. Die Verbindung von Spiel und Ton ist nahtlos, weil alle Aufgaben ohne Rhythmusgefühl lösbar sind, ihre Handhabung aber unmittelbar mit der Akustik verbunden ist.

Selbst geschrieben

In einem separaten Teil der Spielwelt lege ich sogar wie an einem Tracker Instrumente auf mehreren Spuren übereinander. Über zahlreiche Regler ändere ich die Eigenschaften der Klänge, ich kann Einstellungen speichern und bereits vorhandene auswählen. Alle Bedienelemente schalte ich durch gelöste Aufgaben frei oder ich erhalte durch einen Klick vollständigen Zugriff auf alle Funktionen – je nachdem, wonach mir der Sinn steht. Eine stilvolle Dreingabe in einem coolen Spiel!

Kommentare

Usul schrieb am
Das Spiel ist einfach hammergeil. Die 9,99 Euro/Dollar sind gut investiert, meiner Meinung nach.
Was mich aber stört, ist, daß Benjamin Schmädig den Test gemacht hat. Das ist nichts Persönliches, aber ich finde Benjamins Texte einfach relativ nichtssagend. Eine Aneinanderreihung von persönlichen Eindrücken, ein paar teils belanglose Informationen über das Spiel... dazu ein krudes Fazit. Das war's.
Dabei könnte man zu Fract wohl sehr viel mehr schreiben, wenn man denn nur wollte. Besser wird es auf einigen anderen Seiten gemacht, hier nur drei Beispiele:
http://www.adventuregamers.com/articles/view/26314
http://www.eurogamer.net/articles/2014- ... osc-review
http://www.polygon.com/2014/4/22/563808 ... -fract-OSC
Nochmal: Nix Persönliches, und auch nicht ausschließlich auf Fract bezogen... auch der Avoid Sensory Overload-Test heute ist auf ähnlichem Niveau.
mindfaQ schrieb am
Schön, sieht aus als würde man in eine der alten Demos aus der Demoscene eintauchen. Werd ich mir kaufen, wenn es mal für 5 oder weniger Euro angeboten wird.
nawarI schrieb am
Der Hinweis, dass man die Rätsel auch ohne Rythmusgefühl bestehen kann, ist für mich sehr wichtig. Ich hab schon Probleme bei Patapon einen gezielten Angriff zu trommeln. Musikalische Rätsel sind für mich oft die größten Herausforderungen in einem Spiel.
Querscheisser schrieb am
Klingt sehr Interessant.
Wie in einem Tracker?
Also kann ich auch komplett bei 0 anfangen?
Gibts auch die Möglichkeit eigene Sounds zu importieren, also is unter den Instrumenten auch sowas wie nen Sampler?
irgendwie bin ich grad ganz kribbelig... haha.
schrieb am