Nintendo 3DS15.03.2011, Paul Kautz
Nintendo 3DS

Special:

Die Zukunft ist jetzt: »3D« bedeutet bislang entweder überteuerte Kinokarten und hässliche Brillen, deren Design in den tiefsten 80ern stecken geblieben ist - oder überteuerte Fernseher und hässliche Brillen, deren Design in den tiefsten 80ern stecken geblieben ist. Es brauchte mal wieder eine innovative japanische Firma, um drei echte Dimensionen sowohl mobil als auch brillenlos zu machen.

Drei gigantische Dimensionen

Der Schock sitzt tief: Was ist das denn bitte für eine Riesenpackung? Irgendwo in den Tiefen dieses Monsters, das mich unter den richtigen Umständen vermutlich fressen könnte, befindet sich der 3DS - aber um zu ihm zu gelangen, muss ich mich durch gefühlte Tonnen an Lach- und Sachgeschichten buddeln:

Vier Mal »DS« im Namen, und doch so unterschiedlich: DS lite, DSi, 3DS, DSi XL (im Uhrzeigersinn von links oben). Wer sich nur für die Spielequalität interessiert, findet alle 3DS-Tests hier!
Hochwichtige Informationen, Warnhinweise, Sicherheitshinweise, Infos zur Mii-Lobby, eine Schnellanleitung, eine Nichtganzsoschnellanleitung sowie eine Sehrausführlichanleitung - jeweils in fünf Sprachen. Mann, Mann, Mann, Nintendo meint's mit der Idiotensicherheit dieses Mal so richtig ernst! Was man auch daran sieht, dass der erste und prominenteste Punkt auf dem neuen Desktop eine Ansammlung von noch mehr Gesundheits- und Sicherheitshinweisen ist.

Bereit für die neue Grafik-Wunderwelt? Durchatmen, einschalten, langes Gesicht machen: Höö, es gibt nix zu hören? Ich bin enttäuscht, Nintendo: Der 3DS ist der erste Handheld, den ich kenne, der beim Starten keinerlei Geräusch von sich gibt - kein Bing, kein Klimbim, keine kleine Melodie. Hm. Bevor meine Augen malträtiert werden, werde ich erstmal befragt: Wie heiße ich, wann habe ich Geburtstag, was ist meine Lieblingsfarbe? Und dann -endlich-, der Moment, auf den man seit der ersten Ankündigung des 3DS gewartet hat: Ein Bild, ein Schriftzug - und plötzlich Tiefe im Raum! Zuerst 2D, dann macht's wooooooooop, und schon ist's 3D. Ich liebe es! Okay, ich hatte den 3DS im letzten halben Jahr bereits mehrmals in der Hand, ich kenne den Effekt schon - und trotzdem begeistert er mich jedes Mal aufs Neue. Man kann darüber sagen, was man will, man muss erstmal abwarten, was die kommenden Spiele wirklich aus diesem Effekt machen werden - aber jedem, der diesen Anblick live vor sich hat, dürfte sofort klar sein, dass das die Zukunft des Spielens ist.

Jetzt in schöner

Neben dem 3DS, der Literatur des Todes sowie dem obligatorischen Ladekabel (das zur Abwechslung mal dem des DSi-Vorgängers entspricht - was ist los mit Nintendo?) befinden sich noch mehr Dinge in der voluminösen Packung: Zum einen ein Ladepodest,

So plastisch wirkte Mario noch nie: Der 3D-Effekt ist phänomenal! Und ist auf 2D-Bildern naturgemäß knifflig rüberzubringen.
das den 3DS über Kontakt aufladen kann (nett), zum anderen ein Päckchen bunter Karten mit Nintendo-Motiven (dazu gleich mehr). Außerdem tummelt sich noch eine zwei GB dicke SD-Karte im Gepäck, die schon im 3DS verankert ist - eine ungewohnt großzügige Dimensionierung für Nintendo. Die Karte dient als primäres Speichermedium, obwohl es auch (deutlich weniger umfangreichen) internen Speicher gibt. Im Vorfeld gab es viele Vermutungen über die potenzielle Laufzeit des Akkus, der mit den beleuchteten Displays sowie dem 3D-Effekt sicher gut belastet ist. Ich experimentiere seit knapp einer Woche mit dem 3DS herum, meine Erfahrung pendelt die Laufzeit bei mittlerer Belastung (einfache Spiele, voller 3D-Effekt, volle Helligkeit) bei etwa sechs Stunden ein. Nutzt man reine DS-Spiele, dürfte dieser Wert nach oben klettern, bei aufwändiger 3DS-Software hingegen nach unten - das konnte ich allerdings noch nicht selbst ausprobieren.

Der Stylus sitzt nicht mehr an der Seite, sondern sicher verankert an der Rückseite des 3DS. Zieht man ihn raus, dürften lange Gesichter unvermeidlich sein: Was ist das denn für ein Knubbel? Ein Knubbel, der sich ausziehen lässt, wie man schnell feststellt - und auf einmal ist er sogar etwas länger als sein DSi-Pendant. Der Modulschacht befindet sich immer noch an der Rückseite des Geräts und schluckt neben den 3DS-Spielen auch fast alle DS-Cartridges. Das »fast« bezieht sich auf Spiele, die Sonderhardware nutzen - wie z.B. die 

Das Menüsystem des 3DS (rechts) orientiert sich an dem des DSi (Mitte, in der XL-Variante) - allerdings jetzt mit 3D-Spielereien auf dem oberen Bildschirm.
Guitar Hero On Tour-Reihe, die im 3DS nicht funktioniert. Der europäische 3DS schluckt anstandslos auch internationale DS-Software, sei es japanische oder amerikanische - sie funktioniert. Da der obere 3DS-Bildschirm allerdings etwas breiter ist als sein DS-Kollege (400x240 Pixel stehen 256x192 entgegen), wird die Anzeige nur zum Teil genutzt - links und rechts sind also schwarze Ränder zu sehen. Auch der untere Bildschirm ist höher aufgelöst als vorher (320x240 Pixel), so dass alte Spiele hochskaliert werden - allerdings werden nicht einfach die Pixel vergrößert, sondern dabei interpoliert, so dass das Bild etwas verwaschener als gewohnt aussieht. Wie auch beim DSi wird auch hier ein HotSwap-Feature genutzt; man kann also Spiele im laufenden Betrieb wechseln, ohne den 3DS aus- und wieder anschalten zu müssen.

In Sachen Bedienung bleibt der 3DS dem DSi im Großen und Ganzen treu: Das Digikreuz und die Buttons sind unverändert und robust, das Kreuz ist allerdings ein ganzes Stück nach unten gewandert - muss es sich doch seinen Platz mit dem neuen Analognippel teilen. Der, im Gegensatz zu seinem PSP-Kollegen eine Pracht ist, genau die richtige Portion Widerstand liefert und zuverlässig seinen Dienst verrichtet. Und dann ist da natürlich noch der 3D-Regler an der Seite des oberen Bildschirms, mit dem sich die Tiefe des Effekts in mehreren Stufen regeln lässt - von voller dritter Dimension bis zurück zum gewohnten 2D-Bild.                 

Knips, knips, knips!

Okay, der 3DS ist ausgepackt, eingeschaltet, angeguckt - aber was kann er denn, außer 3D-Bilder anzuzeigen? Nun, er kann sie auch selbst machen, denn auf der Rückseite des oberen Bildschirms befinden sich zwei Kameras, mit denen sich autostereoskopische Bilder knipsen lassen. Die kann man dann zwar auch nur auf dem 3DS ansehen (bzw. auf einem 3D-Fernseher mit SD-Kartenslot), aber das ist okay -

Mit der 3D-Kamera lassen sich wunderbar einfach 3D-Bilder schießen, die man in Echtzeit mit Effekten verschönern und hinterher noch weiter bearbeiten darf.
die Auflösung der Aufnahmen ist so niedrig, dass man sie gar nicht so groß betrachten möchte. Man kann sich auf Standardbilder beschränken oder einen Haufen Filter und Effekte dazuschalten: U.a. hat man dann Herzchen, Seifenblasen oder Blumenmeere im Bild, man darf zwei Gesichter zu einem vereinen (was teilweise erschreckende Resultate nach sich zieht) oder die Szenerie in eine Art Traumleuchten tauchen. Zusätzlich kann man im Nachhinein in den Bildern herumpinseln, die Tiefeninformationen einzelner Objekte  ändern oder diverse Stempel draufpappen. Falls man ob der Optionsvielfalt irgendwann die Nase vor lauter Dimensionen nicht mehr sieht, kann man den ständig in der Gegend herumsitzenden Zwitschervogel antippen, der nie um einen hilfreichen Spruch verlegen ist - oder auch mal fröhliche Kommentare à la »I went to a seed festival yesterday, but I'm not showing you the photos. Chirp.« vom Stapel lässt. Generell ist Nintendo fast schon aufdringlich, was Hilfetexte angeht: Jede Applikation wird von einem nicht überspringbaren Tutorial eingeleitet, in dem man in sehr einfacher Sprache in die Thematik eingeführt wird. Wem das immer noch nicht genug Info ist, dem steht ein ganzes Hilfeabteil zur Verfügung, in dem auf alle möglichen Themen eingegangen wird: Die Benutzung von DS-Games, was Play Coins sind, was man mit dem Home-Button macht oder wie man (kein Scherz) Hilfe-Texte benutzt.

Die Home-Taste ist ähnlich ihrem iPhone-Pendant Dreh- und Angelpunkt aller Applikationen. Drückt man aus einem Spiel oder einer Anwendung heraus auf Home, gelangt man zurück auf den 3DS-Desktop. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Anwendung damit geschlossen ist - sie verweilt geduldig im Hintergrund und kann jederzeit wieder aufgerufen werden; allerdings kann man nicht beliebig viele Programme gleichzeitig laufen lassen, die Zahl der dafür in Frage kommenden Applikationen ist streng limitiert. Dafür gibt es eine Freundesliste, die den verhassten Freundescodes etwas von ihrem Schrecken nimmt: Kennt man den Freundescode eines 3DS-Kumpel, kann man ihn in der Liste eintragen, woraufhin seine Spielerkarte (mit Mii, Freundescode und Motto) gespeichert wird und in Spielen automatisch zur Verfügung steht.

Apropos Mii: Die putzigen Gestalten der Wii haben den Sprung in die Handfläche geschafft - das »Mach mich Mii«-System funktioniert genauso wie die Wii-Variante. Mit einer Ausnahme: Man kann auf dem 3DS ein Foto von sich machen und die daraus extrahierten Informationen vom Programm in einen Mii packen lassen. Die Ergebnisse sind mehr oder weniger überzeugend, mal passt die Gesichtserkennung, 

Mach mir meinen Mii: Das System funktioniert fast genau so wie auf Wii, außerdem kann man den Kleinen auch für Spiele und StreetPass freigeben.
mal kommen Resultate dabei heraus, die mit dem Ursprungsbild bestenfalls eine Nase gemein haben. Passt der Mii, kann er für alles Mögliche freigegeben werden - zum Verteilen an Freunde, zur Nutzung in Spielen und natürlich für das StreetPass-System.

Die Straßenpasskarten, bitte

StreetPass ist ein merkwürdiges System: Es beruht darauf, dass man den 3DS nicht ausschaltet, sondern einfach zuklappt. Hat man Street Pass aktiviert, scannt der 3DS auch im Sleep-Modus die Umgebung nach weiteren Handhelds (das verbraucht natürlich zusätzlich Energie). Findet er einen, kommunizieren die beiden kurz miteinander, was über Entfernungen über mehr als fünf Meter problemlos funktioniert, wie wir in der Redaktion festgestellt haben. Nach erfolgter Kommunikation begrüßt man in der »StreetPass Mii-Lobby« einen neuen Gast: Den Mii des gerade getroffenen 3DS-Besitzers. Der steht da rum, zeigt einem an, was er zuletzt für ein Spiel gespielt und wann er Geburtstag hat, und sieht recht unnütz aus. Oder doch nicht?

Zum einen kann man getroffene Miis (genau wie eigene) in Spielen verwenden - da werden sie z.B. als Zuschauer oder Spielfiguren genutzt. Aber viel nützlicher ist ihre Präsenz in den bereits im 3DS enthaltenen Spielen »Puzzle Swap« und »StreetPass Quest«: Ersteres ist ein simples Puzzle, in dem nach und nach immer neue Teile freigeschaltet werden - je mehr Miis man trifft, desto mehr bekommt man zu sehen. Ist man eher der Einzelgänger, darf man aber auch »Play Coins« gegen Puzzleteile tauschen.        

Tummelt man sich unter Gleichgesinnten, füllt sich die StreetPass Mii-Lobby schnell - das gibt nicht nur Gesellschaft, sondern auch Belohnungen für integrierte und kommende Spiele.
Interessanter wird es mit StreetPass Quest: Das ist ein simples Rollenspiel, in dem der eigene Mii mit Krone auf dem Kopf von bösen Geistern entführt wird und gar traurig nach Rettung begehrt. Getroffene Miis können als Helden genutzt werden, welche die Geister bekämpfen - ein simples, rundenbasiertes Actionspiel: Man stellt sein Heldenteam zusammen, betrifft die Festung und bekämpft die Geister. Entweder schwingt man das Schwert, was so lange gut geht, bis einen die Geister verschrecken - dann flüchtet der Held und ist aus dem Spiel raus. Man kann auch Magie wirken, welche die Geister für ein paar Runden in den Schlaf schickt - aber diese Leistung kostet den aktuellen Helden so viel Kraft, dass auch er sich verkrümelt, allerdings wird durch die Magie der danach folgende Teufelskerl etwas stärker gemacht. Das Ganze ist erstaunlich witzig und fesselnd: Kämpfe ich, zaubere ich? Kann ich den Angriff riskieren, oder sollte ich meinen Helden lieber aus dem Spiel jagen? Und wofür das Ganze? Neue Klamotten für den StreetPass-Mii natürlich - etwas wie eine Mario-Mütze oder Katzenohren. Auch hier kann man sich Helden für Play Coins dazukaufen, falls man noch nicht so viele Freunde in der Lobby hat.

Laufen, um zu spielen

Die Play Coins wachsen nicht an Bäumen, sie werden durch Aktivität erschaffen - genau genommen durch Bewegung. Der Gyrosensor im 3DS sorgt dafür, dass Schritte einigermaßen erkannt werden, wenn man den Handheld mit sich herumträgt. Für 100 Schritte gibt es eine Play Coin, maximal zehn dürfen pro Tag so dazuverdient werden. Diese virtuellen Münzen werden gegenwärtig nur in den beiden Lobby-Spielchen genutzt, aber Nintendo 

Augmented Reality ist in aller Munde - und in der 3DS-Besitzer Hände: Mit speziellen Karten kann man technisch interessante Minispielchen zocken...
behält sich ausdrücklich vor, sie später auch in anderen Games zu betonen.

Das Stichwort »Augmented Reality« wird ja gegenwärtig einer ähnlichen Belastungsprobe unterworfen wie die Begriffe »interaktiv« und »Multimedia« in den 90ern. Nintendo ist da an vorderster Front dabei und packt gleich zwei AR-Anwendungen standardmäßig in den 3DS. Die eine nennt sich »AR Games« und besteht aus mehreren Teilen: Einer davon besteht aus fünf dem 3DS beiliegenden Karten mit Nintendo-Helden - von Mario bis Samus Aran. Die legt man neben eine Referenzkarte, das System erkennt das Motiv und - schwupps - wächst ein 3D-Modell der Figur aus der Karte, die man dann aus allen Winkeln betrachten und fotografieren kann. Der Effekt ist ziemlich cool, aber der Nutzen der ganzen Geschichte nach der Ausprobierphase quasi nicht vorhanden.

Viel interessanter ist »Face Raiders«: Hier macht man ein Foto von einer Person, drückt ihm den 3DS in die Hand und sieht ihm dabei zu, wie er durch den Raum schwirrende, gelb behelmte Versionen seiner selbst abballert. Geht was daneben, erhält der Raum immer mehr Risse, dahinter funkelt die Unendlichkeit des Universums hindurch. Mal bilden sich aus dem Hintergrund schwirrende Schmetterlinge, mal wird man von einem zu nahe anschwirrenden Helmkopp abgeknutscht - und am Ende bekämpft man auch noch einen großen Ich selbst-Bossgegner! Das Ganze ist erstaunlich unterhaltsam, zumal die geknipsten Gesichter witzig animiert werden. Spielt man eine Runde durch, was sehr schnell geht, gilt das Gesicht als »befreit« - und taucht in späteren Runden als zusätzlicher Gegner auf. Perfekt für verspielte Redaktionen, in denen sehr viele Bekloppte fotografiert werden können...

Tschiiiiep, Muh, Wääääääh!

Neben Bildern darf man mit dem 3DS auch wieder Geräusche und Stimmen aufnehmen - »3DS Sound« macht's möglich. Mal eben schnell ins Mikro gequakt und gerülpst, den Pitch hochgekurbelt, rückwärts abgespielt, durch den Wellensittichfilter gejagt - fertig ist die perfekte satanische Botschaft, die man ebenfalls wieder per StreetPass unters Volk bringen darf. Eine nette Spielerei, aber ziemlich identisch zu dem, was es bereits beim

...oder sich selbst in einer Runde Face Raiders aus dem Universum ballern. Sehr nett gemacht und unterhaltsam!
DSi gab. Das gilt auch für das Menüsystem, das sich an der übersichtlichen Scroll-Sammlung des DSi orientiert. Allerdings dieses Mal in 3D, die Icons für die aktuelle Applikation rotieren fröhlich auf dem oberen Bildschirm herum. Pustet man ins Mikro, drehen sie sich sogar noch stärker, in der rumpelnden S-Bahn wird eine Schwindel erregende Raserei daraus.

Kontrollfreaks werden gleich auf zwei Weise erfreut: Zum einen bekommt man eine Nachricht übers Internet (WLAN oder Nintendos USB Connector vorausgesetzt), wenn sich etwas Neues tut - etwa, wenn man etwas per StreetPass empfangen oder eine Freundschaftsanfrage bekommen hat. Außerdem gibt es eine Aktivitätsanzeige, die detailliert auflistet, wie viel Zeit man am Tag mit etwas verbracht hat: Wie lange man ein Spiel spielte oder wie viele Schritte man gelaufen ist; das Ganze übersichtlich als Liste oder in Form von 3D-Graphen. Falls einem mitten in einer heißen Pilotwings-Session auf einmal einfallen sollte, dass man Mutti später vom Flughafen abholen muss, aber gerade keinen Stift zur Hand hat (eine Situation, die nahezu jeder täglich durchleiden muss) hat Nintendo auch dafür eine Lösung: Eine digitales Notizbuch, in das man schnell über die Home-Taste wechseln und Gedanken niederschreiben kann.

In Sachen Internet hält sich Nintendo gegenwärtig noch sehr bedeckt, vom 3DS aus geht ebenfalls noch nicht viel: Der Internetbrowser, der eShop und die Virtual Console werden erst zum offiziellen Release des 3DS mit einem Update freigeschaltet. Dann werden wir an dieser Stelle natürlich ausführlich darauf eingehen. Von Seiten Nintendos wurde immerhin bereits bestätigt, dass man mit dem DSi gekaufte Software über den gleichen Account wieder kostenlos herunterladen darf - wenn auch nicht gleich zum Start des 3DS, sondern vermutlich erst im Mai, wenn das Transfer-Feature verfügbar sein wird.

 Ich bin nicht der größte Fan von 3D im Kino und auf dem Fernseher. Versteht mich nicht falsch: Das Sehen von Avatar war eine Offenbarung, aber die zusätzliche Brille auf meiner Nase empfinde ich auch nach dem 20ten Mal als belastenden Fremdkörper. Insofern kann ich Nintendo nicht genug danken, dass sie mir und allen, die es ähnlich geht, ein Gerät in die Hand drücken, das die 3D-Brille obsolet macht - und trotzdem einen höchst beeindruckenden 3D-Effekt hervorzaubert. Man kann die großartige grafische Tiefe mit schnödem 2D-Text nicht beschreiben, man muss sie gesehen haben. Und dann will man eigentlich gar nicht zurück in die ach so platte Welt da draußen: Selbst Simpelspiele wie Face Raiders oder Pilotwings wirken auf einmal tiefer, greifbarer, wirklicher - ich liebe es! Auch die Tatsache, dass sich hinter dem eleganten Menüsystem und dem vordergründig albernen StreetPass eine coole Spielidee versteckt, ist so typisch für Nintendo: Einfach mal alles schön verspielt machen, nicht zu sehr verkopft. Toll. Allerdings gibt es gegenwärtig natürlich noch einige Fragen, von denen die meisten mit dem aktuell noch nicht aktivierten Internet-Funktionen zusammenhängen: Was kann die Virtual Console? Welche Spiele werden da angeboten, was sollen sie kosten? Wir bleiben am Ball. Genau wie mit den Tests zu den Spielen, die wir in den nächsten Tagen nach und nach anbieten werden.

 Was ist mit den Spielen? Wie gut ist die virtuelle Unterhaltung zum Start? Wie wird der 3D-Effekt ausgenutzt? Ich kann Pauls Euphorie über die Hardware oder die belanglosen Minispiele mit Gesichtsverwurstung nicht teilen. Ich sehe auch noch keinen Grund, meine "alte" DS-Flotte einzumotten. Sicher: Der 3D-Effekt übt in den ersten Momenten eine gewisse Magie aus - hey, räumliche Tiefe ohne Brille! Hier hat Nintendo erneut eine technische Pionierleistung vollbracht. Aber nach einem Wochenende mit dem neuen Handheld war ich angesichts der kleinen Spielereien nicht aus dem Häuschen. Ich erinnere mich allerdings noch genau, als der DS erschien: Was habe ich damals im Kommentar geschrieben: "Handheld, nein danke!" Und was hat Paul gesagt: "Handheld, ja bitte!" Am Ende hatte Paul recht und ich hab mit Meteos, Hotel Dusk und Zelda verdammt viel Spaß gehabt.

Alle Spieletests zu 3DS-Titeln findet ihr hier!     

 
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