Rango10.03.2011, Jens Bischoff
Rango

Im Test:

Wem der Kinofilm über Chamäleon Rango (ab 6,42€ bei kaufen) noch nicht genug war, kann im gleichnamigen Spiel nun selbst in die Rolle des ungewöhnlichen Westernhelden schlüpfen. Das Spielerlebnis ist je nach Plattform sehr verschieden. Womit kann die Handheld-Adaption punkten?

Die Präsentation fällt leider sehr schlicht aus.
Vielseitiges Chamäleon

Auf dem DS wandelt Rango auf klassischen Action-Adventure-Pfaden, die einen an aus der Filmvorlage bekannte Orte entführen, um mysteriöse Energiesteine zu bergen, die auch das Interesse von Bad Bill und seiner Gangsterbande geweckt haben. Neben zahlreichen Auseinandersetzungen mit Bills Ganoven gilt es vor allem Hindernisse sowie kleine Rätsel- und Geschicklichkeitseinlagen zu bewältigen und hinter das Geheimnis der fremdartigen Steine zu kommen.

Die Inszenierung der Story wirkt im Vergleich zu den Konsolenfassungen eher notdürftig und unspektakulär, wodurch auch der Humor nicht so zur Geltung kommt. Spielerisch weiß der Hosentaschenwestern aber durchaus zu gefallen. Die verzweigten Spielabschnitte sind alle miteinander verbunden und können beliebig oft und lange durchforstet werden. Auch das im Zentrum liegende Städtchen Dirt darf frei erkundet werden.

Hier gibt es einen Reitstall, über den man schnell bereits besuchte Orte ansteuern, eine Bar, in der man neue Lebenskräfte tanken, einen Laden, wo man sich mit Upgrade-Münzen eindecken sowie einen Schmied, wo man seine Fertigkeiten verbessern kann. Zu Beginn tritt Rango lediglich als er selbst oder als Sheriff in Erscheinung, später kann er sich aber auch in einen Duellanten oder Ausgräber verwandeln. Jede Rolle spendiert ihm einzigartige Fertigkeiten, die schrittweise erweitert und verbessert werden können.

Kurzes Vergnügen

Unverkleidet kann er zwar nur von seinen Fäusten Gebrauch machen, ist dafür aber ungemein schnell,

Spielerisch wird man aber solide unterhalten.
was vor allem dann von Vorteil ist, wenn man weit voneinander entfernte Kombinationsschalter betätigen oder zügig schließende Tore passieren will. Als Sheriff mutiert man hingegen zu einem gefürchteten Schützen, der später auch Lenkpatronen abfeuern und Gegner mit seinem Abzeichen kurzzeitig erstarren lassen kann.

In der Rolle des Duellanten ist man eher auf den Nahkampf versiert, wo man mit seinem Degen auch Widersacher mit schusssicheren Westen knackt und dank akrobatischen Talents elegant ausweicht oder sonst unpassierbare Abgründe überwindet. Der Ausgräber setzt sich dagegen mit Spitzhacke und Dynamit zur Wehr, die er aber auch zur Schatzsuche und Sprengung von Hindernissen einsetzen kann. Zudem ist nur er in der Lage schwere Kisten zu verschieben.

Die vier Rollen lassen sich jederzeit auf Knopfdruck wechseln, wobei das Spiel während des Rollentauschs leider nicht pausiert wird und man während der Rollenwahl ein leichtes Ziel abgibt. Auch die an sich praktische Zielfixierung der Gegner macht hin und wieder Zicken. Als Ausgleich bleiben eure tierischen Widersacher aber oftmals an Objektkanten hängen, so dass sie selbst zu leichter Beute werden.

Das größte Problem von Rango ist allerdings die kurze Spielzeit. Trotz ein paar optionaler Nebenaufgaben und spielinternen Erfolgshatz sind nach drei, vier Stunden alle Fähigkeiten maximiert und alle Siege errungen. Der Reiz, verpasste Schätze oder noch ausstehende Jagd- oder Sammelaufträge nachzuholen, hält sich in Grenzen.  

Fazit

Auf dem DS präsentiert sich Rango überraschend wandlungsfähig. Per Knopfdruck kann man das schlaksige Chamäleon in verschiedene Rollen schlüpfen lassen, die alle über individuelle Vorzüge verfügen und sich stufenweise ausbauen lassen: Je nach Aufgabe und Gegner ist entweder der schießwütige Sheriff, der athletische Duellant, der sprengfreudige Ausgräber oder das pfeilschnelle Original gefragt. Gelegentliche Rätsel- und Geschicklichkeitseinlagen sowie taktisch angehauchte Bossfights halten angenehm auf Trab, wobei nicht nur die Rollenentwicklung, sondern auch spielinterne Erfolge für gelungene Sammel- und Erkundungsreize sorgen. Schade ist nur, dass die Handlung eher nebensächlich vor sich hin plätschert und das Abenteuer viel zu schnell vorbei ist. Auch Zielerfassung und Kollisionsabfrage haben so ihre Macken. Unterm Strich hat die tierischen Gangster- und Alienjagd aber trotzdem noch befriedigend unterhalten.

Pro

unterhaltsames Action-Adventure
interessante Rollenwechsel & -upgrades
auflockernde Rätsel- & Geschicklichkeitseinlagen

Kontra

sehr kurze Spieldauer
kaum Story-Elemente
teils hakelige Zielerfassung

Wertung

NDS

Dank Rollentausch interessantes, aber ungemein kurzes Wildwest-Abenteuer.

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