Test: Dragon Quest: Die Hand der Himmelsbraut (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Publisher: Koch Media
Release:
20.02.2009
Spielinfo Bilder Videos
Das alles kennt man aber ja bereits aus dem Vorgänger. Auch die Präsentation ist quasi identisch: Man wuselt mit liebevoll animierten 2D-Figuren durch sich über beide Bildschirme des DS erstreckende 3D-Schauplätze, die man meist frei drehen kann. Manchmal sind Kameraschwenks jedoch ohne erklärlichen Grund nur sehr eingeschränkt oder überhaupt nicht möglich. Auf der frei begehbaren Oberwelt wird der zweite Bildschirm hingegen als praktische Gesamtkarte, in Kämpfen und Menüs als hilfreiches Infofenster genutzt. Auch ein nützliches Monsterkompendium ist wieder mit an Bord. Schade ist nur, dass vom Touchscreen einmal mehr überhaupt kein Gebrauch gemacht wird. Lediglich bei einem belanglosen Minispiel darf man ein bisschen mit dem Stylus rumklopfen.

Viel zu tun

Aber keine Sorge, es gibt auch interessantere Nebenbeschäftigungen wie Tombolas oder das Sammeln von Minimedaillen, die man gegen seltene Kleinodien eintauschen kann. 
Netter Zeitvertreib: Dieses mehrere Spielbretter bietende Minispiel erinnert an Mario Party.
Auch Kasinobesuche stehen wieder an der Tagesordnung. Es gibt sogar mehrere Glückstempel, in denen man sein Geld nicht nur in einarmige Banditen stecken, beim Poker auf den Kopf hauen oder bei Schleimwettrennen oder Monsterkämpfen verbraten kann. Es gibt auch eine Reihe lebensgroßer Brettspiele im Mario Party -Stil, bei dem man sich über diverse Hindernis- und Ereignisfelder den Weg ins Ziel würfeln muss, um lukrative Belohnungen abzustauben.

Zudem kann man später ein altes Museum übernehmen und mit zahlreichen Kuriositäten füllen, die man dann anderen Spielern via WiFi präsentieren und sogar tauschen kann. Doch auch wer nicht viel für all diese Dinge übrig hat, wird 30 bis 40 Stunden mit der Hand der Himmelsbraut beschäftigt sein. Wer will, kann aber weitaus mehr Zeit investieren, um alle Schätze zu bergen, Monster zu rekrutieren, Storyverzweigungen und Sidequests zu erforschen und sich selbst nach dem Ende des Spiels noch in einem besonders herausfordernden Bonus-Dungeon auszutoben. Die Spielwelt darf man einmal mehr mit diversen Fortbewegungsmitteln zu Lande, zu Wasser und aus der Luft erkunden sowie lange Reisen durch einsetzbare Zauber und Items deutlich verkürzen.

Man spricht deutsch

Löblich auch, dass Square Enix wieder eine solide Eindeutschung mit verschiedenen Akzenten, Dialekten und anderen Sprachfärbungen hinbekommen hat, die manchmal zwar etwas übertrieben wirken, aber insgesamt eine gelungene Figur machen. Hören lassen kann sich auch der orchestral aufgebohrte Soundtrack. Sprachausgabe gibt es aber leider keine und auch die Effekte klingen trotz Facelift ziemlich angestaubt. Insgesamt wirkt die Präsentation aber sehr stimmig, es gibt sogar en paar kurze Zwischensequenzen in 3D. Besonders hübsch ist auch wieder der dynamische Tageszyklus gelungen, der nicht nur optisch für Abwechslung sorgt, sondern auch spielerisch Auswirkungen hat. Es gibt sowohl tag- als auch nachtaktive Charaktere, Monster und Einrichtungen. Auch bestimmte Ereignisse müssen zur richtigen Zeit abgepasst werden, was aber zum Glück nur selten ein Problem darstellt, da die Tage nicht nur kurz sind, sondern man die Uhrzeit später auch gezielt beeinflussen kann.

Wer das Original oder das DS-Remake des Vorgängers bereits gespielt hat, wird sich jedenfalls schnell zurechtfinden, aber eben auch kaum Überraschungen erleben. Zwar wurden ein paar Kleinigkeiten gegenüber der SNES-Vorlage verändert, aber im Großen und Ganzen wurde das Abenteuer inhaltlich 1:1 vom Original und spielerisch identisch zur Chronik der Erkorenen umgesetzt. Natürlich merkt man der Spielmechanik ihr Alter mittlerweile deutlich an und wer schon mit dem ersten Remake nicht warm wurde, dürfte auch am Nachfolger trotz erheblicher Fortschritte wie dem deutlich besseren Spielfluss wenig Gefallen finden. Dragon Quest IV-Veteranen und Fans klassischer japanischer Rollenspiele bekommen hingegen ein sehr stimmiges Comeback serviert, das auch heute noch zu gefallen, wenn auch nicht mehr wie damals zu begeistern weiß.     

Kommentare

swabo3 schrieb am
ich find den kampfsystem von dragon quest klasse und sollte nicht geändert werden!!!!! freu mich schon auf meine nächsten nds. rollenspiele!! (nostalgia, dragon quest 6 und dragon quest 9)!!!
Dragao85 schrieb am
Wie schon beim 8. Teil ist das Spiel schwer unterbewertet.
Harcore JRPG Fans alte Schule, so wie ich, können da minimum 10% locker dazu rechnen.
Nix da mit kindischer Schwierigkeitsgrad, dumme sichtbare Gegner usw.
Altmodische Handlung, klischeehafte Story, fordende Kämpfe, Zufallskämpfe und Aufleveln ohne Ende. Ein super Spiel für all die jenigen die gute alte JRPGs zu schätzen wissen, und die Schnauze voll haben von all diese verschlimmbesserte, zwangsmodernisierte Final Fantasy zwölfs.
mfg
Legolars81 schrieb am
Ich verstehe einfach diese (DQ)Wertung(en) von 4Players nicht, im Vergleich zu z.B. Sonic Chronicles (82%) oder auch FFCC (80%) ist Dragon Quest eine absolute RPGler-Perle..
Dragon Quest Monsters wiederum würde ich niemlas 80% geben, umso größer ist hier mein Unverständnis.
Bei den Dragon Quest Spielen wird noch wert auf Geschichte und eine tolle Atmosphäre gelegt.
Von mir hätte schon der Vorgänger trotz des veralteten (aber trotzdem spaßigen) Kampfsystems definitiv einen Gold Award bekommen und der Nachfolger setzt für mich sogar noch mal einen drauf setzt, und ist für mich nahe an einer 90er Wertung, der einzigartigen Erzählweise (beider Teile) sei Dank!
Auch heute noch!
Aber Geschmäcker sind nunmal verschieden, ich jedenfalls finde die Dragon Quest Teile bisher aufm DS (kenne die Originale NICHT!) grandios und habe mich aufgrund der vielen tollen US-Wertungen dazu entschieden sie zu kaufen.
Gott sei Dank! Aber dennoch kann ich einige Kritikpunkte aus dem Test natürlich absolut nachvollziehen (Speichersystem, Kampfsystem und Touchscreen-Unterstützung) nur das mir eben das Fazit insgesamt zu negativ ausgefallen ist, denn mir sind mit Liebe programmierte Games, vor allem im RPG-Bereich um einiges lieber, als modernisierte Grafikblender.
Für mich sind jedenfalls 75% bzw. 77% ein absolut schlechter Witz und wird dem Spiel / den Spielen in keinster Weise gerecht.
Trotzdem bleibe ich 4Players treu, nur hier kritisiert man nämlich ab und an mal viel zu heftig und an Stellen an denen man bei Genre-Fans auf Unverständnis trifft.
Natürlich immernoch nesser als alles in den Himmel zu loben.. Dennoch, hier wurde viel zu viel verglichen und gemeckert und zu wenig genossen. Punkt.
Traceter schrieb am
Ich finde das Spiel einfach super!!! zwar ist die ansicht bei den kämpfen nicht so toll aber die animationen die der attacken/Zauber und monster einfach super. und das Spiel ist super es ist viel abwechslung da wie ich finde und wird mir irgendwie nicht so schnell langweilig wie bei anderen spielen dies heute so gibt. z.B. immer diese baller spiele wos immer ums gleiche geht und du nach dem 3 lv. kein bock mehr hast irgendwen abzuknallen. Also Super Spiel :D
Soleone schrieb am
Lol, ich fuehl mich schon wie ein Grossvater, denn ich finde die Grafik super! Die Gegneranimationen und die Spielwelt sehen doch fuer DS-Verhaeltnisse sehr nice aus!
Gameplay ist vielleicht etwas oldschool, aber nach Chrono Trigger finde ich dieses Game mal wieder interessant und mit viel Liebe zum Detail - z.b. schaut euch mal die ganzen Buecherregale an, oder redet in verschiedenen Situationen mit euren Gefaehrten.
Aber dafuer ist es relativ schwer finde ich, bin doch oefter mal gestorben in den ersten zwei Stunden.
schrieb am