Test: Etrian Odyssey 2: Heroes of Lagaard (Rollenspiel)

von Jörg Luibl



Etrian Odyssey 2: Heroes of Lagaard
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
Q3 2008
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ab 131,69€
Spielinfo Bilder  
Im Juni begann hierzulande für viele Dungeonwühler alter Schule die etrianische Odyssee: Das Team von Atlus entführte Stylus-Abenteurer auf dem DS in ein riesiges Labyrinth voller Monster und Schätze. Das Besondere daran: Man konnte eine fünfköpfige Party erstellen und musste aktiv kartografieren! Was hat der Nachfolger an Verbesserungen zu bieten? Wir haben die US-Version getestet.

Über den Wolken...

Kulleraugen-Fantasy mit Spieltiefe: Wer ein kinderfreundliches Dungeon-Abenteuer erwartet, dürfte angesichts der knackigen Kämpfe und fiesen Monster schnell eines Besseren belehrt werden.
...müssen Sagen umwobene Geheimnisse in einer schwebenden Burg schlummern. Das vermutet jedenfalls der Fürst von Lagaard, deren mächtige Stadtmauern sich um einen noch mächtigeren Baum winden. Der heißt Yggdrasil und sein inneres Labyrinth führt in ungeahnte Höhen. In seinem Schatten fragen sich die Menschen, ob nicht sogar eine verschollene Zivilisation irgendwo über den unendlichen Zweigen zu finden ist. Und der Fürst träumt bereits vom heiligen Gral. Alles nur Legenden?

Was es trotz dieser Aussicht auf jeden Fall nicht gibt: Eine packende Story. Atlus bleibt seinem spröden Erzählstil treu und beschränkt sich auf ein paar Andeutungen, Gespräche und vage Hinweise, anstatt über Nebenfiguren oder plötzliche Zwischenfälle Spannung aufzubauen. Ja, es gibt hier und da Überraschungen, aber wenn sich das Team nur genau so gewissenhaft um die Story wie um das Leveldesign und das Kampfsystem bemühten würde, wäre hier sicher auch ein Award greifbar. Dass dennoch Stimmung aufkommt, liegt an vielen kleinen Tafeln und Monumenten, die im Dungeon versteckt liegen und Inschriften verblichener Abenteuerer wie "Weckt bloß nicht die Monster in der großen Halle auf!" enthalten.

Trotz der narrativen Sehnsüchte gibt es neben der lieblichen Musik von Yuzo Koshiro (The Revenge of Shinobi, Streets of Rage) genug Atmosphäre, genug zu entdecken und zu erkunden. Das ist ein Spiel für Haudegen alter Schulte, die Klassiker wie Bard's Tale oder Wizardry kennen und lieben gelernt haben - also rundenbasierten Kämpfe mit einer schlagkräftigen Gruppe. Dazu gibt es Monster, Schätze und Kostbarkeiten von seltenen Zutaten bis hin zu magischen Ingredenzien. Und deshalb heuern die Stadtväter regelmäßig mutige Abenteurer an, um Yggdrasils Geheimnisse zu erforschen. Eure Aufgabe ist es, wie schon in Etrian Odyssey , eine fünfköpfige Gruppe zu erstellen und der Sache auf den Grund bzw. in die mythische Baumkrone zu gehen - natürlich gegen Belohnung und Fantasykarriere all inclusive: Aufstieg, Waffen, Rüstungen, Fähigkeiten, Ruhm etc. Wer den Vorgänger gemeistert hat (Hut ab!), kann übrigens ein Passwort eingeben und mit seiner alten Gilde loslegen.

Gruppendynamik

Nach dem Kampf ist vor der Heilung: Während ihr im Hospital verstorbene Helden wiederbelebt, kännt ihr im Gasthaus bis zur vollständigen Genesung ausruhen und speichern.
Habt ihr einen Gilden-Namen? Dann kann's mit der Heldenerstellung losgehen: Insgesamt stehen euch zwölf Klassen zur Verfügung, darunter altbekannte wie Heiler, Landsknecht, Alchemist, Hexer, Paladin, Ronin, Troubadour oder Waldläufer, aber auch drei neue: Kriegsmagier, Schütze und Biest. Ersterer erweitert euer arkanes Angriffsrepertoire, Zweiterer kann Feinde bei Treffern aus Pistolen oder Büchsen lähmen und Letzteres lebt von seiner animalischen Stärke im Nahkampf, opfert sich sogar für Gruppenmitglieder auf und nimmt deren Schaden. Aber leider wird das selbstlose Biest nicht von Anfang an spielbar sein, sondern erst später freigeschaltet.

Das Interessante am Aufstieg ist, dass sich jede Klasse unterschiedlich entwickeln kann, indem sie sich auf bestimmte Talente oder Waffen und Magierichtungen konzentriert. Nur, wenn der Schütze seine Beweglichkeit verbessert, öffnet sich der Talentbaum für gezielte Schüsse auf Beine, Arme oder den Kopf; nur, wenn der Alchemist seine Stärke ausbaut, kann er irgendwann die Erdanziehungskraft nutzen und Klingen fliegen lassen; und beim Ronin gibt es gleich drei Samurai-Kampfstile, in die man investieren kann.  
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Kommentare

Lotte96 schrieb am
Also ich weiß nicht, was ihr habt. Ich finde grade den Animestyle gut. :D
Wenn es nicht in Europa kommt, werd ich bei e-bay gucken :lol: :banane:
Tobi1394 schrieb am
Das Spiel kam am 17 Juni "2008" in den USA raus,aber heute ist der 8 August "2009" T.T
Ein Jahr isses her,als der 2.te Teil in USA rauskam,ich bezweifle das der in Europa rauskommt.
Ich warte noch so bis Weihnachten dieses Jahr,wenn bis dahin kein Realese Datum für Europa zu finden ist,hol ich mir eben eine Version aus der USA.
Wird dann zwar sicherlich teuer werden,aber das wirds mir wert sein.
Ach ja,ich bin beim Vorgänger auf die 14.te Ebene vorgestossen^^
C.Montgomery Wörns schrieb am
Schnittentyp hat geschrieben:Leider kann ich der Beschreibung zum Spiel nur entnehmen, dass der Fürst den heiligen Gral beschafft haben will. Wozu dient ihm der Gral und was ist er in diesem Spiel? Ein Kelch, eine Waffe? Was bringt er dem König?
Es ist sehr wichtig, kann mir jemand weiterhelfen? :?:
warum ist das denn so wichtig? :D
Abgesehen davon wird das doch bestimmt innerhalb des Spiels geklärt ^^
Schnittentyp schrieb am
Leider kann ich der Beschreibung zum Spiel nur entnehmen, dass der Fürst den heiligen Gral beschafft haben will. Wozu dient ihm der Gral und was ist er in diesem Spiel? Ein Kelch, eine Waffe? Was bringt er dem König?
Es ist sehr wichtig, kann mir jemand weiterhelfen? :?:
X-Live-X schrieb am
So, hab mal 20 Euro in das Spiel investiert und kann die Frage nun selbst beantworten: Nein :(
Die nächste Frage ist jetzt, wann ich Zeit für das Spiel finde :roll:
schrieb am