Test: Prince of Persia: Die vergessene Zeit (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



Prince of Persia: Die vergessene Zeit
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
20.05.2010
20.05.2010
10.06.2010
20.05.2010
20.05.2010
08.07.2011
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Spielinfo Bilder Videos
Bei den Konsolenversionen zu Prince of Persia: Die vergessene Zeit (4P-Test) traten die hauseigenen Entwicklerteams aus Montreal und Québec mit unterschiedlichen Spielansätzen gegeneinander an, wobei uns im Test das für die Wii-Fassung verantwortliche Team aus Québec weitaus besser unterhalten konnte. Auf den Handhelds treten die Québecer nun gegen ihre Kollegen aus Casablanca an. Wer hat diesmal die Nase vorn?

Aus eins mach vier

Drei Teams, fünf Plattformen, vier Spiele, ein Name. Auch wenn die jüngsten Prince of Persia-Versoftungen alle denselben Untertitel tragen, ließ Ubisoft in Montreal, Québec und Casablanca vier völlig unterschiedliche Spiele entwickeln.

Video: Der Trailer zeigt die ansprechendere sowie anspruchsvollere PSP-Variante in Aktion.
Zwar wird überall gehüpft, gekämpft und gerätselt, aber bereits bei den zwischen The Sands of Time und Warrior Within angesiedelten Hintergrundgeschichten ging man getrennte Wege: Während auf PS3 und 360 eine versehentlich beschworene Armee des Bösen in den Palast einfällt und der Wii-Prinz auf der Suche nach Frau und Königreich ist, stellt man sich auf dem DS einer indischen Sekte samt wiedererwecktem Gebieter entgegen und auf der PSP gilt es einen mächtigen Feuergeist zu bezwingen, der seinen prophezeiten Tod durch einen Helden mit königlichem Blut mit allen Mitteln zu verhindern versucht.

Wie schon bei den Konsolenbrüdern bleibt der erzählerische Rahmen auch bei den Handheld-Prinzen eher blass. Sowohl auf PSP (Ubisoft Québec) als auch DS (Ubisoft Casablanca) besteht die Handlung quasi nur aus eingeflochtenen Dialogen mit einer dem Prinzen auf seinem Abenteuer begleitenden Fee, mit deren Hilfe man die Zeit manipulieren kann. Während Helem (PSP) dem Protagonisten lehrt anvisierte Objekte zu beschleunigen oder zu verlangsamen, kann Razzia (DS) die Zeit generell verlangsamen und zurückdrehen sowie punktuell einfrieren.

Die Rückspulfunktion dient allerdings nur dazu, tödliche Fehler rückgängig zu machen - eine Funktion auf die der PSP-Prinz leider gänzlich verzichten muss.
Für Einsteiger: Auf dem DS wird der Prinz ausschließlich per Touchscreen dirigiert.
Trotzdem wirkt der Sony-Prinz flexibler, kann er doch gezielt Fallen, Gegner und Sandströme auf zweierlei Arten manipulieren, während sein Nintendo-Bruder Sandströme lediglich anhalten oder die Zeit generell verlangsamen kann, um Hindernisse (leichter) zu überwinden. Auflockernde Rätsel- und Geschicklichkeitseinlagen wie Pferderennen (DS) oder Fluchtpassagen zu Fuß (PSP) sind auch mit von der Partie.

Stift gegen Tasten

Die Steuerung des Prinzen fällt ebenfalls sehr unterschiedlich aus: Während PSP-Spieler den akrobatischen Perser klassisch mit Steuerkreuz und Tasten durch die zweidimensional konzipierten Polygonabschnitte dirigieren, wird der DS-Prinz wie bereits in The Fallen King ausschließlich via Touchscreen bewegt. Per Stylus werden Zielpunkte angetippt, Gegner weggewischt und Interaktionsobjekte ausgewählt. Das funktioniert die meiste Zeit recht gut, sorgt aber auch immer wieder für ungewollte und verweigerte Aktionen, was vor allem bei längeren Sprungstafetten für Verdruss sorgen kann. Das Konzept ist zwar interessant, spult aber für meinen Geschmack zu viele Automatismen ab. Zumindest für Bewegungen und Sprünge hätte ich mir optional eine direkte und präzise Tastensteuerung gewünscht.

Insgesamt richtet sich die DS-Umsetzung jedenfalls eher an jüngere und ungeübte Spieler, was auch der allgemein eher moderate Schwierigkeitsgrad und die zahlreich vorhandenen Rücksetzpunkte unterstreichen. Echte Stolpersteine gibt es kaum, selbst die wenigen Bosskämpfe sind völlig anspruchslos. Auf der PSP sieht das schon etwas anders aus. Hier kommen selbst Profis teils ganz schön ins Schwitzen. Allerdings wird der Schwierigkeitsgrad teilweise auch künstlich geschürt, da die automatische Zielerkennung für Zeitmanipulationen mitunter zickt und die manuelle Auswahl via Analog-Stick in der Praxis oftmals völlig unbrauchbar ist. Um Steuerkreuz, Sprungknopf und Analog-Stick gleichzeitig bedienen zu können, müsste man nämlich mindestens drei Daumen haben...

Auch die automatische Kameraführung ist nicht immer Herr der Lage und verweilt gelegentlich an Ort und Stelle, obwohl der Prinz den Bildschirm längst verlassen hat. Zum Glück passiert so etwas eher selten, ärgerlich ist es aber dennoch - vor allem da der Schwierigkeitsgrad auch ohne diese Patzer nicht gerade ohne ist und es einige wirklich harte Frustpassagen zu bewältigen gilt. Insgesamt werden Hüpfprofis aber gut unterhalten. Auch kämpferisch hat der PSP-Prinz dank schrittweise anwachsender Aktionsmöglichkeiten mehr zu bieten. Die Bosskämpfe sind auf Sonys Handheld ebenfalls wesentlich interessanter und spannender - handliche Konter und permanente Statusverbesserungen bieten hingegen beide Prinzen. Was man allerdings beiden Adaptionen ankreiden muss, ist der recht überschaubare Umfang.

Individuelle Extras

Immerhin gibt es Anreize bereits absolvierte Abschnitte nochmals zu wiederholen. Auf dem DS bestehen diese aber lediglich darin sämtliche Schätze eines Abschnitts zu finden, während PSP-Spieler darüber hinaus auch für besonders schnelle und todesarme Einsätze belohnt werden, um auch abseits des Spiels diverse Extras wie Artworks, Video- oder Musik-Player freizuschalten.
Für Profis: Auf der PSP steuert man den Prinzen direkt durch teils wirklich haarige Hindernisparcours.
Wer sowohl PSP- als auch PS3-Version von Prince of Persia besitzt, erhält sogar noch ein paar zusätzliche Boni. Auf Nintendos Handheld gibt es neben spielinternen Belohnungen wie dauerhaften Energie- und Angriffsboni sowie alternativen Kostümen auch die Möglichkeit per DSi-Kamera vier Zusatzlevels mit individuellen Hintergründen zu versehen.

Im Vordergrund steht aber bei beiden Abenteuern ganz klar das akrobatische Bewältigen zahlreicher Hindernisse und Fallen. Der Prinz hechtet über Abgründe, läuft Mauern entlang, führt Sprungstafetten aus, turnt von Stange zu Stange und nutzt Zeit manipulierende Kräfte zu seinen Gunsten. Er lässt Sandströme erstarren, um an ihnen Halt zu finden, verlangsamt Fallen, um sie ungeschadet zu passieren. Auf dem DS dirigiert man teils auch Sandwolken, um Blockaden zu zerstören, während der PSP-Prinz Sandströme auch beschleunigen kann, um Schalter zu aktivieren oder sich in die Höhe zu katapultieren. Selbst Fallen können beschleunigt und gegen unliebsame Widersacher eingesetzt werden. Audiovisuell ist der Sony-Prinz natürlich im Vorteil: Die Grafik ist detaillierter, die Animationen sind geschmeidiger und die Dialoge sind durchgehend mit deutscher Sprachausgabe versehen. Unterm Strich sollte die Kaufentscheidung aber eher vom eigenen Spielgeschick abhängen: Einsteiger sollten zum DS-, Profis zum PSP-Prinzen greifen.  
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Kommentare

E-G schrieb am
war klar? warum? weils die ds version is? oder weil das studio müll is?
damit stehts wohl 2:0 für qubec
cayman23003 schrieb am
War doch klar,dass die DS Version nicht prickelnd wird und das Dirigieren mti den Touchpen find ich pesöhnlich Mist.
Melcor schrieb am
Die PSP Version sieht wie ein Oldschool Jump&Run aus, gefällt mir besser als die PS3 und 360 Version.
schrieb am

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