Test: Super Scribblenauts (Geschicklichkeit)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Warner Bros.
Release:
29.10.2010
Spielinfo Bilder Videos
Adjektive bereichern den Rätsel-Alltag
 
Mit Hilfe der neuen Adjektive lassen sich abstruseste Fabelwesen wie dieser Mix aus Löwe, Drache und Zeitungspapier basteln.
Die Vielfalt wird neuerdings zusätzlich durch Adjektive bereichert. Mit ihrer Hilfe kann ich in speziellen Aufgaben Ähnlichkeiten zwischen mehreren Objekten herstellen. Wenn ich eine Kreuzung aus einem Wesen wie Bigfoot und einem Gebäude erschaffen soll, erzeuge ich z.B. ein mit Fell bewachsenes Bauwerk. Leider ist bei manchen Übersetzungen etwas schief gelaufen, denn weder "flauschig" noch "haarig" wird erkannt, wohl aber das im Deutschen nicht gerade geläufige "fellig". Ein "Felliges Wohnhaus" bringt mir also einen neuen Stern ein, und sorgt dafür, dass neue Kopfnüsse freigeschaltet werden.

Stecke ich fest, darf ich den Level einfach auslassen und mich erst einmal an einem anderen Exemplar versuchen - oder ich nutze das praktische neue Tipps-System. Ähnlich wie bei Professor Layton kaufe ich mit Barem (hier "Ollars" genannt) dreistufige Hinweise. Die Währung wandert durch erfolgreiches Knobeln oder das Erfinden neuer und einfallsreicher Begriffe aufs Konto.

Fantasie gewinnt!

Noch mehr Entscheidungsfreiheit erwartet mich in den Action-Levels: Wie im Vorgänger muss ich schlicht und einfach den Stern erreichen, der sich allerdings feige hinter diversen Fallen, Hindernissen und angriffslustigen Kreaturen verschanzt. Eine unterirdische Herausforderung erinnert mich an uralte Höhlen-Shooter: Zunächt einmal beschwere ich den Bodenschalter mit einer riesigen Kühltruhe. Die nächsten Hebel lassen sich nicht so einfach erwischen - schließlich sind sie an einer steilen Wand über dem Abgrund angebracht. Da Maxwell nicht den klebrigen Wandsprung von Super Meat Boy beherrscht, muss ich mir etwas anderes einfallen lassen. Ich rufe einen Flugsaurier herbei, lasse Maxwell auf seinen Rücken springen und flattere zu den Schaltern. Auch Rennwagen, Motorräder, Flugzeuge, Hubschrauber und Einhörner lassen sich auf diese Weise bemannen.

Danach steuert sich das Vehikel genau so einfach wie Maxwell selbst - natürlich mit dem praktischen Unterschied, dass neue Orte erreichbar werden. Tippe ich ein Objekt an, erscheint ein kleines Menü,  welches mir die Aktionen zur Wahl stellt. Außerdem lässt sich alles und jeder wieder mit Seilen und Ketten verbinden. Zurück in die Höhlen-Kulisse: Nachdem ich mit meinem prähistorischen Flattermann zum Schalter in der Wand geflogen bin,
Wer die nicht immer einwandfreie deutsche Übersetzung umgehen will, darf in den Optionen zu Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch oder Niederländisch wechseln.
lege ich die Schalter ein zweites mal um, damit eine andere Plattform aus der Wand fährt und der kostbare Starite nicht in den Abgrund fällt. Danach grabe ich mich mit einer Schaufel durch die weiche Erdschicht und fliege bis zum glitzernden Stern. Die Action-Levels sind wieder die Königsdisziplin, da ich mich hier viel freier austoben kann als in den genauer definierten Aufgaben. Umso tragischer ist es, dass es diesmal deutlich weniger davon gibt - der Schwerpunkt liegt klar auf den herkömmlichen Levels.

Spinner gesucht

Wenn ich meiner kranken Fantasie komplett freien Lauf lassen möchte, wechsle ich einfach in den Spielplatz-Modus und experimentiere dort mit Adjektiven herum. Während ich diese Zeilen tippe, kämpft neben meiner Tastatur eine böse violette gepunktete riesige metallische Katze gegen einen winzigen fliegenden unbesiegbaren Schrank. Und jetzt wanken noch ein paar stinkende verliebte Zombies durch die mit dem Bagger ausgehobene Kuhle. Was für ein wunderschön beklopptes Gewusel! Unendlich viele Dinge lassen sich übrigens nicht erstellen - ein Thermometer zeigt an, wann Schluss ist. Überflüssige Sachen schmeiße ich einfach in den Papierkorb, damit neuer Platz ensteht.

Auch der Level-Editor ist wieder dabei und bietet diesmal deutlich mehr Möglichkeiten. In sechs Spielvarianten darf ich bestimmen, ob ich einen meiner geliebten Action-Levels baue, ob ein in der Kulisse herumstreunendes Wesen erschreckt oder mit Geschenken erfreut werden soll oder ob ich einfach im Sandkasten einen neuen Titelbildschirm bastele. Mit dem Stylus lässt sich blitzschnell der Untergrund verformen und auch die übersichtlichen Symbole sorgen für entspanntes Basteln. Anders als in LittleBigPlanet oder Blast Works dürfen die eigens erstellten Kunstwerke aber wieder nur lokal oder übers Netz mit Freunden getauscht werden.         

Kommentare

gL1x schrieb am
Verstehe nicht wieso hier so wenig und so negativ über das Spiel geschrieben wird? oO
Also ich fand den ersten Teil absolut genial. Ja, die Steuerung war oft nervig und irgendwann, im späteren Spielverlauf, wurden oft die gleichen Gegenstände benutzt. Trotzdem.. Meiner Meinung nach ein echt klasse Spiel!
Übrigens ist es echt sinnlos den Tester so zu kritisieren. Geschmäcker sind einfach absolut verschieden, es gibt nunmal keine objektiven Spieletests. Während ihr scheinbar den ersten Teil schrecklich fandet, war er für mich eins der besten DS Spieler aller Zeiten. So unterschiedlich sind die Meinungen... Ich werde es nie verstehen warum die Leute das nicht kapieren und ständig an den Tests rumkritisieren. Es gibt nunmal auch Spiele die zwar einige Negativpunkte haben, dafür aber trotzdem so viel Fun machen, dass sie doch noch eine super Wertung bekommen.
Habe jetzt Teil 2 hier und freu mich schon drauf. Wenn das Spiel wieder so ähnlich wird wie der erste Teil, aber mit besserer Steuerung und noch mehr Wörtern, dann kann das Ganze ja nur gut werden!
Werde später meine Meinung dazu hier abgeben.
<edit> Muss sagen, das Spiel macht für mich echt alles richtig! Gegenüber dem Vorgänger sind die Levels imo wesentlich intelligenter gestaltet. Wärend man im letzten Teil irgendwann immerzu die gleichen Gegenstände benutzt hat, ist das hier nicht so einfach möglich..
Und gibt auch durchaus einige Level die mich gut fordern. Ist auf keinen Fall zu leicht! Finde nur dass die neuen Welten zu schnell freigeschaltet werden.. Da ist man mit dem einen noch nicht mal fertig und schon sind 3 neue Sternenbilder freigeschaltet.
Auch die Steuerung wurde verbessert. Ist jetzt echt angenehmer zu spielen..
Die Adjektive fügen sich perfekt ins Spielprinzip ein und man kann echt witzige Dinge damit machen. Gibt für mich jetzt keinen größeren Kritikpunkt und das will was heißen.. Hab immer Angst dass es zu schnell vorbei ist.. Mache extra lange Pausen zwischen dem Spielen, damit ich lange was...
superboss schrieb am
Ist ja auch kein schlechtes Spiel. Nur die Idee mit den Adjektiven find ich jetzt nicht so prickelnd. Und manchmal verstehe ich auch gar nicht, was das Spiel von mir möchte.
Dagegen sind andere Dinge wiederum so leicht und offensichtlich , dass es nicht so motivierend ist, sich verschiedene Lösungen auszudenken.
Kaikko schrieb am
mhhh, also ich habs jetzt seit ein paar Tagen und hab noch keinen Adjektivhass entwickelt... :D Nee, ganz im Ernst - gerade die Adjektive finde ich werten das Spiel ordentlich auf und machen die Rätsel teilweise erst richtig schwierig.
Klar, man könnte mit dem genialen Spielprinzip noch einen Schritt weiter gehen und Maxwell noch komplexere Aufgaben geben - aber gerade das finde ich sehr angenehm - man kann es eben locker mal Zwischendurch spielen!
superboss schrieb am
Wenn ich das Spiel weiter spiele; bekomm ich noch einen Hass auf Adjektive.
:lol:
Nee im Ernst: ´Wer hat sich so einen Schwachsinn ausgedacht??
Dieses ganze Setting hätte so viel Potential: Es hätte locker so ne Art Super kreatives Adventure werden können, dass alle Träume von Gamern erfüllt, die keine HD Grafik brauchen.
Richie2go schrieb am
Alexdinho hat geschrieben:
Richie2go hat geschrieben:Wie gesagt, Awards scheinen für Knobel- und Musikspiele geschont zu werden.
Wie dieses Spiel trotz dieser Kritikpunkte noch Gold abgegriffen hat entzieht sich wiedereinmal meinem Horizont.
Könnte mir ja eigentlich herzlich egal, würde das Resultat nicht in krasser Diskrepanz zu anderen Tests stehen.
Für den Tester scheinen an den Haaren herbeigezogene und widersprüchliche Kritikpunkte schwerer ins Gewicht zu fallen als alles andere.
Wer nicht versteht was ich meine sollte sich einmal den Super Meat Boy Test vom selbigen zu Gemüte führen.
ich muss dir bis auf einen punkt zustimmen:
Der Tester kann sich nichts an den Haaren herbeiziehen. :lol:
Der Punkt geht an dich! :lol: :lol: :lol:
Herrlich.^^
schrieb am