Lego Pirates of the Caribbean - Das Videospiel17.05.2011, Paul Kautz
Lego Pirates of the Caribbean - Das Videospiel

Im Test:

Aus dem Weltall in die Tiefen der Karibik - die Legohelden sind schon wieder da. Pünktlich zum neuen Film auf allen Plattformen: Die Versionen für PC, 360, PS3 und Wii haben wir bereits separat unter die Lupe genommen, jetzt ist die 3DS-Variante dran.

Meine Helden in 3D

Auch die 3DS-Legopiraten sind allein unterwegs - kein Koop-Modus weit und breit.
Auch die 3DS-Legopiraten sind allein unterwegs - kein Koop-Modus weit und breit.
Wie schon die 3DS-Version von Lego Star Wars III: The Clone Wars entspringt auch die mobile Version von Lego Pirates of the Caribbean (LPOTC) zwar dem gleichen Ideen- und Levelpool wie die großen Fassungen, bietet aber sonst ein eigenständiges Erlebnis. Die größte Gemeinsamkeit dürfte in den Videos liegen, die man immer wieder zu sehen bekommt: Das sind gekürzte Fassungen der Konsolenversionen, die zwar den 3D-Effekt nutzen, aber dafür extrem krümelig aussehen.

Auch das grundsätzliche Design ist bekannt: Als Captain Jack Sparrow, Will Turner, Elizabeth Swan oder eine der 67 anderen Figuren rennt, springt und schwimmt man durch Port Royale, Tortuga, Isla Cruces oder Singapur - die 16 Levels entspringen Szenarien der vier Filme. Lego-Objekte, und von denen gibt es eine riesige Menge, können zerstört und zum Teil in neuer Form wieder aufgebaut werden, dabei herausfallende Steinchen dienen als Spielwährung. Alle gerade verfügbaren Figuren (maximal acht tummeln sich im Team) liegen auf dem Touchpad und können entweder von dort aus oder per Durchschalten über die Schultertasten gewählt werden. Wie gehabt werden für spezielle Aktionen benötigte Figuren direkt hervorgehoben, so dass man nicht erst raten muss, wer ein stabiles Tor öffnen oder Zielscheiben beballern darf.

Allein unter Piraten

Wie die Star Wars-Kumpel sind auch die Lego-Piraten von der einfachen Sorte: Die Gefechte gegen die immer wieder auftauchenden Standard-Gegner sind ein Buttonmasher-Klacks, die paar Puzzles und Minispiele (u.a. Ruderboot-Checkpointfahrten) sind nicht der Rede wert, die in den großen Fassungen so hart erkämpften Minikits und roten Steine werden einem hier hinterher geschmissen. Selbst die neuen Duelle bieten keine Herausforderungen: Spezielle Gegner tragen gekreuzte Schwerter über ihren Köpfen, die suchen also Ärger. Den kriegen sie in Form einer schnell gedrückten B-Taste, gefolgt von simplen Reaktionstests - das ein paar Mal hintereinander, fertig ist der Lack. Kurz gesagt: Wer schon man ein Lego-Abenteuer hinter sich gebracht hat, dürfte das hier blind absolvieren können.

Die neuen Duelle sind nett inszeniert, aber wie der Rest des Spiels auch viel zu leicht.
Die neuen Duelle sind nett inszeniert, aber wie der Rest des Spiels auch viel zu leicht.
Ganz geschlossen sollte man die Augen allerdings nicht halten, denn obwohl die Grafik ziemlich simpel gehalten ist, gibt es ganz nette 3D-Effekte zu sehen - etwas wenn gesammelte Steinchen in Richtung Zähler fliegen oder man sich unter Wasser zwischen Pflanzen hindurch bewegt. Allerdings hat die 3D-Funktion auch Nachteile: Zum einen ist die Darstellung der Spiel-Anzeigen teilweise fehlerhaft - die sind immer im sichtbaren Vordergrund, rutschen aber immer wieder mal scheinbar in den Hintergrund, wenn sich 3D-Objekte davorschieben. Der Effekt ist in zweidimensionalen Worten knifflig zu beschreiben, wirkt aber extrem irritierend.

LPOTC nutzt Nintendos StreetPass-System auf ähnliche Weise wie Super Street Fighter 4 3D: Schwere-Stein-Papier-Kämpfe Pirat gegen Pirat. Man definiert für seinen Kämpfen sechs Bewegungen (drei Angriffe, drei Verteidigungen) und lässt ihn dann gegen Zufallsbekanntschaften antreten. Für gewonnene Kämpfe gibt es Erfahrungspunkte sowie über kurz oder lang neue Figuren und Bewegungen. Mehr soziale Interaktion wird leider nicht geboten, denn einen richtigen Mehrspieler- oder Koop-Modus gibt es nicht.

Fazit

Schon bei den großen Versionen der Lego-Piraten fragte ich mich, wie die Entwickler einen derart hohen Output sinnvoll packen können. Die gleiche Frage stellt sich bei der 3DS-Fassung des Spiels, das in Sachen Design und Probleme seinem direkten Vorgänger The Clone Wars derart ähnlich ist, dass ich nach einem Stück Yoda in der Verpackung suchte. Wie Lego Star Wars 3 ist auch dieses hier sehr niedlich, extrem simpel, ziemlich umfangreich, nur für Solisten und im 3D-Modus alles andere als ruckelfrei. Für die jüngeren Piratenfans mag der Ausflug in 3D-Gewässer interessant genug sein, allen anderen dürfte die Abwesenheit von Anspruch schnell ein piratöses Gähnen ins Gesicht zaubern. Ich muss mich außerdem über den Verpackungstext wundern: Wieso steht da, dass das Spiel kompatibel mit dem DS/DSi sei?

Pro

ziemlich umfangreich
einfaches Kampfsystem
im 2D-Modus flüssig und schnell...

Kontra

kein Mehrspielermodus
durchschnittliche Präsentation
...im 3D-Modus nicht
extrem simpel

Wertung

3DS

Umfangreicher und einfach spielbarer Karibik-Ausflug für kleine Piratenfreunde - den großen wird das Spiel viel zu leicht sein.

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