Test: Madagascar 3: Flucht durch Europa (Action-Adventure)

von Jan Wöbbeking



Madagascar 3: Flucht durch Europa (Action-Adventure) von Namco Bandai / D3Publisher
Madagascar 3: Flucht durch Europa
Entwickler:
Release:
14.09.2012
14.09.2012
14.09.2012
14.09.2012
14.09.2012
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ab 26,90€
Spielinfo Bilder Videos

Namco-Bandai beschwört den Zusammenhalt der Madagascar-Fans: Wie im kommenden Kinofilm müssen Alex, Melman & Co auf ihrer Flucht durch Europa zusammenarbeiten, um den Tierfängern ein Schnippchen zu schlagen. Anders als bei Merida ist Gewalt ein Tabu. Statt zuzuschlagen, puzzeln und hüpfen zwei Spieler kooperativ vor der Konsole.



Mit Grips und Giraffenhals

Marty kann sich auf hohe Türme schießen lassen. Vorher muss die zweite Figur oft Schalter umlegen, sonst klatscht das Zebra gegen eine verschlossene Tür.
Marty kann sich auf hohe Türme schießen lassen. Vorher muss die zweite Figur oft Schalter umlegen, sonst klatscht das Zebra gegen eine verschlossene Tür.
Eigentlich wollen die Freunde aus dem New Yorker Zoo nur zurück nach Hause. Da die Tierfängerin Chantel DuBois und ihre Schergen sich an ihre Fersen geheftet haben, müssen sie allerdings einige Umwege einplanen. Die Reise führt durch eine Reihe beliebter Touristenziele wie Rom, Pisa oder London. Nachdem der Spieler den Plan der militärisch organisierten Pinguine studiert hat, geht es auf die Dächer. Auf Balkons und Ziegeln können die mit Keschern und wenig Intelligenz ausgestatteten Tierfänger die Helden nicht entdecken.

Bei der Flucht in die Vertikale muss man sich die Fähigkeiten der zwei vorgegebenen Tiere geschickt zunutze machen. Je nach Mission werden zwei Figuren vom Spiel vorgegeben. Der akrobatische Löwe Alex beherrscht z.B. einen Doppelsprung und kann auf Pfählen balancieren. Nilpferd Gloria taucht durch unterirdische Kanäle, Melman erreicht mit seinem Giraffenhals hoch angebrachte Kurbeln und kann über Seile balancieren, was dank seiner staksigen Beine richtig ulkig aussieht. Auch der Rest der zackigen Cartoon-Animationen ist den Entwicklern von Monkey Bar gut gelungen.

Kooperative Flucht durch Europa

Wenn niemand im Splitscreen einsteigt, wird der zweite Held vom Computer gesteuert - welcher sich gerne mal übermütig in den Abgrund stürzt.
Wenn niemand im Splitscreen einsteigt, wird der zweite Held vom Computer gesteuert - welcher sich gerne mal übermütig in den Abgrund stürzt.
Spielt man alleine, wechselt man auf Knopfdruck zwischen den zwei Figuren. Mehr Spaß macht es mit einem Freund. Er kann jederzeit ein- oder aussteigen und übernimmt im Splitscreen die Rolle des zweiten Helden. Auf dem geteilten Bildschirm läuft das Spiel genau so flüssig wie sonst, einen kooperativen Online-Modus gibt es nicht.

Zu Beginn macht es vor allem zu zweit Spaß, zwei Dreamworks-Figuren zusammenarbeiten zu lassen und sich ihre knuffigen Animationen anzuschauen. Nach ein paar Stunden nutzt sich das Pinzip aber stark ab. Der Spielablauf beschränkt sich auf einfach gestrickte Schalterrätsel, welche sich genauso schnell wiederholen wie die ewig gleichen Gebäude. Das Kopfsteinpflaster und die Wasseroberflächen besitzen zwar einen schönen Oberflächenglanz, in Kulissen wie der Manege wecken große Polygone und unscharfe Texturen aber Erinnerungen an die PS2-Ära. Auch die undynamisch vor sich hin dudelnde Musik und die panischen Schreie der Passanten nerven schon nach wenigen Minuten.

Fade Sammelroutine

Hat man eine Stadt abgeschlossen, versucht man sich in durchwachsenen Zirkus-Minispielen.
Hat man eine Stadt abgeschlossen, versucht man sich in durchwachsenen Zirkus-Minispielen.
Wer keine Aufmerksamkeit erregen will, kann sich aber immerhin auf erstaunlich simple Weise tarnen: Per Knopfdruck setzt das gesteuerte Tier eine Sonnenbrille auf und wird fortan für einen Menschen gehalten. Besser als die Musik ist die Synchronisation gelungen. Der hyperaktive Lemur König Julien wird z.B. von seinem deutschen Original-Sprecher vertont. Beim Briefing des Chef-Pinguins wurde dagegen kein Mitglied der Fantastischen Vier, sondern ein Ersatzsprecher engagiert. Wer den militärisch straffen Ton im Original erleben will, kann auch auf Englisch umschalten.

Als lästig erweisen sich die zahlreichen Sammelaufgaben: Bevor man eine Mission beendet, muss oft erst der komplette Stadtteil nach sämtlichen Schuhen, Holz, Pizzas und anderem Kleinkram abgegrast werden. Auch die eingestreuten Fluchtsequenzen und Zirkus-Minispiele sind nicht wirklich spannend. Mal flieht man unter Zeitdruck vor Chantel DuBois, später springt man durch brennende Reifen, balanciert auf einem Seil oder zischt als tierische Kanonenkugel durch die Manege. Die Fassungen für Xbox 360 und PS3 gleichen sich übrigens beinahe komplett.
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Kommentare

4P|Jan schrieb am
Ja, ich bin auch kein Freund von Promi-Synchros.
Todesglubsch schrieb am
Ich find's ja immer seltsam wenn man ne Lizenzgurke entwickelt und dann nicht das Geld für die Originalsprecher haben möchte. Wobei bei M3 immerhin "nur" die Promisprecher rausgeschnitten wurden - alle "normalen" Sprecher behielten ja ihre Rollen. Und die Pinguine wurden mit ihren Sprechern aus der gleichnamigen Serie ersetzt, was IMO besser ist als der Promiquatsch des Films.
schrieb am