Space Invaders Revolution21.07.2005, Paul Kautz
Space Invaders Revolution

Im Test:

Zeitgemäß aufpolierte Remakes klassischer Spiele sind ein steter Quell der Emotionen: Mal, weil sie so toll gelungen sind  wie Conker: Live & Reloaded. Mal, weil sie so grottenschlecht sind wie die Atari Retro Classics. Mit Space Invaders Revolution (ab 21,60€ bei kaufen) steht jetzt das Revival der ältesten außerirdischen Videospiel-Fieslinge auf dem DS-Programm. Ob’s die alten Knacker nach 27 Jahren noch draufhaben?

Destroy all Aliens!

Die Space Invaders sorgten 1978 für einen Aufschrei unter den langen Haaren: Blirpende Pixel zappelten langsam dem am unteren Bildschirmrand befindlichen Spieler entgegen; Reihe für Reihe mussten die Grünlinge dezimiert werden - ein Welterfolg! Zwischen damals und heute liegen nicht nur endlose Rechnergenerationen, diverse US-Präsidenten und Musikstile, sondern auch immer neue, meist immer schlechtere Varianten des klassischen Spielprinzips. Wie rettet man sich vor dem Dilemma eines weiteren spielerischen Flops? Indem man Tomohiro Nishikado, den Designer des Originals, die Entwicklung des Remakes überwachen lässt.

Das Spiel bietet zwei Modi: »Classic« und »New Age«. Ersterer bietet das authentische Spielerlebnis von 1978, inklusive Augenkrebs erregender Grafik und Ohren malträtierender Soundeffekte. Allerdings hat auch dieser Anachronismus seine Daseinsberechtigung: Er schaltet mit zunehmenden Highscores mehr Power-Ups für den zweiten Modus frei. Als New Ager dürft ihr den Eindringlingen so Dauerfeuer, Laser oder einen Zeitstopper entgegen werfen.

Dicke Pixel

Damit auf Dauer die Langeweile nicht im Weltall verpufft, haben die Entwickler die Feindreihen mit etwas Abwechslung versehen: Neben Standard-Invasoren erwarten euch auch Bildschirm füllende Kaliber, sich tarnende bzw. teilende Gegner oder Solo-Kämpfer. Ihr ballert euch durch 20 Levels, was sich in immerneuen Hintergrundgrafiken manifestiert. Idealerweise steuert ihr mit Digipad und Buttons, Masochisten können auch per Touchpad feuern und Extras anwählen.

Fakten:

- zwei Spielmodi

- automatisches Speichersystem

- mehrere Spielvarianten im »New Age«-Modus

- oberflächliche Touchpad-Nutzung

- »Classic«-Modus schaltet Extrawaffen frei

- kombinierbare Power-Ups

- 20 Levels

Pro / Kontra:

+ einfache Steuerung

+ erweiterter »New Age«-Modus

+ beachtlicher Altertumswert

- hoffnungslos veraltetes Spielprinzip

- kaum Abwechslung

- keinerlei Mehrspielermodi

- nervender Sound

- keine Revolution weit und breit

Ihr könnt die Extrawaffen auch kombinieren.
    

Fazit

Leute, lasst die Space Invaders da, wo sie hingehören: in den romantischen Erinnerungen an die frühen Arcade-Tage, als die Spiele noch richtige Spiele waren, blabla. Denn sehr viel Revolution versteckt sich nicht gerade in dem orange-schwarzen Päckchen, stattdessen gibt es den Oldie (den heutzutage wirklich keiner mehr braucht) sowie die huibunte New Age-Version, die zwar mit netten 3D-Animationen und Extrawaffen punktet, aber spielerisch genauso auf der Stelle tritt wie das Original. Ich bin mir nicht sicher, für wen das Spiel bestimmt ist: Vielleicht Althippies, die sich verlorene Erinnerungen von vor einem Vierteljahrhundert zurückholen wollen?

Wertung

NDS

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