Im Test:
Immer auf die Kleinen
Arme Drachen: Ein magischer Sturm bläst über das Feuerspuckerland und lässt Spyros Lehrer, die Älteren, in das mysteriöse Schattenreich verschwinden. Bleibt wieder mal nur einer übrig, um den Schlamassel aufzuklären: Der Kleinste von allen. Spyro muss Magie erlernen und ins Schattenreich gehen, um seine Freunde wieder zu befreien. Das erfahrt ihr durch Texteinblendungen und kleinere Zwischenbilder, wobei die
Texte sowohl auf dem oberen Bildschirm als auch parallel auf dem Touchscreen angezeigt werden – unten ist lediglich der Font hässlicher.Die Bossgegner weisen eine beachtliche Größe auf.
Drei Dinge, die dem Spyro-Spieler sofort auffallen werden: Erstens ist die Perspektive neu. Sie ist nicht 3D wie auf den großen Plattformen, sie ist nicht Iso wie auf dem GBA – sondern sie ist standardmäßig irgendwo dazwischen. Zweitens muss sich Spyro irgendwann die Drachenfüße gebrochen habe, denn er bewegt sich mit der Geschwindigkeit einer Schnecke auf Superkleber – geradezu unerträglich langsam! Erst mit ständig gedrückter Turbo-Taste erreicht er seinen aus anderen Spielen bekannten schnellen Normaltrab. Drittens und schlimmstens: Das Spiel ruckelt, und zwar jederzeit. Egal wo ihr seid, überall wird man das Gefühl nicht los, dass mit der Hardware etwas nicht stimmt, denn ständig zuckelt es hier ein bisschen und ruckt es da ein wenig. Das nervt nicht nur höllisch, sondern verleitet auch die prinzipiell sehr anhörbare Musik zum ständigen Knacksen.
Böse Schattenwelt!
Das Ruckeln hat seine Wurzeln wie alles Übel in der Schattenwelt. Später lernt ihr nämlich den fliegenden Wechsel zwischen der normalen und der schattigen Dimension, so dass beide Welten ständig im Speicher gehalten werden müssen – womit der DS scheinbar überfordert ist. Hier wie dort findet ihr jede Menge Gegner, die nach einem Flammenstoß nicht nur Edelsteine, sondern auch Erfahrung hinterlassen, die Spyro neue Bewegungen und Kampfmanöver bringt. Allerdings steht davor das Ärgernis des Kampfes – oder vielmehr die bösartige Kollisionsabfrage: Manchmal haltet ihr genau auf einen Feind drauf und es passiert nichts! Manchmal seid ihr offensichtlich einige Pixel entfernt und der Treffer sitzt. Gelegentlich könnt ihr sogar durch Wände oder Hindernisse hindurch angreifen – allerdings kriegen das die Feinde auch hin. Schlimm sind auch die durch die Perspektive auftretenden Orientierungsprobleme: Wo kann ich draufspringen, wo nicht? Diese Frage wird euch durch schlecht erkennbare Höhenunterschiede nicht leicht gemacht.
Schöne Effekte können nicht über die ruckelige Grafik hinwegtäuschen. |
Fazit
Es gab schon seit einiger Zeit kein Spyro-Game für Handhelds mehr – und angesichts von Shadow Legacy ist das vielleicht auch keine üble Sache. Das Spiel steckt voller guter, aber bestenfalls halbherzig ausgeführter Ideen und es hinterlässt von der ersten Sekunde an den Eindruck, als sei es reichlich übereilt veröffentlicht worden. Das fängt bei der ruckeligen Grafik an, geht über die alberne Touchscreen-Nutzung weiter und hört bei Unfug wie der doppelten Textanzeige lange nicht auf. Die Halbherzigkeit des Spiels erkennt man am auch am Handbuch, dem schlicht die Hälfte der dt. Bedienungsanleitung fehlt – dafür ist die Französische anderthalb Mal drin. Schade um die schöne Optik und die netten Ideen, aber spielerisch ist jedes GBA-Game der Reihe wertvoller – von den PSone- und PS2-Games ganz zu schweigen. Bei denen gab es zwar auch Ausrutscher, aber keine Bauchlandung wie bei Shadow Legacy.
Pro
Kontra
Wertung
NDS
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.