Mario vs. Donkey Kong 2: March of the Minis28.04.2007, Jan Wöbbeking
Mario vs. Donkey Kong 2: March of the Minis

Im Test:

Donkey Kong ist ein traditionsbewusster Primat. Wie in alten Zeiten schnappt sich Nintendos affiger Erfolgsgarant eine holde Maid und macht es sich mit ihr auf einem Hochhausdach gemütlich - in Erwartung der Klempner, die zu ihrer Rettung herbeieilen mögen. Doch im zweiten Teil von Mario vs. Donkey Kong übernehmt ihr nicht die Kontrolle über Mario, sondern über kleine Miniaturausgaben des Latzhosenträgers, die wie die sprichwörtlichen Lemminge hintereinander her watscheln.

Mechanische Lemminge

Im Vorgänger Mario vs. Donkey Kong war alles anders: Damals turnte der italienische Klempner noch höchstpersönlich durch die Levels. Diesmal dreht sich dagegen alles um den Verkaufsschlager der fiktiven Mario Toy Company:

Stop - Hammertime! Mit dem Schlagwerkzeug kloppen die Minimarios den braunen Gorilla einfach über den Haufen, der sie sonst bei Berührung in die Luft schleudern würde.
die kleinen Mini-Marios. Euer Ziel ist es, so viele wie möglich an Fallen und Gegnern vorbeizulotsen und ins rettende Ziel zu führen - ganz wie in den Knobelklassikern Lemmings und Humans. Um einen Mini-Mario zum Loslaufen zu überreden, streicht ihr einfach mit dem Stylus über den Touchscreen. Bei einer Bewegung nach rechts läuft auch die schnauzbärtige Blechfigur in diese Richtung. Streicht ihr nach links, stiefelt auch sie nach links los.

Kommt sie an einen Abgrund, wedelt sie kurz mit den Armen, bevor sie hinunterstürzt und klirrend in ihre Einzelteile zersplittert. Vor dem Malheur habt ihr also noch einen Augenblick Zeit, sie anzuhalten. Einmal kurz auf einen laufenden Mini-Mario getippt und schon bleibt er stehen, winkt euch zu und gibt einen Ausruf von sich, der dem "Gunaahmt" der Mainzelmännchen verblüffend ähnelt. Die herumstreunenden Gegner könnt ihr für eure Zwecke missbrauchen. Mit einer gezeichneten Geste nach oben lasst ihr ein Männchen auf Sprungfedern springen - oder auf einen Gegner, der euch daraufhin durch die Gegend trägt. Für Blechfigürchen sind die Mini-Marios erstaunlich talentiert. Nach dem Einsammeln diverser Items schleudern sie Feuerbälle oder kloppen mit einem riesigen Hammer auf ihre Widersacher ein, begleitet von der euphorische Melodie aus dem Ur-Donkey-Kong. Bugsiert ihr einen Mini-Mario unter einer Stange in die Höhe, hält er sich daran fest. Habt ihr mehrere Figürchen daran befestigt, müsst ihr nur noch blitzschnell mit dem Stylus über eine Kurbel rubbeln und - schwupps - schleudert ihr eure kleinen Schützlinge auf höher gelegene Plattform.

Teamwork ist alles

Oder ihr lasst zwei Figuren zusammenarbeiten: Einer hängt sich an die Krawatte eines grimmigen Gorillas, so dass der Affe von nun an gebückt herumläuft und ein anderer Mini-Mario seinen tiefer gelegten Schädel als Transportmöglichkeit benutzen kann. 

Achtung, fliegender Klempner: Habt ihr die Minimarios aus einem Stockwerk gerettet, benutz ihr sie als Geschoss gegen Donkey Kong.
Trefft ihr auf magnetische Wände, lasst ihr die Winz-Klempner einfach daran hoch spazieren. Die Entwickler haben sich wirklich nette und vielseitige Umgebungen ausgedacht, die allerdings alle relativ klein ausgefallen sind. Trotzdem gibt es oft viele unterschiedliche Möglichkeiten, einen Level zu meistern. Viele Wege führen nach Rom - diese Weisheit trifft uneingeschränkt auf Mario vs. Donkey kong 2 zu. Es macht eine Menge Spaß, die eingerosteten Gehirnzellen auf Trab zu bringen und den erfolgreichsten Lösungsweg auszutüfteln. Auch das niedliche Design, die fröhliche Musik sowie die albernen Soundeffekte tragen ihren Teil zum Rätselvergnügen bei. Sogar wenn ihr eine Pause einlegt und den DS zusammenklappt, ruft Mario euch noch einmal hinterher: »Come back here, you ...«

Im Prinzip reicht es, wenn nur einer der Marios den Ausgang erreicht. Und genau dort liegt das Problem: Ihr könnt jeden Level zwar mehrmals angehen, um unterschiedliche Extra-Boni abzusahnen. Doch die Grundaufgabe, nämlich nur eine Figur zu retten, ist viel zu einfach zu lösen. Trotzdem solltet ihr versuchen, immer möglichst viele Helfer ins Ziel zu geleiten. Denn je weniger Figuren ihr durchbringt, desto weniger davon stehen euch beim Bosskampf zu Verfügung. In einem erstaunlich gut gelungenen Minispiel feuert ihr die Mini-Marios auf euren vor Wut schnaufenden Erzfeind Donkey Kong ab, bis er schließlich in das nächst höhere Stockwerk flüchtet.     

Fazit

Oh yes! Marios neuer Ausflug ins Knobel-Genre ist Nintendo gut gelungen. Die schnauzbärtigen Metallwichtel gehorchen zwar nicht immer hundertprozentig auf die mit dem Stylus gezeichneten Gesten, aber wenn man sich an die Steuerung gewöhnt hat, macht es riesigen Spaß: Welcher ist bloß der beste Weg zum Ziel? Lemmings lässt grüßen! Doch genau da liegt auch der größte Schwachpunkt: Um einen Level zu absolvieren, müsst ihr eigentlich nur einen einzigen Mini-Mario ins Ziel bringen. Und das habe ich meist schon beim ersten Anlauf geschafft. Andererseits kommt durch diesen Umstand erfreulich wenig Frust auf. Und wer Spaß am herumtüfteln hat, wiederholt die Räume so lange, bis er alle davon perfekt abgeschlossen und sämtliche Boni abgestaubt hat. Wer danach immer noch nicht genug hat, kann sich außerdem mit einem einfach zu bedienenden Editor eigene Levels bauen und diese über WiFi oder über das Internet mit anderen Spielern austauschen.

Pro

<P>
Räume lassen sich mehrmals durchspielen und perfektionieren
ausgeklügelte Umgebungen
nützliche Hilfsmittel wie Kurbelschleudern und Magnetschuhe
niedliches Design
quietschvergnügte Melodien
lustige Soundeffekte
Editor für eigens designte Räume..
..die sich on- und offline austauschen lassen</P>

Kontra

Das Minimalziel der Levels ist viel zu einfach zu erreichen
Gesten-Steuerung funktioniert nicht immer tadellos

Wertung

NDS

Ausgeklügeltes aber etwas zu leichtes Puzzlespiel im Lemmings-Stil

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