Garfield's Nightmare16.03.2007, Paul Kautz
Garfield's Nightmare

Im Test:

Garfield: Freund aller Lasagnen, erklärter Feind aller doofen Dackel, Comicheld und Unglücksrabe im Sinne der bislang durch die Bank bedauernswert in die Hose gegangenen Versuche, seinen Zynismus in brauchbare Softwareform zu pressen. Shin'en, sonst eher dem Actiongenre nah, zeigt, dass ein brauchbares Game mit dem Vorzeigehaustier keine Utopie sein muss!

Felis Domesticus in Nöten

Technisch sind Garfields Albträume durchaus ansprechend, auch wenn der Kater selbst ziemlich missraten ist.
Das Problem kennt jeder Vielfraß: Da gönnt man sich neben der Familienportion Spaghetti noch zwei, drei Pizzen sowie die eine oder andere Lasagne, und schon ist der ruhige Schlaf gefährdet! Selbst Garfield, katzenstaatlich anerkannter Nahrungsmittelvernichter mit der Lizenz zum Schlingen, ist davor nicht gefeit. Und so rotiert der Kater in einen unruhigen, von Albträumen gebeutelten Schlummer, aus dem es nur ein Entkommen gibt, wenn er die Einzelteile seines Weckers wieder findet, den er in der richtigen Welt per gezieltem Fausthieb zerhackstückt hat. Das gelingt, indem ihr den orangen Pelz durch vier Welten à fünf Levels von der unheimlichen Burg bis zum Winterwunderland lotst, am Ende jeweils einen Boss plättet und dem das wertvolle Klingelstück abnehmt.

Wie es sich für ein Jump-n-Gemütliches Schleich gehört, trefft ihr auf vielerlei Gegner: Spinnen, Geister, schnappfreudige Frösche, Giganto-Stechmücken oder mit Kanonen bewaffnete Schildkröten werden klassisch per Sprung erledigt. Darüber hinaus müsst ihr Kisten verschieben, könnt Hindernisse per gezieltem Stampfangriff aus dem Weg räumen, diverse Extras (Donuts, Pizza-Stücke, Klimpergeld) aufsammeln - und solltet stets die Augen nach versteckten Extras offen halten. Die führen euch nämlich zu Bonuslevels, in denen ihr unter Zeitdruck Spinnen oder Mülltonnen zertreten müsst, um Extraleben zu kassieren. Erledigt ihr einen Boss, gibt's nicht nur ein Weckerteil, im Hauptmenü wird auch ein neues Minigame freigeschaltet, welches dann auch spezielle DS-Features nutzt - das eigentliche Spiel wird komplett per Digikreuz und Buttons gesteuert.

War der letzte Garfield -Ausflug auf den DS gerade technisch nahe an der Katastrophe, zeigen die Jungs von Shin'en hier, dass sie den kleinen Kasten gut im Griff haben: Die seitlich scrollenden 3D-Levels ziehen zwar effektarm, aber flüssig und voller netter Details an euch vorbei - nur Garfield selbst ist als mies animiertes, oranges Häufchen Elend ausnehmend hässlich geraten. Die lineare Action findet auf dem oberen Bildschirm statt, der untere zeigt nur eure Leben sowie die Zahl der aufgesammelten Boni - währenddessen düdelt nette, teilweise durchaus schmissige Musik.      

Fazit

Nach dem letzten Garfield 2-Katzenjammer hatte ich innerlich schon mit dem ohnehin verzweifelt kleinen Gedanken abgeschlossen, jemals ein cooles Videospiel mit meiner Lieblings-Kratzbürste zu Gesicht zu bekommen. Doch Obacht: Obgleich Garfields Albtraum keine Software-Offenbarung geworden ist, spielt es sich doch locker-leicht und unterhaltsam genug, um in mir keinen Kopf-gegen-den-Tisch-Impuls zu wecken - wie sonst üblich. Die flotten Jump-n-Run-Einlagen, das solide Leveldesign und die nette Kulisse machen aus Shin'ens Garfield nicht gerade einen neuen Mario, aber dennoch ein sehr unterhaltsames Game für vorzugsweise Jung.

Pro

schöne Grafik
solides Leveldesign
nette Musikuntermalung

Kontra

sehr simples Spieldesign
recht kurz

Wertung

NDS

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