Test: New International Track and Field (Sport)

von Paul Kautz



New International Track and Field
Entwickler:
Publisher: Konami
Release:
12.06.2008
Spielinfo Bilder  
Mit manchen Spielen verbindet man physische Strapazen: Eckige Augen mit Tetris, ausgerissene Haarbüschel mit Mega Man, verknotete Arme und Beine mit Wii Fit - und Sehnenscheidenentzündung oder wenigstens nervösen Tatter mit Track & Field. Konamis 1983er Automat sowie speziell die kurz darauf folgende NES-Version sind legendär; nicht nur in Sachen Spielspaß, sondern auch dafür, der erste bekannte Buttonmasher gewesen zu sein. Kurz vor der neuen Olympiade erweckt Konami den Klassiker zu neuem Leben.

DS Live

New International Track & Field bietet euch nicht nur 24 Disziplinen, sondern auch ein schmuckes Modern-/Retro-Mischdesign - und einen auf dem DS bislang nicht gesehenen Online-Modus!
 
Traditionell mehren sich kurz vor den vierjährlich ausgetragenen Olympischen Sommerspielen immer die Sportgames; oft genug ist der Großteil davon Trittbrettfahrerschrott. Nicht so dieses Mal, nicht so auf dem DS: Den Anfang machte Ende letzten Jahres Sega mit Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen , was in sich bereits eine Sensation war, vereinte es doch die beiden größten Rivalen der Videospielgeschichte in einem Modul - und spielte sich auch noch gut! Kurz darauf betraten die Franzosen mit Asterix bei den Olympischen Spielen die Aschenbahn; ebenfalls ein sehr unterhaltsames Produkt, obwohl die Entwickler mysteriöserweise auf einen Mehrspielermodus verzichtet haben. Das ist Konami nicht passiert, ganz im Gegenteil - einen Multiplayermodus wie in New International Track & Field (NITF) haben DS-Spieler noch nicht gesehen!

Nun mag man denken »Was kann an einem Multiplayermodus bei einem Sportspiel wohl besonderes sein, hm? Da rennt man halt gegeneinander und fertig ist der Lack!« - stimmt ja auch. Aber hier kann man's online. Zu viert. Völlig lagfrei. Immer noch nicht spektakulär? Wie wäre es damit: Sobald ihr euer Modul am Nintendo WiFi-Service anmeldet, erhaltet ihr einen 16stelligen Code. Mit dem registriert ihr euch auf der offiziellen NITF-Seite, woraufhin euch die ganze Welt der Community-Freuden offen steht: Ihr könnt eure Rekorde und Preise online einsehen, Freundeslisten anlegen (und jederzeit sehen, wer gerade online spielt), Teams bilden, euch zu Turnieren verabreden oder Weltranglisten einsehen, außerdem bekommt ihr aktuelle News live auf dem DS eingeblendet - boah! Okay, für Xbox Live-Nutzer ist das der älteste Hut der Welt, aber für DS-Sportler ist das eine völlig neue, sehr beeindruckende Welt! Und natürlich könnt ihr auch online spielen; entweder gegen die ganze Welt, gegen Leute auf dem aktuellen Kontinent oder Kontakte auf eurer Freundesliste. Die Partien sind sogar nach Schwierigkeitsgrad staffelbar: Entweder messt ihr euch mit beliebigen Rivalen oder mit solchen, die in etwa eurer Spielstärke entsprechen.

Blöcke der Verzweiflung

Ausdauernde Spieler können zehn Bonusfiguren freischalten, darunter Frogger und Pentaro.
 
In Sachen Multiplayer macht also kaum ein DS-Spiel NITF was vor - und wie schaut's für Solisten aus? Fast noch besser, denn der Karrieremodus hat es ebenfalls in sich: Anfangs könnt ihr lediglich den einfachsten der drei Schwierigkeitsgrade auswählen, der schon trickreich genug ist - aber dazu gleich mehr. Danach habt ihr die Wahl unter acht Figuren, die nicht nur durch die Bank wunderbar albern designt sind, sondern sich auch noch voneinander unterscheiden: der eine ist schneller, der andere hat mehr Kraft. Zehn weitere Kämpfer sind freispielbar, und die bergen das größte Freude-Potenzial: Wer wollte nicht schon immer mal mit Solid Snake Stabhochspringen? Mit Simon Belmont Gewichtheben? Mit Parodius-Penguin Pentaro Speerwerfen? Oder mit Rocket Knight Sparkster Brustschwimmen? Um das Kader voll zu kriegen, müsst ihr euch allerdings Mühe geben: Für jede geschaffte Disziplin gibt es Punkte, logischerweise mehr, wenn ihr ganz oben auf dem Treppchen steht. Das finale Resultat schaltet nicht nur weitere Sportarten, sondern diverses Bonusmaterial frei: genannte Zusatzfiguren, neue Klamotten für selbige oder auch das Original Track & Field.

Bis dahin ist's ein weiter Weg, denn Konami hat die Karriere ärgerlicherweise blockartig angeordnet - ihr müsst vier Disziplinen am Stück absolvieren, erst dann geht's weiter zum nächsten Abschnitt. Negatives Resultat: Hängt ihr an einer Sportart, dann bleibt ihr auch hängen. Ein zusätzlicher Grummelfaktor ist, dass das Spiel vorbei ist, wenn ihr drei Mal in einer Sportart versagt, unabhängig davon, wie weit ihr in dem Block schon vorangekommen seid. Haut ihr also bei der vierten daneben, seid ihr disqualifiziert und dürft die drei vorherigen beim nächsten Anlauf ebenfalls nochmal machen. Die Lösung dieses Dilemmas nennt sich »Single Event«, in dem ihr alle bereits freigeschalteten Disziplinen üben dürft, bis ihr schwarz werdet oder der Touchscreen Risse zeigt.

     

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