Test: Real Football 2008 (Sport)

von Michael Krosta



Real Football 2008
Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
09.10.2007
Spielinfo Bilder  
Als ob Electronic Arts mit ihrer Fifa-Serie und Konami mit den Pro Evolution Soccer-Titeln die Fußballwelt nicht schon genug spalten würde, läuft auf dem DS mit Real Football auch noch eine dritte Mannschaft auf. Nachdem der EA-Auftritt auf dem Nintendo-andheld weniger begeistern konnte, stehen die Chancen für den Außenseiter gar nicht mal schlecht. Ist Ubisoft der lachende Dritte im Fußballkrieg?

Im Lizenz-Abseits

Wo Fifa selbst auf dem DS mit einem gigantischen Lizenzpaket, massig Spielmodi und sogar einer Onlineunterstützung aufwarten kann, gibt sich die Gameloft-Kickerei deutlich spartanischer. Zwar gibt es auch hier neben den Nationalmannschaften einige Premium-Ligen mit Vereinsmannschaften, doch werdet ihr weder bei den Clubs noch bei den Spielern Originalnamen vorfinden. Trotzdem ist der Wiedererkennungseffekt sehr deutlich: Da wird ein Kahn zum Kohn, ein Ronaldinho
Mannschaften gibt es genügend - nur auf lizenzierte Vereine oder Spielernamen müsst ihr hier verzichten.
zaubert als Rinaldouno über den Platz und Michael Ballack geht bei Manchester als Mr. Ballacq auf Torjagd. Neben freundschaftlichen Vorrundenspielen stehen auch sechs Cups auf dem Programm, die vom einfachen Afrika-Pokal bis hin zur Weltmeisterschaft reichen. Entscheidet ihr euch für den Modus "Europa 2008" müsst ihr sogar noch die Qualifikationsrunden durchlaufen, bis ihr auf dem EM-Rasen steht. Die meiste Zeit werdet ihr jedoch in den insgesamt sechs Ligen verbringen, zu denen auch unsere Bundesliga gehört. Wollt ihr euch nur im Elfmeterschießen mit eurem Gegner messen, dürft ihr das ebenfalls tun.

Die richtige Taktik

Während ihr bei Fifa eure ganz persönliche Aufstellung basteln könnt, bietet Real Football lediglich vorgefertigte Platzierungen eurer zehn Feldspieler. Allerdings ist die Auswahl recht umfangreich ausgefallen und ihr dürft außerdem in elf Abstufungen entscheiden, ob ihr eher offensiv oder defensiv auftretet. Einen Managerteil wie beim PSP-Fifa findet ihr hier nicht. Nicht einmal Transfers sind möglich. Zumindest aber bekommt ihr als Trainer angezeigt, in welcher von drei Verfassungen von schlapp über normal bis topfit sich eure Kicker befinden, die alle individuelle Werte für Angriff, Verteidigung, Technik, Kraft, Fitness und Tempo besitzen. Als optimale Vorbereitung für den harten Fußballalltag eignet sich der Trainingsmodus, in dem ihr von Grundbewegungen bis hin zu intuitiven Tricks alles erlernt.

Keine Online-Unterstützung

Ja, der Onlinemodus von Fifa 08 über Nintendos WiFi-Service hat bei direkten Auseinandersetzungen mit einigen Verbindungsproblemen zu kämpfen. Aber das Hoch- und Runterladen von Szenarien hat durchaus seinen Reiz. 
Die Wiederholungen bedient ihr bequem mit dem Stylus.
Ubisofts Kick bleibt dagegen komplett offline! Keine Matches gegen Spieler aus aller Welt. Kader-Aktualisierungen ade! Wenn ihr hier gegen andere Fußballer aus Fleisch und Blut antreten wollt, geht das nur über die direkte Funkverbindung. Im Gegensatz zu Fifa findet ihr hier jedoch keine Game-Sharing-Funktion, so dass jeder der maximal vier Session-Teilnehmer über ein eigenes Spielexemplar verfügen muss.

Vorteilsregel

Bis hierher weckt Real Football den Eindruck als wäre es dem Fifa-Meister hoffnungslos unterlegen: Geringerer Umfang, keine Lizenzen, keine Onlineunterstützung. Und das will ein echter Herausforderer sein? Ja, denn Real Football schießt dort die Wertungstore, wo es drauf ankommt - auf'm Platz! Der Ubisoft-Titel sieht nicht nur grafisch einen Tick schöner aus und spielt sich deutlich flotter als die zähen EA-Partien. Nein, er fühlt sich auch besser an! Zwar ist die Ballphysik auch hier noch weit von der Realität entfernt, doch zumindest könnt ihr hier präzise passen, flanken und schießen und habt das runde Leder merklich besser unter Kontrolle als bei Fifa. Nervig ist lediglich die dezent hektische Kamera, von der es auch nur eine Grundeinstellung gibt. Hier hätte etwas Auswahl sicher nicht geschadet, auch wenn ihr die Positionen eurer Mannschaftskameraden auf dem Touchscreen dank Radar immer gut im Blick habt. Auf den Stylus-Einsatz wird übrigens weitestgehend verzichtet: Lediglich beim Elfmeterschießen steuert ihr sowohl die Schützen als auch den Torwart ausschließlich über Drückspielereien auf dem unteren Bildschirm.           
 

     

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