Test: Away: Shuffle Dungeon (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Virgin Play
Release:
16.04.2009
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ab 8,98€
Spielinfo Bilder  
Da sich jeder Fupong pro Stockwerk nur einmal einsetzen lässt, kommt immerhin etwas Taktik ins Spiel. Schade nur, dass sich ungeeignete Gefährten nicht gegen neu gefundene austauschen lassen und mühsam hochgezüchtete Exemplare bei verpatzten Dungeon-Wechseln für immer verloren gehen können. Die Gewölbe befinden sich nämlich stetig in Bewegung und schafft man es nicht rechtzeitig mit seinem kompletten Gefolge aus der verfallenden Bildschirmhälfte in die momentan sichere Hälfte zu wechseln, sind diese Geschichte.

Natürlich kann auch Sword manchmal einen Bildschirmwechsel nicht rechtzeitig schaffen, aber dadurch wird man lediglich an den Anfang des aktuellen Stockwerks zurückversetzt, was angesichts der überschaubaren Dungeon-Ausmaße meist nicht weiter tragisch ist.
Die sich ständig verschiebenden Dungeons bieten insgesamt solide Knobel-Action.
Geht allerdings die Lebensenergie zu Neige, fliegt man ganz aus dem Gewölbe. Hat man es aber einmal bis zum Boss eines Verlieses geschafft, darf man auch bei einer Niederlage direkt wieder zum Showdown antreten.

Unterhaltsam, aber unspektakulär

Die Bossduelle sind generell ganz nett inszeniert, stellen für geübte Spieler aber nur selten eine Herausforderung dar. Auch die zahlreichen Fallen und Schalterrätsel in den Dungeons erfordern mehr Geduld als Köpfchen. Trotzdem stellen die Puzzeleien, um an alle Schatzkisten zu kommen in Kombination mit den sich ständig verschiebenden Raumhälften solide Knobelkost dar. Die Architektur wird im weiteren Spielverlauf immer vertrackter, der möglichst zielgenaue Bildschirmwechsel immer haariger und der richtige Einsatz von Magie immer wichtiger. Kämpfe gegen Standardgegner sind aber meist reine Formsache, die Story plätschert trotz einiger Überraschungen eher belanglos vor sich hin und die Charaktere und Dialoge einfach nur ein schlechter Witz.

Auch der kooperative Mehrspielermodus ist nicht mehr als ein netter Bonus, der es einem erlaubt gemeinsam Bossgegner zu plätten. Der Touchscreen bleibt unverständlicherweise völlig ungenutzt und die deutsche Übersetzung ist recht durchwachsen, stellenweise sogar irreführend, da z. B. Statusveränderungen wie Gift und Fluch vertauscht wurden, so dass nur unpassend erscheinende Gegenmittel Heilung bringen. Und dass die Präsentation selbst für DS-Verhältnisse unter aller Kanone ist, lässt sich ja unschwer erkennen.

Mit weniger zufrieden?

Trotzdem setzt mit der Zeit ein gewisser Sammeltrieb ein, der einen anspornt jede Ecke eines Dungeons zu erkunden, jede Schatztruhe zu öffnen, um die Entwicklung des Dorfes bestmöglich voranzutreiben und immer bessere Ausrüstung zu erhalten. Erfahrungspunkte gibt es ebenfalls, aber diese wirken sich nur minimal auf Swords Angriffskraft aus, während die in Kristallform symbolisierte Lebensenergie wie bei Zelda und Co nur mit neuen Rüstungen und speziellen Gegenständen verbessert werden kann.

Hätte man sich bei Inszenierung und Charakterdesign mehr Mühe gegeben sowie den Spielverlauf abwechslungs- und facettenreicher gestaltet, wäre am Ende vielleicht wirklich der angekündigte "kreative Mix aus Die Sims und Final Fantasy " herausgekommen. So bleibt es aber eher bei einem kindlichen Action-Adventure mit netten Puzzle- und verhaltenen Rollenspielelementen. Keine Ahnung warum man bei Mistwalker interessante Großprojekte wie Cry On aufgibt, um mit halbherzigen Handheld-Ausflügen wie Away oder Blue Dragon Plus im Mittelmaß zu versinken. Das finanzielle Risiko ist sicher geringer, der selbst angerichtete Image-Schaden aber dafür um so größer...
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Kommentare

Nefenda schrieb am
hauptsache du schreibst du zockst via Virtual console aber so eine signatur haben hihi...
btt.:
Also ich finde sollche spiele verlangen eine schönere Präsentation damit das "Puzzeln" freude macht dazu zähl keine besondere engine effekte usw. (aufm ds sowieso nicht) aber ein gescheites charakter Design sowie mal sich mit farbenlehre auseinander zu setzen kann bei sollchen Dungeons scho wahre wunder bewirken o.O
crewmate schrieb am
Memfisline hat geschrieben:Ich frage mich, wann wiedermal ein wirklich gescheites Rollenspiel rauskommt. Seit Jahren kommt nur Dreck in dieser Hinsicht auf den Markt. Wenn ich da an Spiele wie Illusiuin of Time, Terranigma, Secret of Mana (Alle SNES) denke, die wirklich klasse waren. Zelda kommt meiner Vorstellung noch am nächsten, aber ich spiele nicht gerne mit Stylus only, sondern steuere gerne nur mit den Knöpfen und dem Steuerkreuz. (Spiele halt gerne abends vor dem einschlafen im liegen ;))
:hammer:
ZELDA ist ein Action-Adventure und kein RPG!
Ich hab selbst etwas gegen extrem pingelige Leute, aber das musste ich einfach klarstellen.
Ich wäre mal für ein neues Offline Phantasy Star. Teil4 vom MD, das ich gerade über die Virtual Console spiele, ist der absolute wahnsinn. Mit der heutigen Technik und einer Geschichte in diesem Universum würde Mass Effect die Tür zeigen.
Aber die jRPG Fans sind selbst schuld, das sich in ihrem Bereich nicht viel dreht. Sie bekommen was sie verdienen, was sie sich kaufen. Erzkonservativ wie CDU Politiker sind sie.
Wer mal ein wenig die Augen aufsperrt, kann hier und da Perlen abseits von Final Fantasy finden. Die Persona Reihe, Fire Emblem, Disgaea, Heroes of Might&Magic, Pier Solar...
Ist raus hier schrieb am
Ich frage mich, wann wiedermal ein wirklich gescheites Rollenspiel rauskommt. Seit Jahren kommt nur Dreck in dieser Hinsicht auf den Markt. Wenn ich da an Spiele wie Illusiuin of Time, Terranigma, Secret of Mana (Alle SNES) denke, die wirklich klasse waren. Zelda kommt meiner Vorstellung noch am nächsten, aber ich spiele nicht gerne mit Stylus only, sondern steuere gerne nur mit den Knöpfen und dem Steuerkreuz. (Spiele halt gerne abends vor dem einschlafen im liegen ;))
schrieb am