Viva Piñata DS11.06.2008, Jan Wöbbeking
Viva Piñata DS

Vorschau:

In meinem Garten bin ich Kapitän - oder Gott? Wie auch immer das Sprichwort lautet - beinah nirgendwo kann ein friedfertiger Videospieler die Seele so schön baumeln lassen wie in einem kunterbunten Bilderbuch-Garten, in dem sich noch buntere Pinatas tummeln. Auf Xbox 360 und PC dürft ihr schon länger die Schaufel schwingen, bald sind DS-Besitzer an der Reihe.

"Poké-Garden-Mon"

Rechtzeitig zum Erscheinen des Nachfolgers auf der Xbox 360 präsentiert THQ eine mobile, auf den Nintendo-Handheld zugeschnittene Version des ersten Teils der Lebenssimulation. Wie im Original greift ihr zum multifunktionalen 

Love is in the Air!
Grabwerkzeug und erschafft euch einen wunderhübschen, belebten Garten. Wollt ihr die mit Bonbons gefüllten Pappmachée-Tiere in euren Garten locken und dort sesshaft machen, müsst ihr bestimmte Bedingungen erfüllen. Für manche pflanzt ihr einfach eine bestimmte Blumensorte an. Die Samen und allerlei andere nützliche Dinge findet ihr im Shop. Der "Quackberry"-Ente fehlt ein Teich zum Glück, andere Spezies fühlen sich wohl, wenn sich in eurem Garten genügend Beutetiere tummeln.

Ganz unten in der Nahrungskette steht der ebenso niedliche wie wurmige Whirlm, den man am liebsten gar nicht an andere Pinatas wie dem einem Spatz ähnelnden Sparrowmint verfüttern möchte. Um Nachschub braucht ihr allerdings nicht bangen, denn zum Glück können sich Pinatas in einer jugendfreien Tanzsequenz paaren, die in einem kurzen Rendervideo mit für DS-Verhältnisse recht ordentlichen Soundqualität über den Bildschirm läuft. Um die Verliebten in Paarungsstimmung zu bringen, müsst ihr allerdings weitere Voraussetzungen erfüllen - dazu gehört z.B. das Bauen einer passenden Behausung.

Yo, wir schaffen das!

Um diese Arbeit kümmert sich "Willy the Builder": Ähnlich wie in Harvest Moon DS gebt ihr den Auftrag für das neue Heim an einen Baumeister. Wenn ein wenig Echtzeit verstrichen ist, bittet er euch darum, mit der Schaufel das Gerüst zu zerdeppern. Dazu wählt ihr das Werkzeug mittels Stylus aus einem Dropdown-Menü aus und tippt ein paar mal direkt aufs Gerüst. Es dauert zwar einige Minuten, bis man sich in den kleinen Symbolen zurechtfindet, dann geht die Steuerung aber gut von der Hand. Zärtlichkeiten lasst ihr euren Schützlingen ebenfalls ganz direkt mit dem Stylus zukommen und auch das Bild scrollt ihr mittels kleiner Pfeil-Symbole in der rechten Ecke hin und her. Sollte das euch zu fummelig werden, benutzt ihr einfach das Steuerkreuz.

 Den Überblick behaltet ihr am besten, wenn ihr ab und zu auf die Übersichtskarte umschaltet. Dort seht ihr, wenn eine bisher unbekannte Tierart aufkreuzt und interessiert am Rand des Gartens umherstreift. Kämpfende Pinatas werden durch ein rotes Kreuz dargestellt und friedfertige durch ein niedliches Kopffüßer-Symbol der Gattung.

Im Lexikon erfahrt ihr, was eure tierischen Bewohner mögen.
Gerade diese Pokemon-ähnlichen Bildchen retten eine Menge vom Knuddel-Faktor in den DS-Ableger herüber. Die 3D-Grafik kann wegen der schwächeren Technik naturgemäß nicht die gleiche Faszination entfalten, wie ihre prächtig schillernden und detaillierten Artgenossen auf der Xbox 360. Dank der knuffigen Animationen schließt man aber auch die dreidimensionalen DS-Tierchen schnell ins Herz.

Gar nicht so dumm..

Da die Rechenpower des DS-Prozessors laut Rare mit den zahlreichen KI-Berechnungen in einem belebten Garten stark überlastet gewesen wäre, haben die Entwickler diesmal einen anderen Weg eingeschlagen. Zunächst wurde dokumentiert, welche Verhaltensweisen die Tiere an den Tag legen sollen und dann wurde versucht, das ganze so ressourcensparend wie möglich umzusetzen. Zu diesen Verhaltensweisen gehört übrigens auch das eines "sauren" Pinatas, das in euren Garten einfällt und gegen eure Schützlinge kämpft. Ihr könnt das Biest allerdings zähmen und sesshaft machen. Oder ihr schickt eurem Freund per Wireless-Verbindung solch ein marodierendes Wesen hinüber, damit es sich in seinem grünen Kleinod austobt.

Ihr dürft auch Objekte aus eurem Garten oder ein nicht wütendes Exemplar der insgesamt über 60 Pinatas an andere Spieler versenden - darunter sieben neue, DS-exklusive Spezies, über die Rare allerdings noch nichts verraten möchte. Die Übertragung über das internet wird aber nicht unterstützt.Eine weitere Neuheit der Handheld-Fassung sind die "Missionen", die ihr unter Anleitung der Hauptfiguren aus der TV-Serie angeht. Die ersten davon dienen als Tutorial, in denen ihr in die Grundlagen der Touchscreen-lastigen Steuerung eingewiesen werdet. Außerdem wartet jetzt ein freier Modus auf euch, in dem ihr ohne Aufgaben und Leistungsdruck in eurem Garten herumdoktort - quasi ein Tamagotchi-Ersatz im Pinata-Gewand. Gestrichen wurden dagegen die käuflichen Süßigkeiten, mit denen ihr eure Tierchen auf PC und Xbox 360 per Knopfdruck in Paarungsstimmung bringen konntet.    

Ausblick

Klappt euren DS auf und das Gewusel beginnt! Als Hosentaschengärtner müsst ihr zwar auf die schillernde und detailreiche Farbenpracht des Originals verzichten. Doch wenn ihr euch an die recht ordentliche DS-Grafik gewöhnt habt, entfaltet die mobile Version der Lebenssimulation die gleiche Faszination wie in den "großen" Versionen. Nach kurzer Eingewöhnungszeit hatte ich die Steuerung intus und versank völlig im kunterbunten Treiben auf dem Touchscreen: erstaunlich, wie schnell eine Stunde Testspiel vorbei sein kann. Ob sich die Umsetzung des Erstlings auch für Kenner des Originals lohnt, ist fraglich, denn neben dezenten spielerischen Änderungen erwarten euch lediglich sieben exklusive Spezies. Doch Neulinge mit einem DS und einem Faible für Lebens-Simulationen können sich auf den September freuen.

Ersteindruck: sehr gut

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