Resident Evil: Revelations08.06.2011, Michael Krosta
Resident Evil: Revelations

Vorschau:

Zurück zu den Wurzeln? Beim Anspielen von Resident Evil: Revelations (ab 3,59€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) gibt sich der Survival Horror auf dem 3DS erfreulich klassisch: Mit Jill Valentine bewege ich mich vorsichtig durch die düsteren Gänge - es scheint fast so, als wäre ich wieder in dem Herrenhaus des ersten Teils aus dem Jahr 1996. Der Schauplatz verströmt eine ähnlich beklemmende Atmosphäre wie damals.

Das Erwachen

Aber wo bin ich überhaupt? Genau wie Jill, die am Anfang der Demo in einem antiken Bett zu sich kommt, habe ich keinen Schimmer. Auch ihr neuer Partner Parker, den sie per Funk kontaktiert, erweist sich nicht als Hilfe. Fest steht, dass beide durch ein Ereignis voneinander getrennt wurden und sich jetzt wiederfinden wollen. Aber wie? Auf der Suche nach einem Ausgang treffe ich auf eine altbekannte Resident Evil-Problematik: eine Tür ist verschlossen, die andere führt in ein heruntergekommenes Badezimmer und damit eine Sackgasse.

Da mir nichts anderes übrig bleibt, greife ich in die braune Brühe in der Badewanne und ziehe den Stöpsel - das hat ja schon mal in einem der Vorgänger gut funktioniert. So auch hier: Zwar bekomme ich keinen Schlüssel, aber zumindest einen Schraubenzieher, mit dem ich unter Mithilfe des Touchscreens die vier Schrauben an dem Stromkasten lösen kann, der sich an der verschlossenen Tür befindet.

Köpfchen gefragt

Doch damit allein ist es noch nicht getan, denn anschließend muss ich in einer kleinen Knobel-Einlage drei Sicherungen auf dem Feld mit seinen neun Positionen so anordnen, dass ein Energiefluss entsteht, der das Schloss endlich öffnet. Gerade kleine Rätseleinlagen wie diese hat man in den letzten Teilen der Serie etwas vermisst, die ihren Fokus stark auf die Action ausrichteten.

Bei der Mechanik orientiert man sich trotzdem am fünften Teil: Mit dem Analogstick dirigiert man Jill durch die herrlich detaillierten Kulissen, die nicht nur mit atmosphärischen Partikel- und Lichteffekten überzeugen, sondern sogar mit Echtzeit-Schatten begeistern. Erinnerte Resident Evil: Deadly Silence als DS-Remake des ersten Teils technisch eher an das verpixelte PSone-Original, wird 3DS-Besitzern mit Revelations im Vergleich ein

Es geht wieder heiß her bei diesem Horror-Trip.
Es geht wieder heiß her bei diesem Horror-Trip.
wahrer Augenschmaus geboten, der sich auch auf der PS2 gut machen würde. Der schicke 3D-Effekt setzt der Pracht dann noch die Krone auf - ich würde ihn allerdings nicht vermissen, denn auch ohne dieses grafische Gimmick kommt Grusel-Atmosphäre auf.

Vampire oder Zombies?

Ich setzte also meinen Weg fort, der mich u.a. in eine heruntergekommene Bücherei führt. Gefundene Patronen für meine Pistole wandern derweil genau so in mein Inventar wie die durchschlagende Shotgun und die grüne Heilkräuter. Bei dieser Ausrüstung lassen die Gegner nicht lange auf sich warten, die auch gerne mal mit einem Schockeffekt durch die Decke brechen. Mit ihren glibberigen Tentakelmündern unterscheiden sich die neuen Mutationen allerdings von den altbekannten Standard-Zombies, auch wenn sie im Prinzip das gleiche Ziel verfolgen: Sie wollen Jill anknabbern - oder aussaugen, was die eine oder andere blutleere Leiche auf dem Boden verdeutlicht. Tendieren die Biester vielleicht sogar eher in Richtung Vampir? Das würde zumindest die vielen zerstörten Spiegel erklären…

Zur Übersicht befindet sich auf dem unteren Bildschirm nicht nur das Inventar, sondern auch eine Kartenfunktion. Gleichzeitig übernimmt der Touchscreen die Rolle des zweiten Analogsticks, so dass man die Kamera per Fingerbewegung steuern kann, obwohl sie sich meist schon automatisch ideal hinter der Figur platziert. Die Waffen lassen sich bequem mit dem Digitalkreuz wechseln, während für die Einnahme des Heilkrauts ein Knopfdruck genügt - man muss also nicht umständlich im Inventar herumwühlen.

Auf Munitionssuche

Im Kampf gegen die Zombies ist auch Präzision gefragt.
Im Kampf gegen die Zombies ist auch Präzision gefragt.
GleichzeitigesGehen und Schießen ist serientypisch immer noch nicht möglich, was aber auch der Dramaturgie zugute kommt. Will man schießen, muss man die rechte Schultertaste gedrückt halten, um in die Egoansicht zu wechseln.Von dort aus nimmt man es unter der Mithilfe eines Laservisiers mit den blutgierigen Kreaturen auf. Ein Fundstück legt die Vermutung nahe, dass man auch hier die Waffen aufrüsten können wird. Allerdings habe ich bisher ein Nahkampf-Utensil wie z.B. ein Messer vermisst, mit dessen Hilfe man sich zur Not auch bei Patronenmangel durchschlitzen könnte. Momentan hilft in diesem Fall nur das Weglaufen bzw. das Losreißen per Buttonmashing, falls man eines der Viehcher am Hals hat.

Neuerdings greift Jill jedoch auf ein hilfreiches Gerät zurück: den Scanner. Mit ihm kann man Räume untersuchen und aufsammelbare Objekte wie Munition oder Granaten sichtbar machen. Im Prinzip eine gute Idee, doch habe ich die Befürchtung, dass ein übermäßiger Zwang zum Einsatz des Gadgets schnell nervig werden könnte, da man es erst auswählen muss und sich bereits relativ nah an den versteckten Gegenständen befinden muss.

Ein Fragezeichen steht außerdem noch hinter möglichen Koop-Abschnitten: Jill ist nicht immer nur alleine unterwegs, sondern hat manchmal auch ihren Partner im Schlepptau, der beim Anspielen noch komplett eigenständig agierte. Trotzdem wären Wechsel zwischen den Figuren im Stil von Resident Evil: Zero durchaus denkbar. Wir werden sehn…

Ausblick

Bisher habe ich privat noch davon abgesehen, mir einen 3DS anzuschaffen. Mit Resident Evil: Revelations könnte sich das aber ändern! Das Spiel sieht selbst ohne den netten 3D-Effekt fantastisch aus und lässt wieder diese gewisse Gruselatmosphäre aufkommen, die man beim letzten großen Teil für die Konsolen und den PC manchmal vermisst hat. Zwar bin ich bei Neuerungen wie dem Scanner noch skeptisch, doch stehen die Zeichen gut, dass 3DS-Besitzer hier ein großes Resident Evil im kleinen Format bekommen!    

E3-Eindruck: sehr gut

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