Vorschau: Yoshi's Island DS (Plattformer)

von Paul Kautz



Yoshi's Island DS
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
29.11.2006
Spielinfo Bilder Videos
Yoshi’s Island entfachte zum SNES-Release im Jahre 1995 ein kaum aufzuhaltendes Begeisterungsfeuer: Ganz besonders der einzigartige, an Wachsmalzeichnungen erinnernde, tatsächlich aus der Not geborene Grafikstil versetzte Fachleute und Laien ins Staunen, spielerisch konnte der Grünsaurierausflug locker mit den bis dato veröffentlichten Mario-Abenteuern mithalten. Elf Jahre und viele ähnliche Games später versucht sich Nintendo an einer Fortführung der Saga – ohne große Experimente zu wagen. Wir konnten den zweiten Teil, der hierzulande am 1. Dezember erscheinen soll, ausführlich anspielen.

Drei Babies und ein Saurier

Was gäben die Yoshis nicht alles für ein bisschen Ruhe! Aber nö, direkt nach dem Abschluss des ersten Abenteuers steht schon wieder Ärger ins Haus: Unerwartet taucht über dem Sauriereiland eine bedrohlich wirkende, schwebende Insel auf. So weit kein Thema für die gemütlichen Bewohner, aber darüber hinaus wurden auch alle Kinder aus der Schule entführt! Nun... fast alle: Baby Mario, Baby Peach und Baby Donkey Kong sind dageblieben. Trotzdem: Das geht ja nun wirklich nicht! Also buckelt sich Yoshi die drei Schreihälse auf und begibt sich auf eine Befreiungsmission!

Das Spielprinzip schließt genau wie die Story direkt an den Vorgänger an: Noch immer jagt ihr von links nach rechts durch kunterbunte 2D-Welten und giert mit eurer klebrigen Zunge nach Gegnern, die einen kurzen Verdauungsvorgang später als baumelndes Ei hinten aus  Yoshi wieder rauskommen. Mit diesen Eiern könnt ihr dann wild um euch werfen - entweder auf Feinde oder ihr bedient mit derlei Geschossen Schalter. So weit, so bekannt, neu wird es mit
Huiii, es ist bunt! Yoshi's Island 2 folgt dem Vorgänger sipelerisch und optisch auf dem Fuße.
den Babies: Vorher tummelte sich ausschließlich Mini-Mario auf dem gesattelten Yoshi, jetzt gesellen sich noch die anderen beiden dazu - allerdings nicht gleichzeitig! Stattdessen müsst ihr, wenn ihr das Balg tauschen wollt, eine Baby-Wechsel-Station aufsuchen, bei der ein gewissenhafter Storch flugs das andere Kind herbeischafft. Das hat nicht nur optische Zwecke, denn mit jedem Baby erhält Yoshi neue Eigenschaften: Mit Mario rennt er schneller, mit Donkey Kong kann er höher hüpfen. Und der Regenschirm der Prinzessin erlaubt ihm schließlich kleinere Ausflüge in die Luft, gerade an Abschnitten mit einer kräftigen Windbö lassen sich so sonst unerreichbare Plattformen erklimmen - die ihrerseits vielleicht zu den vielen versteckten Höhlen oder Alternativwegen führen, in denen es vor Boni nur so wimmelt! Aber Achtung: Nach wie vor müsst ihr darauf achten, nicht von Feinden getroffen zu werden. Denn falls das passiert, trägt der Wind euer krakeelendes Baby sachte von dannen, und ihr habt ein enges Zeitlimit, um es wieder einzufangen!

Ein Sprung in den Wachsmalkasten

Die Grafik von Yoshi's Island war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung einzigartig - und sie ist es heute noch, schließlich hat sich bis jetzt kaum ein anderer Hersteller an einen derart ungewöhnlichen Stil gewagt, der dabei rauskommt, wenn man Skizzen, Wachsmalstifte und Comics kombiniert. Wie gesagt, einzigartig, und bis heute wunderschön anzusehen. Das gilt auch für den Nachfolger, auch wenn die Kulisse etwas schärfer und weniger verspielt wirkt. Das Spielfeld erstreckt sich wie bei Sonic Rush über beide Bildschirme, die einfach wie ein großer behandelt werden - meist tummelt ihr euch unten, gelegentlich auch oben, ab und zu rumpelt ein überbildschirmgroßer Supergegner über beide Screens.

    
 

AUSBLICK



Yoshi’s Island gehört zu meinen Alltime-Klassikern, es reiht sich problemlos neben die besten Mario-Abenteuer ein. Mit dem Nachfolger geht Nintendo sehr vorsichtig um und macht keine unnötigen Experimente – sieht man einmal von der Nutzung des zweiten Bildschirms ab, könnte das Game genauso auf dem GBA erscheinen. Aber das ist doch auch gut so: Zwar wäre dem Fortschrittsfanatiker in mir eine 3D-Technologie wie in New Super Mario Bros. lieber, aber wer weiß, wie viel dann noch von dem liebevollen Grafikstil übrig geblieben wäre, der nun mal prägend für die Serie ist. Und so ist mir ein konservatives, aber sehr gut spielbares klassisches Abenteuer lieber, als ein modernes, aber ungenießbares Etwas. Yoshi for President!Ersteindruck: gut

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