Spectrobes: Jenseits der Portale24.07.2008, Jan Wöbbeking
Spectrobes: Jenseits der Portale

Vorschau:

Was haben die Spectrobes mit Singstar gemeinsam? Bei beiden Spielen krakeelt der Spieler mehr oder weniger musikalische Töne ins Mikrofon. Beim ersten Teil von Disneys Pokémon-Konkurrent ließen sich eure prehistorischen Kampfmonster durch die richtige Lautstärke aufwecken, im zweiten Teil reagieren sie auch auf die richtige Tonhöhe. Eure neu gewonnenen Schützlinge dürft ihr wieder nach Herzenslust hegen und pflegen und in den Kampf schicken. Vorhang auf für das zweite Abenteuer von Jeena und Rallen!

Wer ist tot?

Prehistorische Monster, Weckrufe, "Rallen"? Falls ihr nach dem Lesen der Einleitung nur Bahnhof versteht, steckte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch nie ein Spectrobes-Modul in eurem DS.

Eure Widersacher nehmt ihr mit der R-Taste in den Lock-On.
Aber seid unbesorgt, ich weihe euch in die Grundlagen des Erstlings ein. Es handelt sich um ein typisches Monstertausch- und Sammelspiel: Ihr schlüpft in die Rolle des übermütigen jugendlichen Anime-Helden Rallen, der das Universum vor den düsteren Crawl-Aliens schützen möchte, welche diverse Planeten terrorisieren. Unterstützung erhält der Heißsporn von seinem weiblichen Sidekick Jeena. Da die schnöden menschlichen Attacken von Rallen den finsteren Aliens bestenfalls ein müdes Gähnen entlocken, kommen seine Monster ins Spiel, die er dank eines magischen Armbands für sich kämpfen lässt.

Mit Hilfe des ebenso mysteriösen wie rauschebärtigen Wissenschaftlers Artos erweckt Rallen die eigentlich längst ausgestorbenen Helfer im gemeinsamen Raumschiff zum Leben. Vorher müsst ihr allerdings die Fossilien fnden, in denen die Gene der unterschiedlichen Spectrobes-Spezies gespeichert sind. Im zweiten Teil ist Artos übrigens vom Bösewicht Medusa entführt worden, der sich nebenbei auch Rallens Spectrobes unter den Nagel gerissen hat. Auf der Suche nach neuen Versteinerungen durchstreift ihr auch im zweiten Teil ausladende Kulissen. Diesmal haben sich die Entwickler bei der Gestaltung derselben allerdings etwas mehr Mühe gegeben: die Steppen, Wüsten und hügeligen Wiesen wirken ein wenig detaillierter und nicht so leer wie im Vorgänger. Zwischen den einzelnen Welten wechselt ihr übrigens durch die namengebenden Portale im All.

"Steinekloppen" für Fortgeschrittene

Beim Durchsuchen des Bodens helfen euch erneut eure bereits aufgezogenen Monster. Tippt ihr sie mit dem Stylus an, scannen sie die direkte Umgebung ab und ihr seht auf einen Blick, ob wertvolle Fundstücke in der Pampa vergraben liegen. Diesmal sind die Fossilien in unterschiedlichen Untergründen eingeschlossen. Je nachdem, ob sie unter Eis,  Lava oder der Erde liegen, legt ihr sie mit speziellen Werkzeugen frei.

Nein, hier wird kein Spiegelei gebraten. Stattdessen liegen auch in der Lava kleine Schätzchen versteckt.
Dazu gehört eine klassische Hacke, ein Bohrer, eine Art Hochdruckreiniger, Dynamit für die Holzhammermethode und viele Hilfsmittel, die es im Vorgänger nicht gab. Die Versteinerungen präpariert ihr wie gehabt direkt auf dem Touchscreen. Seid ihr zu grob, zerbrechen die wertvollen Stücke mit einem lauten Knacksen. in solch einem Fall hilft nur noch Klebstoff.

Habt ihr ein paar Exemplare freigelegt, wird es laut. Im Labor des Space-Shuttels brüllt ihr eure zukünftigen Schützlinge durch das DS-Mikrofon in einer vorgegebenen Lautstärke wach. Diesmal hat auch die Tonhöhe Einfluß auf das Ergebnis: Trällert ihr das hohe C, kommt ein gelbes Stachelmonster dabei heraus. Raunt ihr mit tiefer Basstimme ins Mikro, habt ihr bei der gleichen Fossilienart kurz darauf ein braunes Exemplar der selben Spezies in der Sammlung. Braun findet ihr blöd? Dann solltet ihr das Viech einfach mit einem Freund tauschen - das funktioniert per drahtloser Verbindung ebenso wie über das Internet. Auch diverse Bonusgegenstände tauscht ihr auf diesem Wege aus. Multiplayer-Kämpfe über das Netz sind ebenfalls geplant. Producer Kentaro Hisai vom Entwickler Jupiter versicherte uns bei einem Besuch in der Redaktion, dass es neben der normalen Freundesliste auch ein Pendant für Rivalen geben wird. Wie in Custom Robo Arena werdet ihr also nicht nur Freunde in einer Liste speichern können, sondern auch gleichwertige Gegner, die ihr kurz zuvor vermittelt bekommen habt.          

Ab in die Arena!

Neuerdings seht ihr das Spielgeschehen nur noch auf dem unteren Bildschirm und aus einer niedrigeren Perspektive.
Die Kämpfe gegen die computergesteuerten Monster laufen ähnlich ab wie im Vorgänger: In der Adventure-Oberwelt bewegt ihr euch auf einen dunklen Strudel zu und gelangt dann in eine Art Kampf-Arena. Die Steuerung dieser Action-Sequenzen ist alles andere als komplex, denn eure Monster besitzen nur wenige Attacken. Ihr müsst allerdings diejenigen Spectrobes-Typen auswählen, mit denen sich die entsprechenden Gegner am besten bekämpfen lassen. Insgesamt erwarten euch 50 Spezies in jeweils drei verschiedenen Evolutionsstufen plus die dunklen Spectrobes eurer Widersacher. Feinde nehmt ihr mittels Lock-On ins Visier. Deckung kennen eure Schützlinge nicht, aber sie können mittels Doppeldruck nach rechts oder links zur Seite ausweichen. Oder ihr führt einen Stampfer aus, um die Widersacher für einen Moment zu betäuben. Euer zweiter Kämpfer wird von der KI gelenkt - ihr dürft aber jederzeit zwischen euren zwei Spectrobes hin- und herwechseln.

Neuerdings übernehmt ihr nicht nur die Kontrolle über Rallen, sondern auch über Jeena, die übrigens "Gina" ausgesprochen wird. Im Vorgänger ist Rallens weiblicher Sidekick hauptsächlich durch altkluge Kommentare aufgefallen. Es bleibt allerdings bei der klassischen Rollenverteilung: Rallen ist nach wie vor der Mann für's Grobe. Jeena darf dagegen keine Spectrobes in Kämpfe schicken. Sie kommt ins Spiel, wenn ihr typische Adventure-Kopfnüsse lösen müsst.     

Ausblick

"Never change a winning Team" lautet offenbar das Motto der Entwickler von Jupiter aus dem fernen Kyoto. Im zweiten Spectrobes erwarten euch mehr Monster, eine leicht aufpolierte Grafik, neue spaßige Werkzeuge zum "Steinekloppen" und die Fortsetzung der Geschichte mit den gleichen Charakteren. Doch auch wenn das bekannte Prinzip nur behutsam mit Neuerungen angereichert wird, könnte der zweite Teil die gleiche Sammelsucht auslösen wie der Vorgänger - vor allem, weil sich die Biester über das Internet tauschen lassen und ihr übers Netz gegeneinander antreten dürft. Leider wurden auch die etwas trägen Kampfsequenzen aus dem Vorgänger nur leicht überarbeitet. Andererseits ist auch eine gute Portion Taktik nötig, denn manche Gegenspieler lassen sich nur bezwingen, wenn ihr vor der Auseinandersetzung die passenden Spectrobes aufstellt.

Ersteindruck: gut

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