Mechs und Panzermänner
Natürlich ist das mit Vorsicht zu genießen; ein Strategiespiel erschließt sich nicht binnen einer halben Stunde und so lange man es nicht selbst spielen kann, schon gar nicht. Was mir an Dawn of War 3 aber imponiert, ist die Besinnung auf alte Tugenden. Anstatt nämlich wie im direkten Vorgänger vor allem zahlreiche Fähigkeiten weniger Helden in frenetischen Gefechten schnellzuklicken, führt man diesmal wieder kleine Armeen, also alles vom einfachen Fußvolk bis zum mächtigen Dreadnought – gezeigt wurde eine Mission aus der Sicht der Blood Ravens.
Helden sind ja nach wie vor dabei: Der Trupp des E3-Einsatzes wird von Gabriel Angelos und Solaria geführt, die in einem riesigen Mech übers Schlachtfeld stampft. Mit zwei Maschinengewehren fegt sie durch einfachen Widerstand, Raketenschwärme fliegen wie Feuerbälle in Gegnergruppen. Die grafische Wucht ist eins der hervorstechenden Merkmale des Nachfolgers. Feindliche Stellungen zerbersten in rot-gelb-weißen Explosionen, es scheint, als könnte
Vor allem in explosiven Gefechten steht der comichafte Stil dem Spiel ausgesprochen gut.
man wie in einem Comic die drastischen Höhepunkte krachender Scharmützel ansehen, würde man das Bild anhalten. Dieser Stil steht dem Warhammer-Universum ganz ausgezeichnet!
Bau deine Armee!
Relic geht ganz generell weg vom Kleinklein des Heldenklickens und verzichtet auch auf die Deckungsgefechte des Vorgängers. Schutz finden Einheiten jetzt nur noch in speziellen Schutzeinrichtungen: runde Stellungen, über denen ein Energieschirm Angriffe abwehrt. Diese Stellungen sind allerdings zerstörbar und feindliche Nahkämpfer können ohnehin in die Halbkugeln eindringen.
Und es geht noch klassischer, denn man wird Basen mit verschiedenen Gebäuden errichten, die selbstverständlich das Rekrutieren neuer Einheiten erlauben. Manuell wählt man zudem die Absetzpunkte der mit Space Marines gefüllten Landekapseln aus – im Idealfall platziert man sie genau über einer feindlichen Einheit... Zum Ausbau des Einflussbereichs muss man dabei erneut Ressourcenpunkte einnehmen und so zieht man schon bald mit einer beachtlich großen und dank der enormen Größenunterschiede zwischen einfachen und mächtigen Einheiten sehr abwechslungsreichen Armee umher.
Relic kehrt zur klassischen Strategie zurück: Helden und ihre Fähigkeiten spielen zwar weiterhin eine wichtige Rolle, Basisbau aber ebenfalls.
Fähigkeiten statt Formationen
Auf Finessen wie Formationen verzichtet Dawn of War 3 dabei offenbar; stattdessen rückt es die Fähigkeiten der Helden in den Vordergrund. Man lässt Gabriel etwa mit seinem Hammer nahe Feinde abwehren und einen kurzzeitigen Schutzschild errichten, während man die Assault-Marines per Jet-Pack hinter feindliche Linien befördert.
Zum Abschluss der Präsentation nutzen die Entwickler schließlich die Bombardierung aus dem All, also den breiten Laser, der mit jedem zerstörten Ziel zwar stärker, aber auch langsamer wird. So gewinnen die Space Marines selbstverständlich ihren ersten öffentlichen Einsatz, der nur Teil einer größeren Missionen im späteren Verlauf der Kampagne sein soll.