Jack's not back
Das Szenario ist nicht das Einzige, das sich seit Jack Carvers 2004er Erstauftritt geändert hat: Im zweiten Teil spielt Jack, mittlerweile auf Konsolen mit Superkräften gesegnet, nämlich keine Rolle mehr. Stattdessen schlüpft ihr hier in die Haut eines Söldners, der zwischen die Fronten von zwei verfeindeten Clans gerät und gleichzeitig einen Killer namens »Der Schakal« erledigen muss, der diesen Konflikt weiter befeuert. Je nach Mission steigt oder fällt euer Ansehen bei den beiden Fraktionen, ähnlich wie in Boiling Point oder STALKER - und damit ändert sich natürlich auch das Gegner verhalten euch gegenüber. Denen tretet ihr mit Pistole, Uzi, propellergetriebener Rakete oder Flammenwerfer gegenüber, wobei sich alle Waffen im Laufe der Zeit abnutzen.
Flamme empor!
Neben beeindruckender Grafik und glaubwürdiger Physik setzen die Entwickler dieses Mal auch auf ausgefuchste Details - so könnt ihr z.B. mit dem Flammenwerfer die halbe Savanne abfackeln. Das Feuer hört realistischerweise erst damit auf sich auszubreiten, wenn es keine Nahrung mehr findet oder starker Regen einsetzt. Um ein Flammeninferno zu vermeiden, haben die Designer jedoch die Ausbreitung möglicher Katastrophen künstlich beschränkt: Irgendwo ist immer ein See oder eine Felsformation, die den Flammen Einhalt gebieten. Das HUD ist aufs Nötigste beschränkt, eine Lebensenergieanzeige gibt es nicht; stattdessen erwartet euch ein CoD-kompatibles System, das den Bildschirm mit steigender Trefferzahl immer blutroter färbt. Witziges Detail: In den krachenden Gefechten bekommt ihr nicht nur normale Treffer, sondern auch Kollateralschäden ab - ein ausgeschlagener Zahn hier, ein verrenkter Knöchel da. Die 50km² große Welt ist zum größten Teil in Echtzeit erkundbar, Nachladepausen soll es innerhalb des Spiels nicht geben. Wem zu Fuß laufen zu langsam geht, kann auch aus einem guten Dutzend Vehikel wählen: Vom Jeep über den Buggy bis hin zum Drachengleiter laden variantenreiche Fahr- und Flugzeuge zur Benutzung ein.
Ausblick
Far Cry 2 wird mit Sicherheit keine Innovationspreise gewinnen, aber weder konnte das der Erstling, noch erwartet man das von einem Shooter. Das Versprechen lautet vielmehr: Beinharte Action auf höchstem technischen Niveau. Und das dürfte zu halten sein: Die Präsentation ist beeindruckend; das betrifft nicht nur die Grafik, sondern auch die Physik sowie an sich unnütze, jedoch der Atmosphäre sehr dienliche Realismus-Spielereien wie das beeindruckend walzende Feuer oder die aberwitzige Wettersimulation. Ein schön knallender Shooter für Freunde von geradlinigem Rabatz ohne ablenkendes Drumherum.