4P-Duell: AoM vs EE01.08.2001, Jörg Luibl
4P-Duell: AoM vs EE

Special:

Das Genre der Echtzeit-Strategiespiele erfreut sich immer noch größter Beliebtheit und hat mit Spielen wie Warcraft oder Age of Empires wahre Perlen der Spielkultur hervorgebracht. Zwei Spiele wollen dank 3D-Grafik und zahlreicher neuer Features für frischen Wind sorgen: Age of Mythology (AoM) und Empire Earth (EE). Wir wagen in unserem 4P-Duell eine Prognose, welches Spiel die besseren Karten hat.

Das Genre der Echtzeit-Strategiespiele erfreut sich immer noch größter Beliebtheit und hat mit Spielen wie Warcraft oder Age of Empires wahre Perlen der Spielkultur hervorgebracht. Zwei Spiele wollen dank 3D-Grafik und zahlreicher neuer Features für frischen Wind sorgen: Age of Mythology (AoM) und Empire Earth (EE). Das Besondere: An der Spitze des jeweiligen Entwickler-Teams sitzt je ein Goodman. Rick entwickelt EE für die eigens gegründeten Stainless Steel Studios und Bruder Tony AoM für die Ensemble Studios. Wie stehen die Chancen für das ehrgeizige Empire Earth-Projekt gegen die etablierte Entwicklungspower der Ensemble Studios? Wer gewinnt den Bruderkampf?

1. Teams:

Die Ensemble Studios haben mit der Age of Empires-Reihe Spielegeschichte geschrieben und gelten in Sachen Recherche, Gamedesign und Einheitenbalance als die Gurus der Branche. Auch wenn Rick als ehemalige Ensemble-Mitglied viel Erfahrung mitbringt, müssen sich seine Stainless Steel Studios erst beweisen. Bruder Tony kann mit den Ensemble Studios auf eine bereits etablierte Marke setzen und gewinnt daher den ersten Punkt.

AoM 1:0 EE

2. Story:

Während AoM eher unspektakulär auf den Kampf zwischen Wikingern, Griechen und Ägyptern setzt, fasziniert die Hintergrundstory von EE mit ganz neuen Dimensionen: Durch ganze zwölf historische Epochen (etwa 500.000 Jahre!) führt Ihr Eure Zivilisation als Herrscher durch die Zeitgeschichte - von der Urzeit bis zum Nano-Zeitalter. Der Punkt geht eindeutig an Rick.

AoM 1:1 EE

3. Grafik:

Beide Spiele kommen komplett in 3D auf den Markt und beide Teams werden neue Grafik-Engines präsentieren. Anhand der Screenshots auf der rechten Seite (immer abwechselnd) könnt Ihr Euch selber ein Bild machen. AoM setzt auf kleine Augenweiden: Wellenbewegungen, Tag- und Nachtwechsel, Erdbeben, Zaubereffekte etc. EE hält mit der geballten Einheitenvielfalt dagegen, präsentiert sich aber einen Tick weniger detailverliebt, weshalb der Punkt an Tonys Team geht.

AoM 2:1 EE

4. Kontrahenten:

In AoM habt Ihr die Qual der Wahl zwischen drei Kulturen (Griechen, Wikinger, Ägypter) mit verschiedenen Helden und Gottheiten, müsst aber in der Kampagne nacheinander alle drei Völker spielen. Bei EE sind es immerhin zwölf Nationen mit speziellen Vor- und Nachteilen (Briten, Deutsche, Franzosen etc.), zwischen denen Ihr wählen könnt, und Ihr könnt zusätzlich eigene Zivilisationen per Punktesystem erstellen. Der Punkt geht aufgrund der Vielfalt und Flexibilität an Ricks Team.

AoM 2:2 EE

5. Einheitenvielfalt:

EE protzt mit satten 200 Einheiten, die dazu noch je 15 im Spiel modifizierbare Attribute aufweisen - ein Novum im Echtzeit-Strategiebereich und ein Punkt für Rick. Denn hier kann AoM definitiv nicht mithalten, auch wenn es aufgrund der etwa 20 mythologischen Wesen und der zahlreichen Spezialeinheiten, Helden und Gottheiten sicher mehr Abwechslung parat hat.

AoM 2:3 EE

6. Kampfbalance:

Was, wenn Bogenschützen aus dem Mittelalter Infanterie des 20. Jahrhunderts aufreiben? Oder Katapulte Düsenjäger vom Himmel schießen? Das größte Problem von EE bleibt die Balance der Einheiten, die angesichts des enormen Spielzeitraums schwer umzusetzen ist. Tony kassiert den Punkt, weil AoM aufgrund des Age of Empires-ähnlichen Einheitendesigns weniger Überraschungen und mehr Stabilität zu bieten scheint.

AoM 3:3 EE

7. Spielstrategie:

EE setzt auf Kampf und Wirtschaft alter Schule, wobei die militärische Zerstörung des Gegners ganz oben steht; nur die Propheten bringen etwas Abwechslung. AoM konzentriert sich auch auf das militärische Geschehen und hat mit "Glauben" eine neue Ressource parat: Je gläubiger Euer Volk, desto intensiver greifen Eure Götter ins Spielgeschehen ein - ein nettes Feature. Und weil AoM neben den interessanten Spezialeinheiten auch noch innovative Konzepte integriert (Verdunklung, Tunnelbau, göttliches Wirtschaftswunder etc.), geht der Punkt an Tony.

AoM 4:3 EE

8. Multiplayer:

Beide Spieler werden Multiplayer-Modi anbieten, aber hier sehen wir AoM aufgrund der besseren Spielbalance vorne. Hinzu kommt die Online-Erfahrung der Ensemble Studios, die Age of Empires zu einem der beliebtesten Online-Strategiegames überhaupt gemacht haben.

AoM 5:3 EE

10. Innovation:

Das Team der Ensemble Studios setzt zwar eindeutig auf die konsequente grafische und spielerische Verbesserung des guten alten Age of Empires, bringt aber auch zahlreiche innovative Gameplay-Features ein: Glauben und diverse göttliche Unterstützungen sorgen für neue Impulse. Aber Ricks Empire Earth ist vielleicht eine größere Bereicherung, weil das Spiel aufgrund des gewaltigen Zeitabschnittes und der verteilbaren Attributpunkte einfach mehr Impulse in das Genre einbringt.

AoM 5:4 EE

Ausblick

Tja, wer hätte das gedacht: Unsere Prognose sieht beide Games fast auf gleicher Höhe, aber letztlich ist es das solidere und spannendere Projekt namens Ageof Mythology, das unserer Meinung nach das Rennen macht. Voraussetzung bleibt allerdings, dass Tonys Team sowohl in Sachen Einheitenbalance als auch in Sachen Spielstrategie (Wirtschaft, Diplomatie und Kampf) überzeugen kann.

Release:

AoM: Herbst 2002; EE: schon erschienen

Mehr Screenshots oder Infos zum Thema?

zu Age of Mythology

Review zu Empire Earth (4P-Wertung: 85%)

 
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