Special: NVidia 3D Vision (Hardware)

von Michael Krosta



NVidia 3D Vision
Hardware
Entwickler: nVidia
Publisher: nVidia
Release:
2009
Spielinfo Bilder  
3D liegt voll im Trend! Nicht nur Kinos rüsten verstärkt auf die "Mittendrin-Technologie" um, auch bei Sony grübelt man schon eifrig darüber nach, wie man die PlayStation 3 fit machen kann für die dreidimensionale Spiele-Zukunft, die jüngst mit Ubisofts Avatar auf den Konsolen eingeläutet wurde. Auf dem PC ist man schon weiter: Mit 3D Vision brachte Nvidia im Herbst eine Shutterbrille auf den Markt, die ihren Träger mit räumlichen Effekten noch mehr in die Spielwelten hinein ziehen soll. Wir haben es ausprobiert und sind in die dritte Dimension eingetaucht...

Altes Konzept

Die Idee hinter Nvidias Technologie ist nicht neu: Bereits Ende der Neunziger veröffentlichte Elsa mit Revelator eine 3D-Brille für den PC, die auf der gleichen Technik basiert und schon damals in Spielen wie Unreal Tournament für beeindruckende räumliche Darstellungen sorgte. Allerdings gab es gleich mehrere Probleme, die einen Triumphzug verhinderten: Zum einen war die Unterstützung der Softwarehersteller mehr als dürftig, denn die Spiele wurden kaum für den Einsatz mit der Shutterbrille optimiert. Auch wertvolle Tipps bezüglich der Einstellungsmöglichkeiten hielten sich in Grenzen. Und Hersteller Elsa ließ die Käufer schnell im Stich und stellte die Weiterentwicklung des Treibers zu früh wieder ein. Daneben war die 3D-Erfahrung nicht sonderlich angenehm für die Augen, weil die damaligen Fernsehgeräte meist nur 50 oder 60 Hertz boten. Dies bedeutete
Kopfschmerzen garantiert: Wer zu viel Zeit mit der Relevator von Elsa verbrachte, wurde mit einem Brummschädel belohnt.
gleichzeitig, dass man pro Auge lediglich eine maximale Frequenz von 25 bzw. 30 Hertz erreichen konnte. Die Folge waren flimmernde 3D-Bilder, deren Verarbeitung für das Auge nicht nur enorm anstrengend war, sondern schon nach kurzer Spielzeit zu starken Kopfschmerzen führen konnte.

Die Technik

Um den Zusammenhang zu verstehen muss man wissen, wie die Shutterbrillen und das menschliche Gehirn arbeiten: Damit wir überhaupt einen räumlichen Eindruck wahrnehmen können, benötigt das Gehirn zwei leicht versetzte Bilder - diesen Job erledigen bekanntlich unsere Augen. Dabei ist es wichtig, dass beide Bilder getrennt, aber zur gleichen Zeit im Gehirn ankommen, damit bei der Auswertung ein räumlicher Eindruck entsteht. Diesen Umstand machen sich die Shutterbrillen zunutze: Die beiden LCD-Gläser stellen sich dabei synchron auf die Frequenz des Monitors ein, auf dem abwechselnd das linke und rechte Bild dargestellt wird. Dabei werden die Flüssigkeitskristalle der Brille im gleichen Takt elektronisch gesteuert und dabei abwechselnd geöffnet und geschlossen, wobei sich aufgrund des perspektivischen Verschiebung der Einzelbilder der 3D-Effekt ergibt. Mit modernen Brillen und Monitoren passiert der Shutter-Wechsel so schnell, dass ihn das Gehirn bewusst kaum noch wahr nimmt. Zu den Revelator-Zeiten waren die
Das System von Nvidia benötigt einen 120Hz-Monitor sowie ein potentes PC-System.
niedrigen Frequenzen der Monitore dagegen noch ein echtes Problem, das zum bereits erwähnten Flimmern führte. Zum vorläufigen Untergang der 3D-Brillen hat deshalb auch die zunehmende Verbreitung von LCD-Flachbildschirmen beigetragen, deren Reaktionszeit zu groß war.

Die Anforderungen

Doch die Zeiten haben sich geändert, denn die LCD-Technik ist mittlerweile so weit ausgereift, dass Shutterbrillen wie Nvidias 3D Vision ihr Comeback feiern dürfen. Ein paar Wermutstropfen gibt es allerdings schon im Vorfeld, ohne überhaupt die ersten Spiele in Aktion erlebt zu haben: Zum einen funktioniert die Brille nur im Zusammenhang mit einer Auswahl an GeForce-Grafikkarten - im Idealfall ab der 8er-Serie. Mit älteren Modellen wird die Zusammenarbeit verweigert - auch Besitzer von ATI-Karten schauen in die Röhre. Klar, warum sollte man diesen Service auch Besitzern von Konkurrenzprodukten anbieten? Der Umstieg auf eine Nvidia-Karte ist allerdings noch keine große Hürde. Problematischer wird es dagegen, einen passenden LCD-Monitor für die 3D-Darstellung zu finden, da dieser einen 120Hz-Modus bieten sollte. Fündig wird man bei Samsung, die mit dem SyncMaster 2233RZ ein entsprechendes Gerät im Sortiment haben, das auch zusammen mit dem 3D Vision-Paket im Bundle angeboten wird. Alternativen gibt es kaum, doch kann man zur Not auch einen alten Röhrenmonitor anschließen, der allerdings in der Lage sein sollte, mindestens eine Frequenz von 100 Hertz darzustellen. Zwar liefert der 22-Zöller von Samsung ein schönes Bild mit satten Farben, doch hat man leider bei der Ausstattung gespart - einen analogen VGA-Anschluss findet man hier nicht mehr, stattdessen wird lediglich ein DVI-Eingang angeboten. Zudem sollte man aufgrund der Klavierlack-Optik immer einen Staubwedel zur Hand haben - Besitzer der alten PS3 können ein Lied davon singen. Wer sich mit Windows XP in die 3D-Welten stürzen will, wird eine böse Überraschung erleben, denn der notwendige Treiber funktioniert ausschließlich unter Vista und Windows 7. 
     

Kommentare

Faxenmacher schrieb am
FreshG hat geschrieben:Also wenn ich mir so vorstelle, dass das richtig gut funzt und man in 3D durch ne Battlefield Bad Company 2 Explosion durchrennt, dann.... emm ja. :waah: :D :waah:
Genau auf solche Spielmomente hätte ich riesen Bock, wäre einfach nur geil! Mittendrin statt nur dabei ! :D
FreshG schrieb am
Also wenn ich mir so vorstelle, dass das richtig gut funzt und man in 3D durch ne Battlefield Bad Company 2 Explosion durchrennt, dann.... emm ja. :waah: :D :waah:
The_HIT alias futju 123 schrieb am
Falls es wen interessiert:
Das 3D-Vision-Kit gibt es jetzt schon ab 122?!
(http://www.ciao.de/Nvidia_GeForce_3D_Vi ... t__8181858)
Einen ersten 24-Zoll 120hzer gibts ja jetzt auch von Acer für ca.: 300-350?...naja, eigentl. schon 2 (aber die sind fast baugleich)
Zudem wurde sich ja vor kurzem auf einen 3D-Blue-Ray-Standard geeinigt. Demnach sollen in diesem Jahr die ersten 3D-Blue-Ray Filme rauskommen. Hollywood "könne es kaum noch erwarten" heißt es... .
Wenn man diese am PC abspielen möchte, soll ein modernes Blue-Ray-Laufwerk bereits ausreichen. Natürlich in Verbindung mit der hier bereits erwähnten Peripherie.
Und wen es interessiert: 3D-Vision funzt auch in Kombination mit TrackIR^^
Faxenmacher schrieb am
Also ich würd am liebsten nach Avatar auch so 3D taugliches System daheim haben. Aber im Moment gibt es mir da noch zu wenig Auswahl an Monitoren und preislich ist das ganze noch zu happig.
Zitat:
Ach ja ganz vergessen die Fussball WM dieses Jahr wird ja auch 3D. :lol:
Nur leider nicht in Deutschland. :roll:
http://www.golem.de/0912/71663.html[/quote]
Was das angeht ist Deutschland wirklich zum k***** habe schon ein 3/4 Jahr einen HD Receiver und erst jetzt wird ARD, und ZDF (Arte ja schon länger), dauerhaft HD ausgestrahlt.... aber bis das hier mal los geht...puh mann mann! :evil:
Und das mit der 3D WM Ausstrahlung könnten die ja wohl mit der Kinotechnik und in dunklen Räumlichkeiten realisieren! Wo ist das Prob. das wär der Hammer ich würd nur noch zum PV gehen ! :lol:
lenymo schrieb am
HanFred hat geschrieben:im fall von BluRay eher weniger, würde ich meinen. die meisten grossen labels hatten auf die HD-DVD gesetzt.
allerdings haben andere auch damals schon online hd-content verkauft und ich würde meinen, dass dieser zweig am meisten zuwachs erhalten hat.
Ach ja ganz vergessen die Fussball WM dieses Jahr wird ja auch 3D. :lol:
Nur leider nicht in Deutschland. :roll:
http://www.golem.de/0912/71663.html
schrieb am