Celtic Kings 2: Punic Wars01.12.2003, Bodo Naser
Celtic Kings 2: Punic Wars

Special:

Wir hatten die Gelegenheit, uns mit dem Lead Designer von Celtic Kings: The Punic Wars ausgiebig über sein neues Projekt zu unterhalten. Was er über das Game, die Unterschiede zu Celtic Kings und die aufstrebenden Entwicklerteams in Osteuropa zu erzählen hat, erfahrt ihr in dem exklusiven Interview.

4P: Erst einmal danken wir euch für dieses Interview! Und damit die unsere Leser wissen, wer ihr seid und an was ihr gerade arbeitet, stellt euch doch bitte kurz vor.

Gabriel: Mein Name ist Gabriel Dobrev und ich bin der Lead Designer von Celtic Kings.

4P: In The Punic Wars widmet ihr euch erstmals den punischen Kriegen zwischen Rom und Karthago, in denen – was die wenigsten Spieler wissen dürften – auf Seiten der Karthager auch keltische Krieger fochten. Was reizt euch an dem antiken Thema?

Gabriel: Die drei Punischen Kriege sind ein gigantischer Konflikt, der mehr als 100 Jahre umfasst und Operationen in einem riesigen Gebiet auf zwei Kontinenten beinhaltete. Am Ende dieses Konflikt wurde die Kultur Karthagos von der Landkarte gewischt – eine Zivilisation, die noch heute Einfluss auf uns hat (Karthago war der letzte Stützpunkt der phönizischen Kultur und nach heutigem Wissen haben die Phönizier das Geld entwickelt).

So ruhig und beschaulich geht es in Celtic Kings: The Punic Wars nur selten zu.
__NEWCOL__4P: Was sind die Hauptunterschiede zwischen The Punic Wars und seinem Vorgänger? Wird es dieses Mal beispielsweise möglich sein, auch eigene Gebäude zu errichten?

Gabriel: Der Hauptunterschied sind die zwei neuen spielbaren Rassen mit ihren spezifischen Einheiten, Upgrades und Gameplay-Stil. Während wir uns eng an die Geschichte anlehnen, haben wir zwei Kampagnen entwickelt, in denen die Spieler verschiedenen strategischen Herausforderungen gegenüber stehen und in denen sich keine Mission ähnelt. Natürlich bieten wir auch zahlreiche neue Features, Perfomance- und Interface-Verbesserungen usw..

4P: Welche neuen Völker wird es neben Römern und Kelten geben und was werden deren Spezialitäten sein?

Gabriel: Die neuen Nationen sind die Karthager und die Iberer. Die Karthager haben eine sehr starke Wirtschaft im Krieg – sie ziehen großen Nutzen aus den ständigen Kämpfen und fördern schnell die Resourcen der Gebiete, die sie kontrollieren.

Die Iberer sind das genaue Gegenteil: Sie ziehen Nutzen aus Frieden und den Gebieten, die sie erobert haben. Sie sind Meister des Verteidigungskampfes und nutzen Guerilla-Taktiken. Ein gutes Beispiel dafür sind die iberischen Mountaineers, die für die Gegner unsichtbar sind, bis sie angreifen.

4P: Wer wird der Held der neue Kampagne sein? Wieder der keltische Häuptling Larax?

Gabriel: Da die punischen Kriege über 100 Jahre dauerten, haben wir uns gegen einen einzelnen Helden entschieden (bei Ende der Kriege wäre er auch zu alt gewesen :)). Wir haben zwei Kampagnen, in denen die Spieler dem Karthago-General Hannibal und dem Römer Scipio folgen.

Nicht nur ein einzelner Held, sondern eine ganze Streitmacht folgt den Befehlen des Spielers.

4P: In Celtic Kings habt ihr viel Augenmerk auf einfache Rollenspielelemente und keltische Magie gelegt. Wird das auch in The Punic Wars wieder der Fall sein?

Gabriel: Die Rollenspielelemente und die übernatürlichen Kräfte sind weiterhin im Spiel vorhanden. Dieses Mal halten wir uns aber enger an die historischen Personen, Orte und Geschehnisse. Nehmen wir z.B. Scipios Belagerung von Kartagenea – sein Hauptziel war es, Nachschub und zusätzliche Truppen daran zu hindern, die Stadt zu erreichen. Der Spieler hat genau dasselbe Ziel.__NEWCOL__4P: Wird es bei The Punic Wars auch einen Multiplayer-Modus geben und wenn ja, wie wird der aussehen?

Gabriel: Was ist ein Echtzeitstrategiespiel ohne Multiplayer? Wir haben extra darauf geachtet, eine robuste und flüssige Mehrspieler-Erfahrung zu kreieren. Selbst mit einer langsamen Verbindung läuft der Multiplayer-Modus mit einem Minimum an Lags flüssig. Zusätzlich zu den traditionellen Mehrspieler-Karten arbeiten wir derzeit an diversen Custom-Maps, die als kostenloses Add-On zur Verfügung gestellt werden. Diese Abschnitte bieten sehr viele unterschiedliche Spielregeln an.

Wer lieber gegen meschliche Kontrahenten in die virtuelle Schlacht zieht, der wird in The Punic Wars mehr als eine Gelegenehit dazu haben.

4P: Grafisch dürfte sich gegenüber Celtic Kings eher wenig ändern, oder? Wird es dieses Mal auch filmische Zwischensequenzen geben?

Gabriel: Wir haben mehr als zwei Mal so viele Einheiten und Gebäude im Vergleich zum Original, so dass eine Menge zu sehen gibt. Was die Filmsequenzen betrifft, haben wir uns diesmal für etwas anderes entschieden. Anstatt eines komplexen Einführungsvideos haben wir zahlreiche kleinere Videos vor jeder Mission, die den historischen Hintergrund der Mission erklären. Außerdem haben wir zahlreiche In-Game-Sequenzen, die die Geschichte mit dem Spiel vermischen.

4P: Entwickler aus Osteuropa machen in letzter Zeit zunehmend auch im Westen von sich Reden, wobei Studios aus Bulgarien wie ihr dabei eher die Ausnahme sind. Wie ist es um die bulgarische Entwicklerszene bestellt?

Gabriel: Es gibt eine Menge bulgarischer Teams, die gerade an ihren ersten Titeln arbeiten - und ich bin schon sehr gespannt auf diese Spiele. Die Community ist klein genug, so dass sich jeder beim Namen kennt und wir können Neuigkeiten über die Projekte der Kollegen gar nicht erwarten. Es ist eine sehr entspannte, gesunde Atmosphäre. Außerhalb dieser Studios gibt es eine Menge Leute, die von ihren eigenen Spielen träumen, so dass ich in absehbarer Zeit weitere Teams erwarte. Leider gibt es noch keinen vorgetretenen Weg, der ihnen die Arbeit erleichtern würde.

Wer sich mit Karthagern und die Iberern in die Schlacht stürzen will, der muss sich leider noch bis Anfang 2004 gedulden.

4P: Wann ungefähr dürfte die Entwicklung von The Punic Wars abgeschlossen sein?

Gabriel: Während ich dies schreibe, ist die erste lokalisierte Fassung bereits in der Produktion. Die deutsche Fassung wird es jedoch nicht mehr vor Weihnachten geben, also eher Anfang des nächsten Jahres.__NEWCOL__4P: Plant ihr schon einen dritten Teil von Celtic Kings?

Gabriel: Es gibt Ideen zu einem dritten Teil und wir verhandeln gerade mit unserem Publisher. Allerdings liegt unser Fokus derzeit auf einem anderen Echtzeitstrategie-Spiel mit dem Arbeitstitel Skills&Strategy. Ich rechne damit, dass ich mit dem Rest des Teams Ende der Woche die erste Multiplayer-Partie starten kann. Das ist ein sehr wichtiger Moment für jedes Echtzeitstrategie-Spiel :)

4P: Vielen Dank für deine Antworten und weiterhin viel Erfolg mit Celtic Kings: The Punic Wars! Wir sind gespannt, was uns Anfang des Jahres erwartet!

 
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