Atari14.11.2005, Michael Krosta
Atari

Special:

Nachdem Anfang des Jahres in Berlin das erste GoPlay-Event veranstaltet wurde, hat Publisher Atari eine zweite Runde nachgelegt und interessierten Spiele-Journalisten aus ganz Europa das Line-Up bis Anfang 2006 vorgestellt. Auch wir sind der Einladung gefolgt, haben die Koffer gepackt und uns im Hauptquartier in Lyon die wichtigsten Titel angesehen. Welche Überraschungen und Enttäuschungen wir dabei erlebt haben, erfahrt ihr im folgenden Special...

Test Drive Unlimited (Xbox 360)

Alone in the Dark (Xbox 360)

Tycoon City: New York (PC)

Desperados 2 (PC, PS2, Xbox)

Act of War Expansion (PC)

Neverwinter Nights 2 (PC)

Dungeons & Dragons Online (PC)

Crashday (PC)

Timeshift (PC, Xbox 360, Xbox)

Driver: Parallel Lines (PS2, Xbox) Fazit       

Test Drive Unlimited

Den Anfang macht Test Drive Unlimited, das den anwesenden Redakteuren in einem Auditorium dank Beamer und Leinwand

Test Drive Unlimited hinterließ einen positiven Eindruck.
gleich im Großformat gezeigt wurde. Dabei gab es keine vorgefertigten Videos oder Rendersequenzen zu sehen, sondern echtes Live-Material von der Xbox 360, denn die Entwickler hatten gleich ihre Debug-Kits zur Vorführung mitgebracht. Auch wir durften lange genug Hand ans Spiel legen, weshalb wir euch unsere Eindrücke in einem ausführlichen Preview präsentieren, das im Laufe der Woche folgen wird. So viel sei aber schon gesagt: Die Entwickler der Eden Studios scheinen mit Test Drive Unlimited ein heißes Eisen im Feuer zu haben, auf das sich die Rennspiel-Fans neben PGR 3 freuen können.

Alone in the Dark (Arbeitstitel)

Neben Test Drive Unlimited arbeiten die Eden Studios auch an einem neuen Teil der Alone in the Dark-Serie für die Xbox 360. Leider gab es bis auf ein paar düstere und angeblich in Echtzeit-Grafik dargestellte Filmschnipsel nichts zu sehen und auch mit Informationen hält man sich noch stark zurück und wimmelt neugierige Fragen mit einem lapidaren "Dazu kann ich leider nichts sagen" ab. Fest steht jedoch, dass Alone in the Dark im Central Park spielen wird und ihr erneut in die Rolle von Edward Carnby schlüpft. Allerdings soll sich der Titel durch ein deutlich action-orientierteres Gameplay von den mitunter noch sehr rätsellastigen Vorgängern unterscheiden. "Es dreht sich alles um die Atmosphäre", so die Entwickler, die etwas vollkommen anderes machen wollen als andere Titel aus dem Survival-Horror. Was genau, darüber hüllen die Eden Studios (noch) den Mantel des Schweigens. Allerdings soll Alone in the Dark ähnlich der GTA-Serie eine offene, vollständig interaktive Spielwelt sowie eine nicht-lineare Story enthalten und frühestens im Winter 2006 erscheinen. Hoffen wir mal, dass es bis dahin ein paar aussagekräftigere Infos gibt…

      

Tycoon City New York

Wer sich gerne mit Aufbau-Strategiespielen beschäftigt, kann sich auf Tycoon City New York freuen. Hier besteht das Ziel einfach darin, New York – oder besser gesagt Manhattan Island – komplett neu nach euren Vorlieben aufzubauen. Dazu arbeitet ihr euch einfach nacheinander durch die zwölf Districts und erfüllt dabei bestimmte Aufgaben. So teilen euch die Bewohner z.B. mit, was sie sich in einem Stadtteil wünschen – und es liegt an euch, ihre Bedürfnisse bestmöglich zu befriedigen. So stampft ihr nicht nur Gebäude aus dem Boden, sondern könnt auch noch die Optik durch Banden oder

Es ist viel los in New York.
Ständer auf der Straße aufwerten. Klingt nach einer Menge Arbeit, denn Manhattan ist bekanntlich groß. Damit ihr nicht wirklich jedes einzelne Haus selbst bauen müsst, steht euch die KI mit Baumaßnahmen zur Seite. Unter den Bauwerken befinden sich viele fiktionale Gebäude, die dem generellen Stil des jeweiligen Districts angepasst sind. Die wirklich berühmten und lizenzierten Gebäude wie etwa das Empire State Building gibt es in der Regel als Belohnung für bestandene Aufgaben, genau wie z.B. die Halloween-Parade – allerdings können diese nur an den Originalplätzen gebaut werden. Eine Freiheitsstatue mitten in der Stadt werdet ihr also nicht zu sehen bekommen. Noch nicht so ganz sicher ist man sich, was man mit Ground Zero machen will. Momentan denkt man noch über die Optionen nach, den Freedom Tower oder aber die Lichtsäulen ins Spiel zu integrieren. Zwar schafft man es nicht, die Original-Anzahl an Bewohnern auf den Bildschirm zu zaubern, doch tummeln sich immerhin bis zu 60.000 Personen und 20.000 Fahrzeuge gleichzeitig in eurem virtuellen New York. Dabei könnt ihr zu jedem einzelnen Bewohner Infos abrufen und sogar beobachten, wie sie eure Bauwerke (z.B. Freizeitpark) benutzen und ob sie die Geschäfte mit vollen Einkaufstüten oder leeren Händen wieder verlassen. Einen großen Wert legen die Entwickler auf die Einsteigerfreundlichkeit, die es auch Neulingen erlauben soll, schnell erste Erfolge zu erzielen. Fatale Fehler beim Aufbau eurer Stadt sind laut Aussagen der Entwickler nicht möglich, da man keinen Spieler bestrafen will, wenn er irgendetwas "falsch" gemacht hat. Zwar hatte die gezeigte Version noch mit beträchtlichen Slowdowns zu kämpfen, doch wurde uns versichert, dass die Performance bis zum Release im Februar 2006 noch optimiert wird.

      

Desperados 2

Ein weiteres Schmankerl für Strategiefreunde dürfte Desperados 2 von den deutschen Entwicklern Spellbound werden. In der Fortsetzung des Western-Hits (siehe Testbericht) tretet ihr mit Kopfgeldjäger John Cooper und anderen bekannten Helden des Vorgängers gegen eine zwielichtige Eisenbahngesellschaft an, die alles daran setzt, eine Strecke durch ein Indianer-Reservat zu errichten und dabei auch über Leichen geht. Eines der Opfer ist Johns Bruder Ross und so kann es für den Kopfgeldjäger nur eines geben: Rache! Also schlagt ihr euch erneut durch ein Western-Szenario, das komplett in

In Desperados 2 verschlägt es euch erneut in den Wilden Westen. 
Echtzeit-3D berechnet wird und sehr viele Details bietet. Das Motion Capturing aller Charaktere, eine dynamische Beleuchtung, gelungene  Facial Animations in den Zwischensequenzen sowie die Havok-Engine mit authentischen Rag Doll-Animationen unterstreichen dabei die grafische Qualität. Dank eines neuen Features habt ihr jetzt die Möglichkeit, auf Tastendruck von der bekannten Iso-Draufsicht für jeden Charakter in eine 3rd-Person-Ansicht umzuschalten und damit das Spiel aus einem völlig neuen Blickwinkel zu erleben. Obwohl diese Perspektive eher an Actionspiele wie Splinter Cell oder Unreal Championship 2 erinnert, soll die Taktik nach wie vor im Vordergrund stehen. Pro Charakter lassen sich fünf Quick-Actions programmieren, die ihr euch neuerdings auch als Movie-Sequenz ansehen könnt. Richtig gelesen: Ein Klick auf die virtuelle Kamera genügt und schon werden eure Aktionen Western-like inszeniert und ihr könnt die Mini-Clips abspeichern, um sie euch immer wieder anzusehen. Als neuer Charakter tritt der Indianer Hawkeye der Gruppe bei und setzt vor allem seinen Bogen als vorteilhafte Waffe ein, die nicht nur über eine große Reichweite verfügt, sondern auch lautlose Angriffe erlaubt. Allerdings ist die Munition nicht mehr unbegrenzt, so dass ihr in den acht riesigen Maps selbst auf Nachschub-Suche gehen müsst. Überhaupt soll es in Desperados 2 viel mehr Gegenstände zum Einsammeln geben als im Vorgänger. Dabei könnt ihr jedes offene Gebäude betreten – und davon soll es wirklich genug geben. Insgesamt planen die Entwickler ca. 24 Missionen, bis zu sechs spielbare Charaktere sowie verschiedene Schwierigkeitsgrade, wobei die Gesamtspielzeit mit ca. 30 Stunden etwas kürzer ausfallen wird als im ersten Teil. Auf einen Multiplayer-Modus wird man dagegen ganz verzichten, doch denkt man bereits darüber nach, diesen eventuell in einem Add-On nachzuliefern.

      

Act of War Expansion

Apropos Add-On: Exklusiv auf dem GoPlay2-Event hat Atari eine noch namenlose Erweiterung zum Echtzeit-Strategie-Spiel Act of War präsentiert. Besondere Aufmerksamkeit widmen die Entwickler dabei den Seeschlachten. So gibt es 15-16 verschiedene Schiffstypen, die sich mit Cruise Naval Missiles und Torpedos die Hölle heiß machen, während das Wasser mit Parallax Mapping und einem realistischen Physiksystem versehen wurde. Doch auch auf dem Festland gibt es mit ca. 50 neuen Einheiten zur Sache. Ein neues Feature verspricht besonders interessant zu werden: die Mercenaries (Söldner). Steckt ihr in der Klemme, weil ihr einfach zu wenig Einheiten habt und nicht mit der Produktion nachkommt, heuert ihr einfach ein paar Söldner an. Der Vorteil: die mitunter extrem starken Einheiten werden sofort zum Schlachtfeld an die Stelle eurer Wahl eingeflogen und müssen nicht noch großartig produziert und transportiert werden. Allerdings helfen euch die Kerle nur für

Im Add-On wird großer Wert auf authentische Seeschlachten gelegt.
ein nicht beträchtliches Sümmchen aus der Patsche und sollten die Einheiten stark beschädigt oder sogar zerstört werden, müsst ihr diesen Verlust aufgrund einer Versicherungspolice teuer bezahlen. Insgesamt warten neun Söldner-Einheiten auf ihren Einsatz, die sich in offizielle, inoffizielle und illegale Gruppen aufteilen. Jeder Spieler von RTS-Games weiß, dass das Heilen bzw. Reparieren von Einheiten eine etwas nervige Angelegenheit sein kann. Das dachten sich auch die Entwickler von Act of War und haben sich etwas Sinnvolles einfallen lassen: Anstatt wie gewohnt jede einzelne Einheit anklicken zu müssen, markiert ihr ab sofort einfach ein ganzes Gebiet und drückt anschließend den neuen Fast Heal Button (Schnell-Heil-Knopf) – schon setzt sich euer Arzt-/Reparatur-Team in Bewegung und bringt eure angeschlagenen Einheiten wieder auf Vordermann. Im Multiplayer-Modus werdet ihr die Möglichkeit haben, das Spiel ganz nach euren Vorlieben zu gestalten. So könnt ihr z.B. die Stärke der Units oder die Verfügbarkeit der Ressourcen einstellen. Daneben erwarten euch wieder eine Vielzahl an Spielmodi, darunter auch Neuzugänge wie z.B. "Marine One is Down": Dabei ist der US-Präsident in der Mitte der Karte in einem U-Boot gefangen und die Teams kämpfen um die Rettung des mächtigsten Mannes der Welt. Ganz ähnlich geht es beim Modus Scud Launcher zu, doch befindet sich hier anstatt des Präsidenten ein Nuklearsprengkopf in der Mitte – wer ihn als Erster erreicht, hat die absolute Macht. Doch auch bei der Kampagne will man den Spielern einiges bieten und verspricht ca. 43 Kapitel mit komplett neuen Locations wie Kuba, Kasachstan, New York und sogar Cape Canaveral. Dabei erinnert die Story an einen Techno-Thriller, in dem die USA nach einem Putsch erpresst wird und Viren bzw. Biowaffen als Druckmittel eingesetzt werden. Der Release des Add-Ons ist für März 2006 geplant. Momentan wird noch über die Implementierung eines Mod-Editors nachgedacht, doch steht eine endgültige Entscheidung diesbezüglich noch nicht fest.

     

Neverwinter Nights 2

Ganz anders sieht die Situation bei Neverwinter Nights 2 aus, das nicht von Bioware, sondern von den KotoR2-Machern Obsidian entwickelt wird. Wie schon beim Vorgänger wird es auch hier ein leistungsfähiges Mod-Tool geben, mit dessen Hilfe

Die ersten Bilder von NWN 2 deuten auf ein atmosphärisch dichtes Rollenspiel hin.
ihr eure eigenen Abenteuer zusammenbasteln könnt. Dabei können Gebäude nach Wunsch platziert und gedreht werden, während die SpeedTree-Technologie für eine realistische Flora und das Dynamic Lightning für eindrucksvolle Tag-Nacht-Wechsel sorgt. So euphorisch die Entwickler auch über die Fähigkeiten des Editors und Biowares Aurora-Engine schwärmten, hielten sie sich mit Informationen zum eigentlichen Spiel arg zurück und zeigten nur einen knappen Ausschnitt, der lediglich einen kurzen Eindruck von der leistungsfähigen Grafikengine vermitteln konnte. Vor allem die tollen Nebeleffekte sowie die in Echtzeit berechnete dynamische Beleuchtung machten Lust auf mehr. Auch bezüglich der angeblich kinoreifen Hintergrundstory sickerten nur spärliche Informationshäppchen durch, da diese viele überraschende Wendungen enthalten wird und man deshalb nichts verraten wollte. So haben wir lediglich erfahren, dass es um die Evolution eines Helden gehen wird, der mysteriöse Angriffe auf Dörfer untersuchen soll. Dabei könnt ihr sowohl gute als auch böse Entscheidungen treffen, die allesamt Einfluss auf die Spielwelt und das Verhalten der NPCs euch gegenüber sowie untereinander haben werden.

Dungeons and Dragons Online

Wer sich auch online durch düstere Kerker kämpfen will, sollte Dungeons and Dragons Online im Auge behalten. Wir hatten

Metzelt euch online in der Gruppe durch dunkle Kerker.
die Möglichkeit, das Online-Rollenspiel selbst kurz anzuspielen und waren gleich von der ansehnlichen Grafik angetan, die mit beeindruckenden Licht-/Schatteneffekten und gut modellierten Monstern wie klappernden Skeletten aufwarten kann. An Rassen warten mit Menschen, Elfen und Halblingen alte Bekannte aus dem D&D-Universum auf euch, die ihr in Klassen wie Kämpfer, Späher, Zauberer und Kleriker einteilen könnt. Schon bei unserem kurzen Abstecher in die Dungeons wurde schnell klar, dass ihr nur mit Teamwork weiter kommt, indem ihr euch gegenseitig mit den jeweiligen Fähigkeiten unterstützt oder gemeinsam einen Türmechanismus öffnet und natürlich mit vereinten Kräften in Echtzeit-Kämpfen die Monster niedermetzelt. Sollte die Charakterentwicklung motivierend umgesetzt werden und das finale Spiel über abwechslungsreiche Dungeons verfügen, hat D&D Online durchaus das Potenzial, ein hervorragendes MMORPG zu werden. Leider haben wir in Lyon nur einen relativ kleinen Teil zu Gesicht bekommen, doch wird hoffentlich bald eine Preview mehr vom Spiel offenbaren.

      

Crashday

Ihr steht auf die spektakulären Crashes und den Geschwindigkeitsrausch von Burnout? Ihr liebt die herrlich abgedrehten Strecken aus Trackmania mit all ihren Loopings, aber wünscht euch eine ähnlich ansprechende Physik-Engine wie in Flatout? Dann könnte Crashday genau das Spiel sein, auf das PC-Spieler warten, denn die deutschen Entwickler von Moonbyte wollen euch einen gelungenen Cocktail aus den populären Spielezutaten mischen. Bereits in den 90er-Jahren wurde Crashday als Fanprojekt gestartet. Anstatt auf eine bekannte Engine zu setzen und eine Mod zu einem bekannten Titel zu kreieren, entwickelte man für den Titel von Grund auf alles selbst – und die harte Arbeit scheint sich jetzt auszuzahlen. Ihr könnt euch

Bei Crashday fliegen die Fetzen.
dem Karrieremodus mit 30 Herausforderungen, Einzel-Events oder diversen Minispielen widmen. Insgesamt warten sieben Spielmodi wie Rennen, Stunts, Wrecking, Capture the Flag oder Pass the Bomb auf euch. Sein wahres Potenzial soll Crashday aber erst im LAN oder beim Onlinespiel entfalten, denn der Titel ist genau wie Trackmania eindeutig auf Multiplayer-Partien mit möglichst vielen Mitspielern ausgelegt. Dabei genießt ihr auf den Maps eine absolute Bewegungsfreiheit und liefert euch u.a. spannende Rennen, lasst selbst Tony Hawk bei haarsträubenden Stunts alt aussehen oder veranstaltet beim Destruction Derby eine Zerschrottungs-Orgie erster Güte. Gerade bei Letzterem kommt das vornehmlich optische Schadensmodell zur Geltung, das mit herrlichen Echtzeit-Deformierungen und herumfliegenden Wrackteilen aufwarten kann. Und sollten euch Kollisionen nicht ausreichen, schaltet ihr fakultativ einfach noch Waffensysteme wie Raketenwerfer oder Mini-Gun hinzu, um auch aus der Entfernung eurer destruktiven Ader freien Lauf zu lassen. Die schönsten Unfälle bzw. Zerstörungen könnt ihr euch dabei jederzeit in einem Action-Replay erneut zu Gemüte führen. Insgesamt umfasst der Fuhrpark zwölf Fahrzeuge, die von rasanten Sportwagen bis hin zu bulligen Pick-Ups reichen und sogar getunt werden können. Damit sich möglichst schnell eine große Online-Community bilden kann, spendiert man dem Spiel einen leistungsfähigen Streckeneditor und selbst über die Veröffentlichung der Entwicklungssoftware wird momentan nachgedacht. Zwar ist eine Crashday-Karte gerade mal 50 Kbyte groß, doch lassen sich mit dieser geringen Datenmenge bis zu zehn Kilometer an Landschaft verbauen. Dazu stehen euch ca. 250 Elemente zur Verfügung, die ihr einfach und komfortabel via Drag & Drop ins Szenario einfügt. Außerdem lassen sich das Terrain (z.B. Höhenunterschiede), der Hintergrund sowie die Lichtsituation verändern. Zwar strotzen die Strecken bisher nicht gerade vor Details und auch die Performance muss bis zum Release im Februar 2006 noch etwas optimiert werden, doch sehen dafür die Wagen und vor allem die explosiven Crashes schon spektakulär aus. Obwohl das Konzept eigentlich stark an ein Konsolenspiel erinnert, ist Crashday bisher lediglich für den PC vorgesehen, doch denkt man bereits an eine Portierung für Konsolensysteme nach.

    

Timeshift

Als Antwort auf die unzähligen Ego-Shooter, die im Zweiten Weltkrieg angesiedelt sind, dachten sich die Entwickler von Saber Interactive, dass es Zeit für neue Ideen in einem weniger verbrauchten Szenario ist. Das Ergebnis dieses Vorhabens hört auf den Namen Timeshift. Ihr übernehmt dabei die Rolle des Testpiloten Michael Swift, der im Auftrag der US-Regierung zwei äußerst bedeutende Erfindungen testen soll: die Zeitmaschine Chronomicon und der Anzug Quantum Suit, mit dem sich die Zeit für kurze Augenblicke kontrollieren lässt. Das Experiment schickt Swift zurück ins Jahr 1911, doch als er in die Gegenwart zurückkehrt, hat sich die Welt drastisch verändert: Mit seinem Wissen rund um die Timeshift-Fähigkeiten gilt Swift als Staatsfeind Nr.1 und wird gnadenlos von schwer bewaffneten Soldaten gejagt. Jetzt liegt es an euch, euren zunächst mysteriösen Feinden zu entkommen und die Zeitlinie wieder gerade zu biegen.

Dazu müsst ihr euch durch elf groß angelegte Missionen mit über 30 Leveln kämpfen, in denen ihr von den revolutionären Timeshift-Funktionen Gebrauch machen könnt, die ein wenig an Prince of Persia erinnern: dreht bei einem fatalen Fehler die Zeit einfach auf Knopfdruck zurück, aktiviert in kritischen Situationen eine Bullet-Time oder haltet die Zeit schlichtweg an – es liegt ganz bei euch. Jetzt werden sich einige sicher fragen, wo der Sinn in einem solchen Spiel liegt, das euch quasi wie

Timeshift verspricht ein cooler Shooter mit innovativen Features zu werden.
ein Gott durch die Levels spazieren lässt. Nun, ganz so einfach ist es nicht, denn eure Zeit zum Einsetzen der Timeshift-Funktion ist begrenzt und funktioniert ähnlich dem Schild in Halo 2, will heißen: die Funktion lädt sich ca. alle 30 Sekunden wieder auf. Außerdem werden Verletzungen nicht rückgängig gemacht: lauft ihr z.B. um eine Ecke, steckt Treffer ein und dreht dann die Zeit zurück, bleiben eure Wunden trotzdem erhalten. Dennoch ist das Timeshifting zum Überleben absolut notwendig und erlaubt darüber hinaus auch einige witzige Spielereien. So könnt ihr z.B. die Zeit anhalten, um euren Gegnern die Waffen aus den Händen zu schießen. Läuft das Geschehen dann weiter, wissen die Kerle gar nicht so richtig, was eigentlich passiert ist, doch währt die Verwirrung nicht lange. So suchen sie sich schnell die nächste Waffe, laufen zu einem freien Geschütz in der Nähe oder suchen dynamisch nach anderen Stellen, die ihnen einen taktischen Vorteil verschaffen könnten. Die Entwickler legen einen großen Wert auf eine ausgereifte KI und was wir bisher vom Spiel sehen konnten, weiß durchaus schon zu überzeugen. Überhaupt ist die technische Umsetzung bereits jetzt eindrucksvoll und erweckt den Eindruck einer lebendigen Welt, die mit detaillierten Texturen und Charakteren sowie Parallax Lightning und anderen Effekten ausgestattet ist. Auch an eine glaubhafte Physikengine wurde gedacht und so könnt ihr diese auch in Kombination mit den Timeshift-Funktionen benutzen. Ein Beispiel: Ihr schießt an einer Mauer auf ein Fass, das durch die Explosion physikalisch korrekt in die Luft geschleudert wird. Dann haltet ihr die Zeit an, springt auf das Fass und gelangt so über die Mauer.

Ein ganz besonderes Schmankerl könnte der Multiplayer-Modus werden, an dem bis zu 16 Spieler teilnehmen dürfen. Das Besondere daran: Auch hier könnt ihr neben den zehn Waffen die Timeshift-Funktionen für den Sieg einsetzen. Wie genau das funktionieren soll, konnte man uns leider noch nicht sagen bzw. demonstrieren. Spaßig klingt es aber auf jeden Fall. Laut Saber Interactive ist das Spiel bereits komplett fertig und wird in den nächsten vier Monaten nur noch einem Feintuning wie Balancing usw. unterzogen. Folglich können wir im Frühjahr 2006 mit Timeshift für PC und Xbox 360 rechnen. Eine Xbox-Umsetzung soll im Sommer 2006 folgen und bis auf grafische Unterschiede identisch mit den beiden anderen Versionen sein.

   

Driver: Parallel Lines

Auch Driver: Parallel Lines wurde in einer fortgeschrittenen PS2-Version gezeigt. Da der Vorgänger sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, geloben die Entwickler von Reflections nun Besserung und wollen wieder an den Fahrspaß vergangener Tage anknüpfen. Obwohl man spielerisch zu den Wurzeln zurückkehren will, verabschiedet man sich im neuesten Teil von Tanner und hat rückt mit The Kid (T.K.) einen neuen Charakter in den Mittelpunkt, der als Auftragsfahrer für diverse Kriminelle zunächst das komplette Gegenteil des bekannten Cops darstellt. Angesiedelt im New York des Jahres 1978 klappert ihr diverse Missionen ab, die ihr auf einer Karte anwählen könnt. Dabei wird die Stadt komplett gestreamt und verschont euch mit nervigen Ladebildschirmen. Allerdings war für eine solche Metropole relativ wenig los auf den Straßen,

Geht es nach dem durchwachsenen dritten Teil mit Driver endlich wieder aufwärts?
was den Verkehr als auch Passanten angeht. Allerdings wurde uns versichert, dass zumindest der Verkehr in späteren Missionen noch deutlich zulegen wird. Auch wenn der Fokus von Driver: Parallel Lines eindeutig auf dem Fahren und aufregenden Verfolgungsjagden liegt, könnt ihr wie bei der GTA-Serie jederzeit aussteigen, herumlaufen und euch ein neues Fahrzeug suchen, zu denen jetzt auch Motorräder gehören. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn euer fahrbarer Untersatz schrottreif ist: zwar ist das Schadensmodell nicht wirklich realistisch und vor allem optischer Natur, doch könnt ihr die Kiste bis zur Fahruntauglichkeit demolieren. Das ist besonders ärgerlich, wenn ihr bereits Geld in den Wagen gesteckt habt, denn neuerdings lassen sich die Boliden in Shops tunen. Allerdings kann man dies nicht mit Titeln wie GT4 & Co vergleichen. So gibt es z.B. beim Motor einfach drei Ausbaustufen, die erworben werden können, ohne dass ihr euch Gedanken um Turbos, Renn-Chips oder Auspuff-Upgrades machen müsst. Das notwendige Kleingeld gewinnt ihr in Mini-Spielen wie Straßenrennen oder Destruction Derby, die ihr überall auf der Karte findet. Grafisch macht der Titel bisher eine solide Figur und bietet neben teilweise schönen Häuser-Texturen auch einen dynamischen Tag-/Nachtwechsel in Echtzeit sowie mehr interaktive und zerstörbare Objekte als der Vorgänger. Die Frage aber bleibt, ob Driver: Parallel Lines spielerisch mehr zu bieten hat als der Vorgänger und tatsächlich zu alten Tugenden zurückkehren kann. Die uns gezeigten Abschnitte schienen mit aggressiven Cops und kleinen Mini-Spielchen unterhaltsam zu sein, doch wird erst ein Test endgültige Klarheit schaffen. Driver: Parallel Lines soll im Frühjahr 2006 für PS2 und Xbox erscheinen und als erstes Spiel der Serie auch über einen Onlinemodus verfügen.

   

 
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.