EVE Online: Exodus01.05.2005, Paul Kautz
EVE Online: Exodus

Special:

Abseits von World of WarCraft, Everquest 2 und Co. Hat sich mit EVE Online eine alternative MMORPG-Welt manifestiert, die nicht von Orks oder Trollen, sondern von tollkühnen Raumpiloten und –händlern heimgesucht wird. Exodus ist das offizielle Add-On, auf das uns Entwickler CCP einen ausführlichen Blick hat werfen lassen.

Im Weltall hört dich keiner ballern

Elite, das X-Universum, Freelancer –alle teilen das Grundthema: Allein im Weltall. Das trifft auf EVE Online: Exodus nicht ganz zu, denn hier dürfen sich bis zu 13.000 Spieler auf einem Server tummeln. Doch hier wie da steht euch die Berufswahl frei: Wollt ihr Händler sein? Bitte sehr! Pirat? Kein Problem! Oder einfach nur herumschunkelnder Weltraumtourist, der die hübsche Grafik genießen mag? Aber immer doch! Auch wenn es nicht so aussieht, ist EVE doch ein MMORPG im klassischen Sinne – aber eben im Weltraum. Erfahrungspunkte manifestieren sich hier in Geld, mit dem ihr euch massig Skills und Attribute zulegen könnt. Auch das klassische Aufleveln ist vorhanden, allerdings mit einigen Besonderheiten: 

Gigantische Raumstationen dienen als Spielerbasen und Handelszentren.
Zum einen dauert der Sprung von einer Stufe zur nächsten jeweils fünf Mal so lang wie zur vorhergehenden. Sprich: Erste Ränge sind schnell erklommen, spätere entsprechend langsamer. Allerdings nimmt euch das Programm einen Teil dieser Wartezeit ab, denn auch während eurer Abwesenheit läuft der Level-Counter weiter. Allerdings könnt ihr nicht einfach das Programm starten, zwei Monate nichts machen und euch an einem gigantischen Rang erfreuen – ganz so einfach macht es euch das isländische Team von CCP nun auch nicht.

Ihr dürft einer von vier Rassen angehören, die nicht nur unterschiedlich aussehen, sondern auch andere Aktionsschwerpunkte und natürlich Schiffe besitzen. Außerdem existiert ein geheimes fünftes Volk, welches gegenwärtig allerdings nur für die Story notwendig ist, die im integrierten HTML-Browser in Form von Nachrichten weitergeführt wird – der Spieler kann sie nicht anwählen oder mit ihnen interagieren. Jedoch plant der Entwickler, deren Raumbereich irgendwann für die Allgemeinheit zu öffnen, um so auch Normalsterbliche mit der genetisch verbesserten Rasse zu erfreuen.

Das Team ist alles!

Als teambasiertes MMORPG unterstützt Exodus die Bildung von Allianzen bzw. Clans – Einzelgänger, die auf Stunk aus sind, sind in der Regel sehr schnell Sternenstaub; der klassische einsame Wolf existiert hier de facto nicht. Die Allianzen führen auch Kriege untereinander, welche natürlich erheblichen Einfluss auf die Verfügbarkeit und damit den Preis von Handelsgütern haben. Da Einsteiger mit der schieren Größe des Universums (mehr als 5.000 Sonnensysteme!) und der komplexen Bedienung durchaus ihre Schwierigkeiten haben können, arbeiten die Programmierer an speziellen Missionen, die Neulingen das EVE-System  nahe bringen. Allerdings  bleibt das Programm auch mit der Erweiterung ein MMORPG für Fortgeschrittene – der Unterschied zu den leichter zugänglicheren WoW, DAoC oder EQ2 ist überdeutlich.

Die Spielabschnitte sind höchst unterschiedlich gestaltet.
Jeder Clan kann eine Playerbasis errichten, welche als zentraler Sammelpunkt für gemeinsame Aktionen dient – und natürlich ein verlockendes Ziel für Gegner ist. Ständige Wachsamkeit und Verteidigung des Clan-Eigentums ist somit eine der Hauptaufgaben eines Mitglieds. Zu diesem Zweck haben die Entwickler 48 neue Schiffe integriert, jeweils mit eigener Spezialisierung: Spionage, schneller Jäger, Stealth-Bomber, dicker Transporter oder gigantischer Schlachtkreuzer. Der Schiffsbau basiert nach wie vor auf Blaupausen, die man entweder kauft oder sich von Agenten, deren Netzwerk nochmals vergrößert wurde, beschaffen lässt. Außerdem plant CCP, jeden Monat ein neues Schiff zu veröffentlichen.

Falls ihr vom kriegerischen Tun nicht so viel haltet, könnt ihr auch normaler Händler-Tätigkeit nachgehen. Game Designer Húni Hinrichsen hatte in diesem Zusammenhang eine witzige Anekdote über ein »Familienunternehmen« bei der Hand: Ein Vater und sein Sohn arbeiten im Spiel Hand in Hand. Senior ist Händler und versorgt Junior mit Geld für neue Schiffe und bessere Waffen, während Sohnemann als Pirat draufloszieht und seinem alten Herrn die Beute zukommen lässt – wie man an diesem Beispiel sieht, kann man sich das Spielerleben sehr frei gestalten.

Blaue Lippen

Die Optik war schon immer einer der großen Pluspunkte von EVE Online, und das hat sich auch mit dem Add-On nicht geändert: Majestätisch ziehen mächtige Schiffe vor feinen Raumnebeln vorbei, gigantische Planeten werfen korrekte Schatten, detaillierte Raumstationen beherbergen etliche Raumflitzer. Bei Kämpfern ziehen Jäger Lichtstreifen hinter sich her, dicke Explosionen erhellen die  Unendlichkeit. Als Besonderheit stimmen hier die Entfernungs-

Exodus verblüfft mit schneller Prachtgrafik.
und Größenverhältnisse aller Objekte – wer also z.B. nahe an einen Planeten heranfliegt, wird schnell der Staubkörnchenhaftigkeit seiner Spielerexistenz bewusst gemacht. Für spätere Updates planen die Entwickler übrigens auch begehbare Planetenoberflächen.

Exodus unterstützt die Individualisierung der Spielfigur: Ihr könnt unter vorgefertigten Charakteren wählen oder auch euren eigenen in 3D erschaffen. Mittels einfacher Mausklicks verpasst ihr eurem Alter Ego einen individuellen Anstrich, selbst die Farbe des Lippenstifts bei weiblichen Figuren ist euch überlassen; außerdem erlaubt das frei platzierbare Interface die Einrichtung nach Spielergeschmack.      

 
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.