Best of E3 200528.05.2005, 4P|Team
Best of E3 2005

Special:

Die E3 liegt hinter uns - wieder einmal! Eine Woche prall gefüllt mit Hunderten von Spielen, die gesichtet wurden. Doch welche Titel konnten sich dauerhaft ins Gedächtnis brennen und dürften die todsicheren Hit-Kandidaten dieses Jahres werden? In unserem Special küren wir die besten Spiele der diesjährigen E3.

Action --- Sport --- Online-RPG --- Strategie --- Action-Adventure

Rennspiel --- Rollenspiel --- Prügelspiel --- Adventure --- Simulation

Multiplayer --- PC --- PS2 --- Xbox --- GameCube --- Handhelds

Xbox 360 --- PS3 --- Hardware --- Größte Enttäuschung --- Best of Show

In der Kategorie Action gab es in der Redaktion ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen. Aber letztlich konnte sich Prey durchsetzen, weil der Shooter mit abwechslungsreichen Szenarien, grandiosen Portalsprüngen und äußerst schicker Optik auftrumpft. Hinzu gesellen sich frische Ideen, denn ihr könnt euren Körper verlassen und in eine Geist-Welt eintauchen oder gar an manchen Wänden hochlaufen und der Schwerkraft trotzen. Knapp geschlagen geben müssen sich der hochspannende Horror-Schocker F.E.A.R. und Quake IV, das so aussieht, wie Doom 3 hätte werden sollen.

In Abwesenheit von einer neuen PES-Auflage und trotz eines großen Aufgebots an Titeln aus der 2K-Serie hat sich ein Titel unvergesslich ins Gehirn gebrannt: Fight Night 3 auf Xbox 360. Dermaßen realistisch hat sich optisch bislang kein Boxkampf präsentiert. Mit jedem Schlag schmerzt der eigene Körper und wenn das Team die Serie kontinuierlich so weiter entwickelt, wie es den Anschein hat, könnte Fight Night Round 3 der ganz große Knockout für die versammelte Sportspiel-Konkurrenz (auch aus eigenem EA-Hause) werden.

Die Wahl zum Online-Rollenspiel ließ uns lange diskutieren. Tabula Rasa oder Age of Conan? Schließlich setzte sich die grandiose SciFi-Welt von Richard Garriott durch, weil Tabula Rasa von der Entwicklung her fortgeschrittener ist und das Gameplay finaler wirkt. Außerdem beschreitet Tabula Rasa mutig die Ego-Perspektive und verzichtet trotzdem nicht auf viele ausbaubare Fähigkeiten, Klassen, Handel und Crafting. Hinzu kommen große Gefechte gegen garstige und intelligente Aliens, Battlefield-ähnliche Schlachten sowie integrierter VoiceChat. Obwohl Age of Conan mit einer fantastischen Welt, netten Formationen und einem actionbetonten Kampfstil aufwartet, bleibt Tabula Rasa mit seinen Ideen an der Spitze.

Das Strategie-Genre möchte dieses Jahr mit Titeln wie Rise&Fall, Company of Heroes oder Age of Empires 3 zu neuen Ufern aufbrechen. Doch selbst das mittlerweile mit Havoc-Physik ausgerüstete AoE schaffte es nicht, eine Faszination zu entfachen, die der des Rise of Nations-Nachfolgers Rise of Legends annähernd das Wasser reichen konnte. Eine verteufelt schöne Grafik, ein interessant-mythisches Setting und spannende Kämpfe machen der Fortsetzung unseres Strategie-Spieles des Jahres 2003 alle Ehre.

Favoriten des E3-Teams (Jens):

1. Zelda: Twilight Princess

2. Killzone 2

3. Shadow of the Colossus

4. Tomb Raider: Legend

5. Spartan: Total WarriorDie Wahl des besten Action-Adventures fiel mit Twilight Princess eigentlich sehr leicht. Zwar waren wir auch von Michel Ancels Leinwandadaption King Kong sowie Sonys Shadow of the Colossus sehr angetan, aber was Link auf der E3 zum Besten gab, war einfach einzigartig. Von der phantastischen Atmosphäre über das ideenreiche Gameplay bis hin zur prächtigen Optik bewies Nintendo einmal mehr, wie perfektes Spieldesign auszusehen hat.

         

Action --- Sport --- Online-RPG --- Strategie --- Action-Adventure

Rennspiel --- Rollenspiel --- Prügelspiel --- Adventure --- Simulation

Multiplayer --- PC --- PS2 --- Xbox --- GameCube --- Handhelds

Xbox 360 --- PS3 --- Hardware --- Größte Enttäuschung --- Best of Show

Den Kampf um die Pole Position entschied Need for Speed Most Wanted für sich. Die Mischung aus "Underground" und "Hot Pursuit" spielt sich schneller als jedes andere NfS und wartet mit einer coolen Zeitlupen-Funktion auf. Stylische Tuning-Möglichkeiten, heiße Verfolgungsjagden mit der Polizei und eine offene Welt versprechen enormen Rennspaß, wobei die Grafik sowieso über jeden Zweifel erhoben ist. Nur wenige Zehntel Sekunden dahinter fährt Burnout 4 im Fahrwasser des Vorgängers und zwar mit vielen Detail-Verbesserungen, einem endlos spaßigen Crash-Modus und absolut spektakulären Karambolagen.

Diablo in 3D? Ob das funktioniert? Wir waren skeptisch, aber die Flagship Studios haben uns überzeugt. Das zeitlos spaßige "Jäger und Sammler"-Prinzip sowie der ständige Verbesserungsdrang sind enorm motivierend und erstaunlich intensiver als aus der Iso-Sicht. Zudem haben die Entwickler eine lebendig wirkende, aber stets zufällig generierte stimmungsvolle Endzeit-Welt geschaffen. Hinzu kommen sinnvolle RPG-Elemente: so ersetzen Rollenspielwerte die Maus-Trefferkünste, Waffen sind quasi nur "Zauberspruchspender" und die Charakter-Werte sowie das Inventar kommen dem Diablo-Kenner sowieso bekannt vor. Wegen der Zugänglichkeit und des kooperativen Multiplayer-Modus macht Hellgate derzeit einen besseren Eindruck als das RPG-Schwergewicht The Elder Scrolls 4: Oblivion.

Bei der Wahl des Prügelspieles der diesjährigen E3 schien kein Weg an Dead or Alive 4 auf der Xbox 360 vorbei zu führen. Doch dann fiel unser Blick am Namco-Stand auf Soul Calibur 3 und alle Zweifel waren verflogen. Vielleicht nicht mit der Grafikpower von Team Ninja gesegnet, stellt die Soul Calibur-Serie spielerisch nach wie vor das Maß aller Dinge dar, wenn es um Kampfsport-Action geht. Eine ernsthafte Gefährdung läge höchstens noch in der 360-Inkarnation von Virtua Fighter, doch hier gab es zu wenig zu sehen, um sich ein Urteil erlauben zu können.

In einem Jahr, in dem wenige Adventures gezeigt wurden, die aus dem üblichen Gameplay-Dschungel heraus stachen, nimmt Fahrenheit eine Sonderstellung ein und bestätigt damit den Eindruck, den der Titel bereits auf dem Go Play-Event von Atari hinterlassen hat. Weg vom herkömmlichen Point&Click, hin zum innerhalb der abwechslungsreichen und spannenden Story offenen Gameplay, in dem es nur auf eure Entscheidungen ankommt und ihr euch zusätzlich nicht einmal mit Inventarpflege beschäftigen müsst. Selbst Funcoms Dreamfall muss sich hinter diesem Riesengeheimtipp einreihen.

Favoriten des E3-Teams (Marcel):

1. Spore

2. Prey

3. Need for Speed Most Wanted

4. Hellgate: London

5. Burnout 4 Wenn Will Wright, Vater der Sims und Sim City, sich an ein neues Spiel wagt, dürfen wir etwas Großes erwarten und bei Spore geht es um nicht weniger als die Evolution des Lebens. Ihr beginnt den komplexen Genre-Mix als Einzeller und entwickelt Schritt für Schritt eure individuelle Lebensform weiter, bis ihr die mächtigste Zivilisation in der Galaxis seid - alles liegt dabei komplett in eurer Hand! Überall, sei es beim Spezies-Aussehen, der Bewegung, dem Gebäudestil und den Fähigkeiten, könnt ihr euren eigenen Ideen freien Lauf lassen und alles frei Schnauze verändern. Mehr Macht hatte ein PC-Spieler noch nie und bislang hat kein Spiel der eigenen Kreativität so viel Freiraum gelassen. Da muss sich selbst Peter Molyneuxs The Movies mit Platz 2 zufrieden geben. 

          

Action --- Sport --- Online-RPG --- Strategie --- Action-Adventure

Rennspiel --- Rollenspiel --- Prügelspiel --- Adventure --- Simulation

Multiplayer --- PC --- PS2 --- Xbox --- GameCube --- Handhelds

Xbox 360 --- PS3 --- Hardware --- Größte Enttäuschung --- Best of Show

Back to the roots! Epic Games zeigte Unreal Tournament 2007 und wir haben mit Freude vernommen, dass sich der nächste Teil stark an dem ersten UT orientieren wird. Alle Duelle laufen nicht mehr so akrobatisch ab, sind bodengebundener und fokussieren eher Kämpfe auf engem Raum. Verbunden mit Bombast-Grafik, cooler Physik, Bot-Sprachsteuerung und dem neuen Conquest-Modus (einer Mischung aus Assault und Onslaught) brennt das Spiel ein Multiplayer-Feuerwerk allererster Güteklasse ab. Ob Quake 4 mit dem Mehrspieler-Modus à la Arena oder der kooperative Hellgate-Multiplayer da mithalten können bleibt abzuwarten.

Hack & Slay in 3D – Hellgate: London macht es möglich und schickt den Spieler in Ego-Sicht in eine packende postapokalyptische Welt. Dort werden nach bestem Diablo-Prinzip Monster umgenietet, Gegenstände gesammelt, Skills verbessert und gesockelte Waffen aufgewertet. Verpackt in aufwändige und sich stetig verändernde Levels macht die leicht zugängliche Gegnerjagd viel Spaß und der kooperative Multiplayer verspricht motivierende Seite-an-Seite-Gefechte. Somit überzeugt das Gesamtkunstwerk und lässt die anderen PC-Highlights wie Prey oder Spore hinter sich.

Auch wenn Sega uns mit Creative Assemblys Spartan - Total Warrior das fast perfekte Hack’n’Slay-Vergnügen mit Bombast-Optik servierte und Crystal Dynamics’ Tomb Raider - Legend Lara Croft in technischer und spielerischer Bestform zeigte, gebührt der Titel des besten PS2-Spiels eindeutig Sonys Shadow of the Colossus. Was die Ico-Macher hier an Atmosphäre und unverbrauchten Gameplay-Ideen präsentierten, konnte einfach am meisten begeistern und bleibt hoffentlich nicht nur ein Geheimtipp für Gourmets.

Michèl Ancel (Beyond Good & Evil) und Peter Jackson (Herr der Ringe Trilogie) überraschten mit King Kong. Die Filmumsetzung rund um den großen Affen verzaubert mit düsterem Ambiente, greifbarer Hollywood-Atmosphäre und viel Abwechslung im Gameplay – typisch Ancel halt. Das Abenteuer-Element wird groß geschrieben und macht King Kong zu einem wahren Überraschungs-Hit. Was dem Ganzen noch die Krone aufsetzt: Man kann den Riesenaffen sogar selbst steuern. Gegen solche affigen Features kommt auch der richtig gut gewordene Shooter Far Cry Instincts nicht mit, obwohl die Tropen-Ballerei mit guten Multiplayer-Gefechten aufwartet.

Bei Nintendo drehte sich auf der E3 alles um Links neustes Abenteuer Twilight Princess - und das zurecht. Zwar hinterließen auch n-Spaces übersinnliche Shooter-Hoffnung Geist sowie Blizzards wiedererstarktes StarCraft - Ghost erneut einen sehr guten Eindruck, aber auch sie konnten das neue Zelda nicht wirklich in Bedrängnis bringen. Was Nintendo hier an Atmosphäre, Ideenreichtum und Grafikpracht auf den Würfel zaubert, ist schon eine Klasse für sich und dürfte nicht nur Zelda-Fans Ende des Jahres zu wahren Freudentänzen hinreißen lassen.

Favoriten des E3-Teams (Mathias):

1. Oblivion

2. Gears of War

3. Prey

4. The Movies

5. Zelda: Twilight PrincessSo ein Titel kann eigentlich nur aus dem Hause Nintendo kommen: Abgefahren, psychedelisch und schon jetzt ein kleines Meisterwerk ist die Symbiose aus Musik, Farben und Puzzle-Spiel nicht nur der große Handheld-Geheimtipp der E3, sondern auch ein Beweis dafür, dass auch in der heutigen Zeit, in der neue Spiele meist nur eine neue Zahl im Namen tragen, Innovationen tatsächlich noch stattfinden…

         

Action --- Sport --- Online-RPG --- Strategie --- Action-Adventure

Rennspiel --- Rollenspiel --- Prügelspiel --- Adventure --- Simulation

Multiplayer --- PC --- PS2 --- Xbox --- GameCube --- Handhelds

Xbox 360 --- PS3 --- Hardware --- Größte Enttäuschung --- Best of Show

Zum Start der neuen Microsoft-Konsole wurde ein breites Spektrum an Titeln gezeigt, von denen einige mehr als interessant scheinen: Gears of War, Dead or Alive 4, Project Gotham Racing 3 usw. Doch die Präsentation von Bethesdas Elder Scrolls-Nachfolger Oblivion stellte alle in den Schatten. Fulminante Grafik, die einen mit offenem Mund zurück lässt, gepaart mit der Spielbarkeit und offenen Spielwelt, welche die Elder Scrolls-Spiele seit jeher ausgezeichnet haben, machen Oblivion zu einem todsicheren Hit-Kandidaten und dem eindrucksvollsten 360-Titel der Show.

Spielgrafik oder nicht? Echtzeitberechnet oder vorgerendert? Egal! Was die Jungs von Guerilla mit Killzone 2 auf den Bildschirm gezaubert hatten, stellte alles bisher gesehene in den Schatten. Wenn das fertige Spiel auch nur annährend so aussehen wird, wie auf der E3 gezeigt, steht uns ein grafischer und atmosphärischer Quantensprung ins Haus, bei dem jeder andere Shooter einpacken kann. Zwar bewiesen auch Evolution Studios’ MotorStorm und Ninja Theorys Heavenly Sword eindrucksvoll, welches Potential in Sonys neuer Konsole steckt, gegen Killzone 2 mussten aber auch sie klein beigeben.

Auch wenn man die Leistungskraft von Sonys neuem Baby auf der E3 nur in Videoform bestaunen konnte, war klar, dass die PS3 allen anderen Systemen zumindest technisch deutlich überlegen sein und die Messlatte in punkto Prozessor- und Grafik-Power in neue Dimensionen führen wird. Egal, ob ein Killzone 2 nachbearbeitet wurde oder nicht, auch Titel wie MotorStorm oder Heavenly Sword sowie die gezeigten Tech-Demos ließen unsere Kinnladen zu Boden klappen und die Xbox 360 in Vergessenheit geraten.

Nehmt es mir nicht übel, aber die Revolution ist an mir vorbei gegangen. Ohne Infos zum Controller, mit weiteren vagen Andeutungen zu dem, was zu erwarten ist und irgendwie das Gefühl einer in Schwarz eingeschweißten Festplatte vermittelnd, ist die Geheimniskrämerei um Nintendos neues Konsolenzugpferd angesichts der PS3- und Xbox 360-Vorstellungen einfach nur enttäuschend gewesen. Dabei bin ich überzeugt, dass der Revolution das Zeug hat, seinem Namen alle Ehre zu machen. Aber dafür durfte ich mich über den GBA Micro freuen.

Wer hätte das gedacht: Trotz eindrucksvollen Säbelrasselns der nächsten Konsolengeneration und einer ganzen Reihe erstklassiger PC-Projekte war es ein GameCube-Titel, der auf der E3 allen anderen die Show stahl und mit insgesamt drei Awards die meisten Auszeichnungen einheimste. Twilight Princess verwies am Ende selbst Schwergewichte wie Bethestas Edel-RPG Oblivion oder Bill Ropers Hellgate London auf die Plätze und demonstrierte, dass Nintendo in Sachen Spieldesign und Ideenreichtum immer noch ganz vorne mitmischt.    

 
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