Emperor - Die Schlacht um Dune26.07.2001,
Emperor - Die Schlacht um Dune

Special:

Allen Echtzeit-Strategen spendierten die Westwood Studios mit Emperor: Die Schlacht um Dune grafisch ansprechende und technisch ausgereifte 3D-Wüstenschlachten. Wir haben uns den Multiplayer-Modus mal näher angesehen und präsentieren Euch in unserem Special neben hilfreichen Tipps eine allgemeine Übersicht zu den Multiplayer-Möglichkeiten des Dune`schen Wüstenspektakels.

Allen Echtzeit-Strategen spendierten die Westwood Studios mit Emperor: Die Schlacht um Dune grafisch ansprechende und technisch ausgereifte 3D-Wüstenschlachten. Wir haben uns den Multiplayer-Modus mal näher angesehen und präsentieren Euch in unserem Special neben hilfreichen Tipps eine allgemeine Übersicht zu den Multiplayer-Möglichkeiten des Dune`schen Wüstenspektakels.

Standardmäßig gibt es zwei Möglichkeiten, gegen einen oder mehrere menschliche Gegner anzutreten: Zum einen können sich bis zu acht Spieler im Heimnetzwerk (über TCP/IP Protokoll) messen. Zum anderen gibt es die Möglichkeit, über Westwoods eigenen Spielservice eine oder mehrere Partien zu absolvieren.

Doch bevor Ihr das Emperor-Netz unsicher machen könnt, müssen diverse Optionen wie beispielsweise der Server, (Auswahl zwischen Europe, USA und Asia) auf dem gespielt werden soll, festgelegt werden. Per integriertem Mini-Browser lässt sich bequem ein Nickname registrieren. Für Fortgeschrittene, die mit gleichgesinnten (Atreides, Ordos oder Harkonnen) im Team spielen möchten, bietet Westwood die Möglichkeit, einen so genannten Battle-Clan zu registrieren.

Anders als in anderen onlinefähigen Spielen der amerikanischen Entwickler, kann man jetzt nur noch ein Ranglistenspiel bestreiten, wenn nach dem Einloggen die Option "Schnelles Spiel" gewählt wird. Das Programm findet dann einen geeigneten Gegner. Auf einer nach dem Zufallsprinzip ausgesuchten Karte geht es dann zur Sache. Zu erwähnen ist, dass bei einem so genannten "Ladder-Match" mit einer aus Bauhof, Windfalle, Kaserne und Raffinerie bestehenden Basis gestartet wird.

Der Nebel des Krieges ist automatisch aktiviert und verschleiert langsam nur spärlich erkundete Gebiete. Leider schaut es in den Chaträumen des europäischen Servers sehr leer aus, was den (einigermaßen) erfahrenen Online-Spieler ein wenig verwirrt. So ist es fast schon vorprogrammiert, dass sich die Suche nach Spiel und Gegner schwierig gestaltet.

Der Multiplayer-Modus von Dune 3 ist eher konservativ gehalten, frei nach dem Motto "Kein Risiko eingehen": Keine revolutionären Features zu bieten heißt jedoch nicht, ein schlechtes Werk abgeliefert zu haben: Gut gelungen ist der Online-Cooperative-Modus, bei dem mehrere Spieler zusammen ein Kapitel der drei Rassen durchspielen können. Leider ist es mit einem Mitspieler wesentlich einfacher, den Computer auszuhebeln, die Spielstärke der KI steigt nicht in dem Maße, wie das mit mehreren Spielern der Fall sein sollte.

Im Deathmatch-Modus spielen bis zu acht Leute gegen- bzw. miteinander. Üblich ist aber, wie der Name "Deathmatch" schon sagt, das Spiel Mann gegen Mann - bei Battle-Clan-Spielen sind "2on2" oder "4on4" an der Tagesordnung. Im Hinblick auf Internetanbindung und Rechnerstärke der Mitspieler gilt jedoch die Devise, je weniger Spieler, desto besser. Die dreidimensionale Umgebung sieht schick aus, verlangt dem PC aber alles ab. So kann ein Spieler den ganzen Spielfluss aufhalten und für mehr Frust als Freude sorgen.

Ein Tipp: Wenn Ihr keinen High-End-Rechner Euer Eigen nennt, stellt vorsichtshalber die Auflösung samt Umgebungsdetails herunter. Denn es kommt vornehmlich auf einen flüssigen Ablauf und nicht auf hoch auflösende Panzer nebst Gebäuden an.

Zunächst mag man den Eindruck haben, der Spielablauf sei nicht so schnell wie in Westwoods letztem Werk Alarmstufe Rot 2. Doch weit gefehlt: Wer in den ersten Minuten Mist baut, kann sich gedanklich schon einen neuen Gegner suchen. Denn ein so genannter "Rush" mit Infanteristen kann früher denn je angesetzt werden. Mit genug Anfangskapital, dem parallel und unabhängig neben regulärem Basisbau laufenden Upgrade der Kaserne ist schon nach wenigen Minuten eine kleine, aber sehr effektive Truppe Infanteristen zusammengestellt.

Um in Sachen Schnelligkeit ganz sicher gehen zu wollen, sollte man sich die Shortcuts der Konstruktions-Menüs einprägen. Ein Nachteil der teilweise transparenten Menüleiste ist das klassische "Danebenklicken". Man möchte seine Einheiten zu einer sicheren Position zurückziehen, schnell noch einen Ernter in Auftrag geben und schon ist das Malheur passiert: Die Armada fährt blindlings und ohne Koordination zum Gegner...

Aber nicht nur Konstruktions-Shortcuts sind wichtig: Marschbefehle wie "anhalten", "bewachen" oder "verteilen" sind nur versteckt oder überhaupt nicht mit Hilfe der Maus auszuführen. Eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Tastenkürzel ist das so genannte "Einsitzen". Einheiten wie Atreides` "Kindjal-Infanterie" oder Ordos` "Mörser-Infanterie" können erst dann ihre schlagkräftigen Waffen einsetzen, wenn sie sich auf einer Position befestigen.

Per Maus geht das mit einem umständlichen Doppelklick - zu was das bei einer stattlichen Anzahl an Fußsoldaten ausartet, kann sich jeder selbst denken. Bequem und wie aufs Wort gehorcht die eigene Armee mit einem Druck auf die richtige Taste. Upgrades spielen in Emperor eine bedeutende Rolle, besonders das Timing ist wichtig. So ist es sinnvoll, die Spice-Raffinerie vor dem Bau weiterer Spice-Ernter zu erweitern; rechtzeitiges Aufrüsten von Fabriken oder Gebäuden der fünf Unterhäuser sollte selbstverständlich sein.

Tipp: Wie schon in Westwoods Vorgängerspielen ist es zu empfehlen, mehrere produzierende Gebäude des selben Typs zu bauen, dies hat den Effekt der schnelleren Einheitenproduktion.

Die drei Kriegsparteien könnten laut Singleplayer-Storyline nicht unterschiedlicher sein: Die für das "Gute" kämpfenden Atreides, die hinterhältigen Harkonnen und die geheimnisvollen Ordos sind sich spinnefeind. Doch eine Verwandtschaft im Einheitenwesen ist deutlich zu erkennen:

Die schnellen und leicht gepanzerten Fahrzeuge sind auf Infanterie-Abwehr ausgelegt, weiterhin gibt es auf jeder Seite eine mittelmäßig gepanzerte, dafür wendige Alternative. Die "Creme de la Creme", sprich die dicken Brocken, bilden das Rückgrat jeder Streitmacht. Charakteristisch ist die durchschlagende Feuerkraft und die fehlende Wendigkeit. Lufteinheiten außer dem Carryall (in all seinen Variationen) sind zu vernachlässigen und die keinesfalls unwichtigen Fußsoldaten runden das Bild ab.

Dieser Truppenaufbau lässt unweigerlich auf das "Stein-Schere-Papier"-Prinzip schließen, welches jedem Echtzeitstrategen ein Begriff sein sollte. Es drückt aus, dass jede Einheit einen Schwachpunkt und eine Stärke hat. Ein Flammenpanzer freut sich über jede verirrte Infanterieeinheit, sucht jedoch bei Kampfpanzern das Weite. Optisch überlegene Kampfpanzer sind leichte Beute für Raketenwerfer-Infanteristen, diese sind wiederum im Nachteil, wenn Panzer von Soldaten begleitet werden.

Bei einem Angriff sollte man unbedingt Fußsoldaten in Schlagdistanz haben, in der Defensive an Schlüsselpositionen um einen eventuellen "Pionier-Rush" rechtzeitig zu ersticken. Dem Namen "Unterhäuser" werden die fünf Zusatzrassen gerade im "MP" nicht gerecht. Jede ihrer Einheiten hat eine besonderes Stärke, die man kennen sollte, um sie effektiv einzusetzen oder abzuwehren. Die Elite Sardaukar machen im Rudel mit ihren Lasern mühelos einige Ernter rund. Der ixianische Infiltrator sprengt sich inmitten feindlicher Einheiten in die Luft, der Theilaxu Egel implantiert seine Larven in alle Arten von Fahrzeugen, bis diese der Zerstörung nahe sind.

Das sind nur ein paar Beispiele dafür, dass die Unterhäuser nicht nur Zünglein an der Waage spielen. Auch hier gilt: mehrere Fabrikationsstätten erhöhen die Produktionsrate. Zum Schluss bleibt noch zu erwähnen, dass nicht jeden Tag ein Meister vom Himmel fällt. Je mehr Spiele man absolviert, desto mehr Routine kommt in die Abläufe, desto schneller kann man List erkennen und daraus Profit schlagen. Mit der Erfahrung kommt auch der Erfolg!

Fazit:

Die Dune´schen Wüstenschlachten machen wirklich sehr viel Spaß. Wenn man sich in die Materie eingearbeitet hat, entdeckt man immer wieder neue Möglichkeiten, den Gegner zu überrumpeln. Die 3D-Grafik erstaunt in zweierlei Hinsicht: Zum einen sehen die Dünenlandschaften (neben den drei Heimatplaneten) auch in relativ niedrigeren Auflösungen hübsch aus. Zum anderen, weil die übersichtliche Optik -entgegen aller Befürchtungen-, gerade in hektischen Mehrspieler-Partien zum Erhalt der Übersicht beigetragen hat. Als störend empfinde ich die teilweise gähnende leere in den Chaträumen und die damit verbundene Erschwerung der Gegnersuche. Meinen paranoiden Erfahrungen (die Sandwürmer würden nur meine Ernter angreifen) zum Trotz stürze ich mich in die nächste Schlacht um das begehrte Spice....

 
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.