18 Wheels of Steel: Extreme Trucker 210.02.2011, Mourad Zarrouk
18 Wheels of Steel: Extreme Trucker 2

Im Test:

Ob FIFA, PES oder Rockband...alles, was etwas auf sich hält, kommt jedes Jahr mit Neuauflagen auf den Markt. Das ist völlig in Ordnung, wenn sich Qualität und Spielgefühl weiterentwickelt haben. Grundsätzlich wäre also auch ein  Extreme Trucker 2 begrüßenswert....

On the Road...again!

Neuerdings lassen sich Baumstämme durch Montana kutschieren...
Wenn es nicht so wäre, dass man hier lediglich dasselbe Spiel wie im Vorjahr - erweitert um zwei neue Szenarien und einige Verbesserungen - erwerben würde. Genau wie beim Vorgänger wollen möglichst ungewöhnliche Güter (Elefanten, Hubschrauber, Rennwagen) an möglichst ungewöhnlichen Orten durch die Gegend kutschiert werden. Zur Auswahl stehen erneut Alaska, Australien sowie die Anden mit identischen Routen, ergänzt um lediglich zwei neue Szenarien, nämlich Montana und Bangladesh. Vor allem Letzteres ist in der Tat recht gut gelungen, inklusive landestypisch vollkommen überladener LKW sowie exotischer Landschaft.

Jetzt auch mit HUD-Navi ...

Da sich inhaltlich ansonsten nichts geändert hat, verweise ich auf den Test vom Vorjahr. Allerdings wurde die aktuelle Version in keiner Weise verschlechtert (was in diesem Genre nicht selbstverständlich ist) und an einigen Stellen durchaus sinnvoll verbessert: So sind Tankstellen nicht mehr bloß schmückendes Beiwerk am Straßenrand, sondern können und müssen in einigen Fällen auch tatsächlich zum Tanken genutzt werden. Das gestaltet sich dann freilich genauso simpel wie das Abliefern der Ladung: Ich muss hier nicht präzise an Laderampen oder Zapfsäulen heranfahren - das Parken meines Sattelschleppers über einem Tank- oder Frachtsymbol reicht und die Sache ist geritzt....So einfach ist das - zu einfach ist das. Wirklich überfällig und endlich implementiert ist das HUD-Navi (an der "Windschutzscheibe"). Musste man beim

...oder Elefanten durch Bangladesh.
Vorgänger die Karte noch jedesmal umständlich aufrufen und somit das Spiel unterbrechen, so kann man sich Position und Streckenverlauf  jetzt  dauerhaft in der rechten Bildschirmhälfte anzeigen lassen, wahlweise in einem vergrößerten oder verkleinerten Kartenabschnitt.

... und Tankstellen!

Die Außenspiegel, die auch tatsächlich "funktionieren" (nein, auch das ist nicht selbstverständlich) lassen sich in den externen Kameraperspektiven zuschalten. Zu guter Letzt kann ich bestätigen, dass es in der aktuellen Version tatsächlich einen  Unterschied macht, ob ich auf einer Eispiste (da kann der Anhänger bei all zu gewagten Manövern schon mal wegrutschen) oder einem asphaltierten australischen Highway unterwegs bin. All dies hätte schon dem Vorgänger gut zu Gesicht gestanden, aber besser zu spät, als gar nicht. Doch rechtfertigt dies einen eigenständigen zweiten Teil? 

Fazit

Mogelpackung? Add-on zum Vollpreis? Ist nicht jedes FIFA und jedes PES eine Erweiterung zum Vollpreis? Die Frage muss lauten: Rechtfertigen die Veränderungen und Verbesserungen die neue Ziffer im Titel und damit den Vollpreis? Im Fall des Extreme Trucker 2 ist dies ein  schmaler Grat, mit Tendenz zum "Nein". Die überfälligen Detailzusätze und die zwei neuen Szenarien erweitern das Gesamtpaket positiv, um tatsächlich die "2" hinter dem Titel zu rechtfertigen, hätten es schon mindestens drei und somit doppelt so viele neue Szenarien sein müssen. Warum eigentlich nicht Zentralafrika? Das fehlt sowieso, oder gibt es das dann im nächsten Teil? Dann aber bitteschön zusammen mit dem Maghreb und Südafrika als "Afrika-Edition" und nicht als dritten Teil! Sofern man  im Besitz des Vorgängers ist, lohnt die Investition also kaum, denn es handelt sich um ein eigenständiges Add-on zum Vollpreis - eine Art "Bangladesh/Montana" - Edition. Es wäre nur fair gewesen, zwei Versionen anzubieten: Eine deutlich günstigere "Update-Version" für Besitzer des Vorgängers und eine alleinstehende zum Vollpreis. Immerhin geht es in die richtige Richtung. Das soll honoriert werden und deswegen gibt es für diese "Revision" mit viel gutem Willen einen symbolischen  Prozentpunkt  mehr.

Pro

fünf  unterschiedliche Szenarien ...
30 Fahrzeuge, 40
Ladungstypen …
ansprechende Grafik
dynamisches Wetter
Tag/Nacht-Wechsel
mehrere Kameraperspektiven

Kontra

… allerdings nur zwei neue im Vergleich zum Vorgänger
… die sich aber alle ähnlich steuern unabhängig von Typ und Ladung
kein Karrieremodus
keine Polizei/Sanktionen bei Unfällen
keine Innenstadtfahrten
keine Passanten oder Wildwechsel
keinerlei Sprachausgabe (kein Sprechfunk)-  mitunter Physik
Aussetzer-  kein sichtbares bzw. nachvollziehbares Schadensmodel 
kein variabler Schwierigkeitsgrad (zu leicht!)-  kein Online
Modus
nicht mal rudimentäres Wirtschaften möglich

Wertung

PC

Die Erweiterung des Vorgängers um zwei neue Szenarien und notwendige Verbesserungen werten das Arcade Trucking leicht auf, rechtfertigen aber keine eigenständige 2. Version zum Vollpreis

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