Test: WALL-E - Der Letzte räumt die Erde auf (Action-Adventure)

von Jens Bischoff



WALL-E - Der Letzte räumt die Erde auf
Publisher: THQ
Release:
13.11.2009
12.09.2008
13.03.2009
12.09.2008
12.09.2008
28.01.2011
12.09.2008
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ab 16,80€
Spielinfo Bilder Videos
Nachdem wir die anderen Fassungen von WALL-E bereits letzte Woche unter die Lupe genommen haben (4P-Test), steht jetzt auch die in einigen Dingen etwas aus dem Rahmen fallende DS-Adaption auf dem Prüfstand. Wir lassen euch natürlich wissen, ob die Unterschiede zu den anderen Plattformen positiver oder negativer Natur sind.

Kubische Kopfnüsse

Im Prinzip stellt der DS-WALL-E einen sympathischen und rätsellastigen Gegenpol zum vorwiegend öden Gehüpfe und Geballere der anderen Plattformen dar. Zwei Dinge sind nämlich komplett tabu: Springen und Schießen. 
Raum für Raum mit WALL-E Würfel auf Schalter zu werfen, wird schnell langweilig...

Stattdessen konzentriert sich der Titel voll und ganz auf das Sammeln, Pressen und Werfen unterschiedlicher Schrottwürfel, um mehr oder weniger anspruchsvolle Hindernisse und Gegner zu bewältigen.

Es gibt normale Blechwürfel, anziehende Magnetwürfel, wegstoßende Explosionswürfel oder Strom lahm legende EMP-Würfel, mit denen ihr in erster Linie auf Schalter oder Gegner werfen müsst, um abschnittsweise voran zu kommen. Natürlich könnt ihr euch auch selbst der Wirkung der Würfel aussetzen und euch z. B. mit Magnet- oder Detonationskraft über Abgründe, Fließbänder o. ä. katapultieren. Gewürzt wird das Ganze von aktivierbaren Umgebungsobjekten wie Windmaschinen oder Schubpressen, die euch und euren Würfeln Hilfe oder Last sein können. Im Grunde geht es aber trotzdem immer nur darum herum liegende Würfel mit entsprechenden Schaltern in Kontakt zu bringen, um die Türe zum nächsten Abschnitt zu erreichen.

Alle paar Räume wird dabei gespeichert und wer zu viele Fehlversuche verbucht, wird an den Levelanfang zurückversetzt. Gerade letzteres kann teils ziemlich nerven, da viele Abschnitte auf Trial&Error basieren und WALL-E die Angewohnheit hat, ständig in tödliche Abgründe zu stürzen, wenn er nur schon in deren Nähe kommt. Manchmal sind die Abgründe aber auch gar nicht als solche auszumachen, weil die lediglich rotierbare Kamera die 3D-Umgenungen alles andere als übersichtlich präsentiert. Auch die Sichtweite ist teils ziemlich knapp bemessen, so dass erstmalige Fließband-Fahrten schnell tödlich enden können. Auch die meist völlig nutzlose Übersichtskarte auf dem zweiten Bildschirm ist hier keine große Hilfe.

Mit Vollgas ins Verderben

Noch schlimmer wird es, wenn Robo-Dame EVE auf den Plant tritt und ihr sie fast im Blindflug durch hindernisgespickte Tunnelgeraden lotsen müsst,
Mit EVE durch durch uninspirierte Tunnelgeraden zu düsen ist hingegen die reinste Tortur...

weil die Blech-Diva euch die Sicht versperrt, Objekte viel zu spät eingeblendet werden und jeder halbwegs erfahrene Schütze oder Flieger ständig in die falsche Richtung lenkt, da sich die Steuerung nicht invertieren lässt. Zum Glück machen diese Passagen nur einen kleinen Teil des Spiels aus. Noch besser wäre es aber gewesen, sie komplett wegzulassen und sich voll und ganz den Würfel-Rätseleien zu verschreiben, die mit der Zeit leider auch immer öder und nerviger werden. Statt eure grauen Zellen zu fordern, setzt man euch in späteren Abschnitten lieber ein Rudel schieß- und verfolgungswütiger Gegner oder knappe Zeitlimits in den Nacken. Das sorgt aber weniger für zusätzlichen Ansporn als viel mehr für unnötigen Frust - gerade bei einem Kinderspiel keine gute Idee...

Aber egal, ob Kind oder nicht, diese witz- und belanglose Tortur müsst ihr euch nicht antun. Selbst wer sich besonders anstrengt und nebenbei noch versteckte Münzen sammelt, wird lediglich mit spärlichen Bonus-Standbildern belohnt. Auch sonst ist die Präsentation an Primitivität kaum zu unterbieten. Spielwelt und Charaktere bestehen aus gefühlten fünf Farben. In den Zwischensequenzen, die alles nur keine Story erzählen, sind es vermutlich sogar noch weniger. Auch die Soundkulisse besteht aus maximal drei Brumm-, Ratter- und Piep-Effekten. Und der Mehrspielermodus hat sogar nur einen einzigen Inhalt: Sich durch EVEs Flugabschnitte um die Wette langweilen... 
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Kommentare

johndoe717303 schrieb am
Muss ich meinem Vorredner recht geben. Allzu viele gute Filmadaptionen gibts es ja leider nicht. Mir fällt jetzt nur Matrix - Path of Neo ein und das war hässlich und verbugt, aber hat halt doch irgendwie Spaß gemacht :) Hab gestern mal King Kong angefangen, allerdings bin ich mir da noch nich so ganz sicher ob Top oder Flop.
Sethdiabolos schrieb am
Traurig ist leider nur, dass trotz des wirklich sehr guten Films so ein Müll rausgekommen ist bei den Spielen. Da fehlt einfach die Kreativität und das Herzblut bei der Entwicklung. Naja...das Spiel wird sich trotzdem verkaufen. Weihnachten machts möglich und der wie gesagt gute Film und die teils erschütternde Unwissenheit mancher Eltern machen den Rest.
schrieb am