Jumpgate11.09.2001, Sebastian
Jumpgate

Im Test:

Der Weltraum soll ja eigentlich ein weiter, meist leerer und recht langweiliger Ort sein - wenn man unseren Wissenschaftlern glauben darf. Wer aber Jumpgate spielt und darauf hofft, dass er ungestört seinen Geschäften nachgehen kann, der wird schnell eines Besseren belehrt: Hier trifft man mehr oder weniger freundliche Kollegen, Mitglieder der anderen Fraktionen und auch die unheimlichen Conflux. Dieses Alien-Volk macht den Piloten immer mehr zu schaffen, vor allem weil es unter den drei Fraktionen zu kriseln beginnt. Jumpgate steckt voller Überraschungen und keiner kann vorhersehen, was als nächstes passiert. Es ist der erste Versuch, das gute alte Elite in das moderne Gewand eines spannenden Online-Rollenspiels zu kleiden.

Der Weltraum soll ja eigentlich ein weiter, meist leerer und recht langweiliger Ort sein - wenn man unseren Wissenschaftlern glauben darf. Wer aber Jumpgate spielt und darauf hofft, dass er ungestört seinen Geschäften nachgehen kann, der wird schnell eines Besseren belehrt: Hier trifft man mehr oder weniger freundliche Kollegen, Mitglieder der anderen Fraktionen und auch die unheimlichen Conflux. Dieses Alien-Volk macht den Piloten immer mehr zu schaffen, vor allem weil es unter den drei Fraktionen zu kriseln beginnt. Jumpgate steckt voller Überraschungen und keiner kann vorhersehen, was als nächstes passiert. Es ist der erste Versuch, das gute alte Elite in das moderne Gewand eines spannenden Online-Rollenspiels zu kleiden.

Wiederaufbau mit Hindernissen

Fünf Fraktionen besiedeln den Raumsektor, in dem sich alles abspielt: Die geldgierigen Solrain, die rohstoffhortenden Quantar und die kampffreudigen Octavius. Dann sind da noch die forschenden Hyperial und die mysteriösen Amananth. Nachdem lange Zeit Krieg zwischen den Völkern herrschte, kam es zu einer Periode des Friedens, in der sich die Spannungen zwischen den Parteien legten.

Alle Zeichen standen auf Frieden, als plötzlich eine unbekannte Katastrophe den Raum erschütterte: In Sekundenbruchteilen wurden Planeten, Zivilisationen und Völker ausgelöscht und die Naturgesetze waren nicht mehr gültig. Nach einigen Jahrtausenden begannen einige Völker einen erneuten Versuch, die Grenzen des eigenen Planeten zu durchbrechen. Mit Hilfe der neu entdeckten Gravitationsanomalien gelang es endlich wieder mit den anderen Völkern Kontakt aufzunehmen.

Um schneller den Wiederaufbau voranzutreiben, wurde die Rekonstruktions-Initiative (RI) gegründet. Die RI bietet jungen Freiwilligen aller Völker die Möglichkeit, als Pilot am Wiederaufbau mitzuarbeiten und den Handel und die Kommunikation zwischen den Welten wieder zu beleben. Doch die Bedrohung durch die seltsamen Conflux und das Misstrauen der Völker steht diesem Vorhaben entgegen.

Geschichte erleben, Geschichte machen

Bei Jumpgate muss man sich am Anfang für eine der drei Rassen (Solrain, Quantar und Octavius) entscheiden. Je nach Wahl startet man in einem anderen Sektor des Raumes und hat eine andere Ausrüstung. Mit einem kleinen Raumschiff und dem Nötigsten ausgerüstet bleibt es Euch von Beginn an selber überlassen, welchen Weg Ihr einschlagen wollt.

Sollte man sich vielleicht als Händler versuchen? Oder sollte man sich mit einem Bergbaulaser an das Schürfen von Mineralien machen? Oder wie wäre es mit Scoutaufträgen oder Transporten als Geldquelle? Denn auch in Jumpgate ist ohne Moos nix los. Neue Ausrüstung oder gar ein besseres Schiff kosten Geld und das bekommt man auch als Pilot nicht nachgeworfen. Doch was man auch macht, Vorsicht ist geboten, denn das Universum steht nicht still.

Die (geheim gehaltene) Geschichte von Jumpgate ist auf ganze drei Jahre angelegt und wird langsam aber sicher von den Entwicklern vorangetrieben. Doch das geschieht nicht ohne Einfluss der Spieler, denn diese prägen mit Ihrem Verhalten ganz entscheidend die Geschehnisse. So ist es schon passiert, dass eine Vereinigung von Spielern (ein Squad) für eine gewisse Zeit einen ganzen Sektor für sich besetzt hatte. Ebenso hängt es an den Piloten der Fraktionen, wie schnell besondere Bauprojekte (Wissenschaftsstation oder Waffenfabrik) des eigenen Volkes vorangetrieben werden. Nur wenn genug Spieler der eigenen Fraktion die nötigen Rohstoffe und Bauteile liefern, wird der Bau vorangetrieben. Und das ist wichtig, um die Nase beim Wiederaufbau vorne zu haben und möglicherweise schneller neue Ausrüstung zu bekommen.

Wer nun Angst hat, seine wertvolle Zeit bei langen Flügen im All zu vergeuden, dem sei versichert, dass dies nicht der Fall sein wird. Einmal sind die Distanzen nicht übermäßig groß (man kann in einer guten halben Stunde von einem Ende zum anderen des Quadranten gelangen) und außerdem ist immer genug los. Ihr bekommt z.B. unangenehmen Besuch von einem Conflux oder erfahrt kommt über den Chat an die neuesten Informationen: Wo sich wieder Piraten oder große Mengen von Conflux rumtreiben (wer will, kann sie jagen gehen) und was sich derzeit beim Wettlauf im Stationsbau bei den drei Fraktionen tut. Langweilig wird es nie im angeblich leeren und öden Weltraum.

Starten ist einfach, Landen nicht

Die Steuerung ist nicht allzu umfangreich, aber es sei jedem empfohlen, das Tutorial anzusehen. Denn man ist schnell und ohne Probleme im All unterwegs, aber frühestens beim ersten Landeversuch kommt man ins Schwitzen. Denn wie beim ehrwürdigen Elite gibt es die Trägheit: Das bedeutet, dass man sein Raumschiff zwar schnell um die eigene Achse drehen kann, die Richtung sich aber nur langsam ändert, denn der Schwung trägt einen erst mal in die alte Richtung weiter. Zum Üben gibt es aber zum Glück einen Simulator (der auch Offline spielbar ist), in dem das Küssen der Stationshülle beim Landen nichts kostet.

Sollte man im Spiel mal abgeschossen werden, oder die nähere Bekanntschaft mit einem Asteroiden machen, hat man nicht gleich alles verloren: Die Versicherung erstattet Euch fast den gesamten Gegenwert des verlorenen Schiffes zurück. Allerdings wird man sich wieder auf die Suche nach den besonderen Ausrüstungsgegenständen machen müssen, denn man bekommt nur das Schiff mit der Grundausrüstung erstattet.

Die Steuerung von Jumpgate erfolgt einfach über Tastatur, Maus und/oder Joystick und ist nach kurzer Zeit schon in Fleisch und Blut übergegangen. Und wenn man sich erst mal mit der Flugphysik angefreundet hat, ist es zu kunstvollen Manövern im Kampf gegen die Conflux oder andere Spieler nicht mehr weit. Das Driften lässt sich nämlich wunderbar dazu einsetzen um den Gegner herumzutanzen und ihm immer im Nacken zu sitzen.

Nicht bombastisch, aber stimmig

Die Grafik und der Sound von Jumpgate können natürlich von ihrem Aufwand her nicht mit Wing Commander oder Freespace mithalten, aber es reicht völlig für das Spiel aus - es ist der gelungene Kompromiss zwischen Atmosphäre und Spielbarkeit beim Onlinebetrieb: So erkennt man die verschiedenen Raumschifftypen sofort und die pinken Conflux sehen wirklich so organisch aus wie sie sein sollen. Schön anzusehen sind auch die Stationen, die alle unterschiedlich sind. Und solltet Ihr das Glück (oder Pech) haben, in ein größeres Gefecht verwickelt zu werden, werdet Ihr von einem schönen Feuerwerk von der nicht unwichtigen Aufgabe des Kämpfens schon mal abgelenkt.

Leise Töne

Dass der Weltraum leise ist, merkt man auch bei Jumpgate. Aber eine nicht allzu aufdringliche Musik und gut platzierte Geräusche sorgen dafür, dass auch längere Flüge nicht zu monoton werden und man vor Müdigkeit am Sprungtor vorbeisegelt. Mehr oder bombastischere Soundeffekte bei Jumpgate wäre reiner Luxus und würden die Spielbarkeit beim Onlinespielen sicher beeinträchtigen.

Pro:

  • spannende Story, die auf drei Jahre ausgelegt ist
  • viel Freiraum für den Spieler sich zu entwickeln
  • Spieler kann an der Story aktiv teilnehmen
  • zum Üben kann man auch Offline spielen
  • Spiel als Download verfügbar und fünf Tage sind kostenlos
  • Kontra:

  • Grafik und Sound leiden ein wenig unter dem Kompromiss zwischen Spielbarkeit und Aussehen
  • kein Autopilot zum Landen
  • Vergleichbar mit:

    Elite

    Fazit

    Jumpgate ist ein Spiel, auf das sicher viele Leute gewartet haben. Einer der Klassiker unter den Spielen - Elite- findet in Jumpgate einen würdigen Vertreter im Online-Genre. Es macht einfach unheimlich viel Spaß, durch das All zu düsen und sein Geld zu vermehren. Durch die Conflux und die sich jeden Tag weiterspinnende Story kommt nie Langeweile auf - und während der ruhigen Flüge sorgt der Chat für informative Abwechslung. Die Grafik mag zwar auf den ersten Blick nicht das Nonplusultra des derzeitig Möglichen sein, aber sie ist völlig ausreichend und alles passt in das Jumpgate-Universum. Jeder, der ein Online-Spiel haben will, bei dem man nicht einen Charakter entwickeln muss, wird bei Jumpgate fündig. Wer erst mal testen will, der kann sich das Spiel kostenlos herunterladen und fünf Tage lang umsonst spielen. Danach ist der Preis mit etwa 10 € pro Monat (wer drei oder gar zwölf Monate kauft, der spart einiges an Geld) erschwinglich und dem Spaß, den Jumpgate bietet, angemessen.

    Downloads:
    Jumpgate (deutsch mit Musik) 84,3 MB
    Jumpgate (deutsch ohne Musik) 50,7 MB
    Jumpgate (englisch mit Musik) 84,1 MB
    Jumpgate (englisch ohne Musik) 50,5 MB
    Jumpgate Handbuch (deutsch) 2,85 MB
    Jumpgate Handbuch (englisch) 12,1 MB

    Wertung

    PC

    0
    Kommentare

    Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

    Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.