Test: Cities XL (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Entwickler:
Publisher: Monte Cristo
Release:
08.04.2011
Spielinfo Bilder Videos
Auf längere Sicht

Das Problem ist, dass man irgendwann weiß, wie der Hase läuft. Schließlich wird einem von Beginn an haarklein erklärt, was man tun muss. Später verliert Cities XL danh an Reiz, was insbesondere für Leute gilt, die schon andere
Riesenrad in Kirmesgröße. Noch größere Vergnügungsstätten soll man erst mit einer der Erweiterungen bauen können.
Städtebausimulationen wie das viel komplexere Sim City gespielt haben. Ob die Mini-Erweiterungen zusätzlich für Motivation sorgen, kann nur vermutet werden, denn sie sind derzeit nicht über das Planungsstadium hinaus gekommen. Sie sollen monatlich erscheinen, ob sie was kosten werden, steht noch nicht fest. Jedenfalls soll es dabei die Möglichkeit geben, mit anderen zusammen Großbauten wie Sportstadien, Alcatraz oder kaiserlichen Palast in Tokio zu errichten, die auch sehenswert sind.

Sonst bietet auch der Multiplayer wenig Abwechslung, denn zum Solomodus gibt es keine Unterschiede, obwohl im Internet auf einem erdähnlichen Planeten gebaut wird. Allerdings baut man dort auch wieder einzelne Städte, die sich kaum von denen unterscheiden, die offline entstehen. Hier hätte man sich mehr Mühe geben können, ein eigenes Onlinekonzept zu entwerfen. Der Avatar ist ebenfalls ohne großen Sinn, da er zwar individuell gestaltbar aber ohne Aufgabe ist. Obwohl man mit ihm auch in andere Städte gehen kann, beschleunigt er weder den Bau wie zuletzt bei Tropico 3. Seine Aufgaben sind rein repräsentativ und man kann andere Städte besuchen.

Moloch entsteht

Wieder deutlich bessere Absätze werden deutlich, wenn die Stadt wächst, denn dann zeigen sich die negativen Seiten der
Ob noch alles im grünen Bereich ist, seht ihr in einer der nützlichen Anzeigen.
Urbanisierung. Die Fabriken liefern nicht nur schmucke Produkte sondern auch Umweltverschmutzung, die meisten Vergnügungsstätten verursachen Lärmbelästigung und die Straßen verstopfen immer mehr mit Klötzchenautos. Der Erholungswert der Umgebung sinkt mit jedem Urlaubshotel, das man am Strand baut. So vernichtet der Tourismus letztlich seine eigene Basis - die schöne Umgebung, und muss immer weiter außerhalb der Städte ziehen. In einer der geplanten Erweiterungen soll man Skiressort managen können, das die Bergidylle braucht.

Allerdings sind die Folgen sondern vergleichsweise moderat, da keine Klimakatastrophe, Umweltaktivisten oder Aufstände vorkommen. Demonstrierende Bürger vor dem Rathaus wie bei Tropico 3 braucht man hier nicht zu fürchten. Die bürgerliche Bevölkerung wird lediglich allmählich unzufrieden, wenn in ihrer Nähe ein Kraftwerk steht. Sie möchte dort nicht mehr wohnen und auch Büros brauchen saubere Luft, obwohl sie eine Ölförderung in der Nähe klaglos akzeptieren. Windräder sind auch keine Lösung, da sie wiederum Lärm produzieren, was von den Machern sicher völlig übertrieben ist. In Frankreich hat man eben eine andere Sicht auf die Energieversorgung, weshalb es wohl auch keine Solarzellen oder weitere Alternativen gibt.

Hochglanz und Klötzchen

Wer schon einige der Hochglanzbilder von Cities XL 
Trotz aller Grafikpracht sind die Autos meist nur als schwarze Klötzchen zu sehen.
im Internet oder bei Printmedien gesehen hat, wird sich vielleicht wundern ob des vergleichsweise unspektakulären Looks unserer Screenshots. Allerdings ist das die stinknormale Grafik des Spiels, das von Haus aus mit eher niedrigen Details ausgestattet ist. Wer im Menü mehr Details einstellt, bekommt schon eine weit schönere Stadtansicht mit ansehnlichen Gebäuden, Straßen und Bäumen. Jedoch ist das nur bei Rechnern mit besserer Performance zu empfehlen und wird mit längeren Ladezeiten erkauft.

Eher schon an Sim City 1 erinnern wiederum die Autos, die als schwarze Kästchen durch die 3D-Landschaft pesen. Das ist auch bei höherer Detailstufe so, bis man ganz in ihre Nähe kommt. Dann verwandeln sie unvermutet sich in Personen- und Lastwagen, was übrigens auch für Leute und Bauwerke gilt. So sind die Streben des Riesenrads erst aus der Nähe zu sehen, das aus der Ferne seltsam unansehnlich aussieht und woran eine höhere Detailstufe nur zögerlich was ändert.
          

Kommentare

DanySahne85 schrieb am
Eigentlich müsste es schon allein für diese rotzfreche "8 Euro fürs Onlinespielen eine saftige Abwertung geben, vom Onlinezwang ganz zu schweigen. Dass das Spiel noch eine solche hohe Bewertung bekommt, leuchtet mir nicht ein. Ich habe es mit Sim City 4 und inzwischen auch mit Cities Skyline vergleichen können und finde sowohl SC 4 als auch CS viel einsteigerfreundlicher. Aber nix desto trotz: Der Test ist prima. :)
furanos schrieb am
Was hat sich denn hier getan?
Wie ich gehört haben sie ja den Online Modus gekappt und daraus ein Singleplayer Spiel gemacht.
Bei Steam gibts heute das Angebot CitiesXL für 6,80? aber ich weiß nicht. Ich hab die Beta damals gespielt aber war nicht wirklich davon überzeugt.
Aber wie sieht es nach den Patches nun entgültig aus?
Dave1978 schrieb am
Eigentlich würde ich das Spiel gut finden, aber die ganze Abzockerei drumherum nervt. Deswegen wird es von mir eiskalt ignoriert. Werde mir stattdessen Sim City 4 aus irgendeinem Ramsch-Regal besorgen. Das tuts mit Sicherheit auch.
ph34r schrieb am
Privatmensch hat geschrieben: Warum soll dieses nur Online-Spielern zur Verfügung stehen? Ich habe doch auch den vollen Preis für das Spiel bezahlt. Für mich gehört ein öffentliches Verkehrssystem in jede Stadt, auch im Singelplayer-Modus. Und das Riesenrad würde bei mir unter Bugfix laufen.
ich fühle mich sogar vollkommen veräppelt. ich habe auch 38? bezahlt und bekommen ein fies verbuggtes spiel dem features wie das öv fehlen die eigentlich seit 10 jahren in diesem genre grundvorraussetzung sind und bekomme oben drein noch reingewürgt das ich die mängel beglichen bekommen wenn ich 8? im monat zahle.
seik2000 schrieb am
Zoddy hat geschrieben:nun ich habe früher auch eve online gespielt und war dort nur als händler, bergbauer und frachtlieferer tätig. auch hier hatte ich meine nische gefunden. solche dynamischen märkten sind mir in einem offlinespiel bisher nicht begegnet. bei offline-wirtschaftssimulationen muss man sich zumeist um alles kümmern, was man benötigt. natürlich ist das handelssystem bei weitem nicht so umfangreich wie bei eve, aber für mich persönlich ist es die 5? im monat wert, zumal es auch nur ein aspekt ist, der mir am onlinemodus gefällt.
Zum einen spielen nicht besonders viele EvE alleine und vor allem auschliesslich wegen des Handelsystems, welches aber eben auch um ein vielfaches komplexer ist - und ohne dem EvE-PvP ist es sehr fraglich wie es mit dem Handelssystem funktionieren würde. Ohne entsprechenenden 'Verbrauch' gibt es zwangsläufig entweder Geld oder Güter im Überfluss.
Zum anderen wäre es mal schön gewesen, wenn Du die 'anderen' Online-Aspekte genannt hättest, die Dir gefallen. Denn genau fängt doch das erste Problem an: vielen sehen im Multiplayer-Bereich nur den Chat und den Handel. Was also gibt es denn noch so interessantes?
schrieb am