Öde Afträge
Paradise Cracked ist eigentlich ein rundenbasiertes Strategiespiel mit Rollenspiel-Elementen. Leider erschöpft sich das Spielprinzip darin, dass Ihr ständig irgendwelche simplen Aufträge erledigen dürft. Frei nach dem Motto: Hol mal eben Geld für einen Chinesen aus dem Automaten um die Ecke.
Oder Ihr müsst ein Gespräch mit irgendeinem Typen in einer Bar führen. Im Verlauf dieser langweiligen Quests trefft Ihr auch auf den einen oder anderen Händler, der Euch neue Waffen verkaufen kann und mit dem Ihr ein automatisch ablaufendes Schwätzchen halten könnt. All das kostet Euch Aktionspunkte, die im Spiel dünn gesät sind.
Rundenbasierte Schießereien
Angesichts der Überfrachtung mit Echtzeit-Spielen bin ich nun wirklich der letzte, der "rundenbasiert" mit "antiquiert" gleichsetzen würde. Aber das Geschehen in den Runden von Paradise Cracked ist schlicht öde: Langsam wie faulige Untote kriechen Eure Helden durch düstere 3D-Häuserschluchten, die detailarmer nicht sein könnten.
Per Hex-Feldern wird Euch angezeigt, wie weit Ihr gehen könnt. Erblickt Ihr einen Feind, so leuchtet eine rote Lampe und los geht die langatmigste Ballerei, die man sich vorstellen kann. Ihr feuert, dann beendet Ihr die Runde und der Gegner ist dran. Wenn der geschossen hat, seid Ihr wieder am Zug. Gähn! Getroffen wird nur aus nächster Nähe. Sogar der Tod ist da trotz "Game over!" eine Erlösung.
Minimal-Rollenspiel
Paradise Lost ist mit einem Mindestmaß an Rollenspiel-Elementen ausgestattet. So bekommt Ihr für gelöste Aufträge Erfahrungspunkte, die Eure Helden aufsteigen lassen. Jede Figur verfügt über ein eigenes Charakter-Interface mit Inventory. Dort lässt sich dann ablesen, was Eure Charaktere so alles drauf haben. Für das Bedienen einer der vielen Schusswaffen wird beispielsweise eine bestimmte Stärke und Intelligenz vorausgesetzt. Wozu man fürs Abfeuern einer simplen Polizei-Maschinenpistole intelligent sein muss, bleibt ebenso ein Geheimnis der Entwickler wie die Tatsache, dass die MP-Spritze genauer trifft als ein Jagdgewehr.
Eintönige 3D-Optik
Die Grafik ist noch das Beste an dem rundenbasierten Strategietitel made in Russland. Dabei überzeugen mehr das postmoderne Design der Interfaces und der futuristische Stil der Waffen und der Kleidung, als die unscharfe 3D-Spielgrafik selbst, bei der die schlecht beleuchteten Straßen der Stadt viel zu eintönig aussehen.