Command & Conquer - Red Alert 227.10.2000, David
Command & Conquer - Red Alert 2

Im Test:

"Die Russen kommen!" heißt es in einer deutschen Comic-Verfilmung. Dieses Zitat trifft auch auf Alarmstufe Rot 2 zu. Den Alliierten ist dies allerdings überhaupt nicht recht...

"Die Russen kommen!" heißt es in einer deutschen Comic-Verfilmung. Dieses Zitat trifft auch auf Alarmstufe Rot 2 zu. Den Alliierten ist dies allerdings überhaupt nicht recht.

Mit einem schnellen Schlag haben sowjetische Truppen New York überrollt und es kurzer Hand in New Moscow umbenannt. Als die Amerikaner einen nuklearen Gegenangriff auf Russland bzw. die Sowjetunion starten, explodieren die Raketen - dank Sabotage - noch in den Silos. Nach diesem dramatischen Auftakt tritt der Spieler in Aktion und dient entweder den Alliierten oder den Sowjets als General.

Spielbarkeit/Gameplay

Alarmstufe Rot 2 bietet eigentlich keine großartigen Neuerungen, sondern gute alte Hausmannskost aus dem Echtzeit-Genre. Aber Innovationen sind auch gar nicht nötig, das Spielprinzip macht immer noch Spaß - frei nach dem Motto "angestaubt aber gut".

Bei Alarmstufe Rot 2 sind Westwood die Mission wieder hervorragend gelungen. Sie sind spannend bis zum Schluss, sehr vielfältig bzw. abwechslungsreich und relativ kurz - was aber nicht heißt, dass sie zu kurz wären. Die Missionen sind außerdem - wie schon von Westwood gewohnt - in zwei Kampagnen aufgeteilt, jeweils eine pro Seite á 20 Missionen.

Doch egal ob man als alliierter und sowjetischer General in die Schlacht zieht, das Interface bleibt bis auf das Aussehen gleich. Dafür hat Westwood mal kräftig aufgeräumt. Das Bau-Interface ist nun in Gruppen unterteilt: Gebäude, Verteidigungsanlagen, Infanterie und Fahrzeuge. Angesichts der zahlreichen Einheiten und Gebäude eine gute Idee, um die Übersicht zu gewährleisten. Ansonsten hat sich nichts verändert, die Karte und der Creditzähler sind wie üblich im oberen Teil des Interfaces.

Die Einheiten in Alarmstufe Rot 2 sind recht unkonventionell: wo sonst gibt es Monsterkraken, die Schiffe killen oder mechanische Spinnen, die gepanzerte Fahrzeuge gerne zum Frühstück verputzen? Aber auch normale Einheitentypen kommen auf ihre Kosten. So können sich Infantristen neuerdings in Häusern verschanzen, oder vor sich eine Sandsackbarriere errichten. Auch die Schiffe sind diesmal wieder mit dabei; wie in Alarmstufe Rot haben die Alliierten große, mächtige Kreuzer und die Sowjets U-Boote.

Was in Alarmstufe Rot 2 sehr positiv auffällt, ist die hervorragende Spielbalance beider Seiten. So etwas wie die übermächtigen Nod-Raketen oder zu starke Artillerie gibt es nicht mehr.

Diesmal sind auch Abwehrgebäude sehr ausgeglichen, die Teslaspule hat endlich ein entsprechendes Plagiat bei den Alliierten - den Prismaturm. Passend dazu gibt es auch einen Prisma- bzw. Teslapanzer - mit die mächtigsten mobilen Waffen sind.

Natürlich sind in Alarmstufe Rot 2 wieder die schon berühmten Westwood-Videos dabei. Diesmal wurde aber auf bekannte Stars verzichtet. Ein bekanntes Gesicht wird der eine oder andere aber doch entdecken - den in den USA lebenden deutschen Schauspieler Udo Kier. Er spielt Yuri, den durchgeknallten Berater des Sowjet-Machthabers Romanov.

Die Videos wirken wie immer etwas aufgesetzt, aber diesmal mit Absicht. Westwood macht sozusagen die Not zur Tugend, dabei bleiben einige Lacher nicht aus.

Grafik/Sound

Grafisch wirkt Alarmstufe Rot 2 recht veraltet. Die verwendete Engine ist die gleiche wie in Tiberian Sun, nur etwas abgespeckt. Es gibt kein deformierbares Gelände mehr, was einiges an Performance spart. Allerdings ist die Grafik lange nicht so trist wie in Tiberian Sun, es gibt nun vier verschiedene Umgebungs-Grafik-Sets: Amerika, Europa, Asien und Pazifik. Obwohl sich einige Sets recht ähnlich sehen, sind genug Unterschiede vorhanden - so stehen im Pazifik-Set Palmen statt normaler Bäume in der Gegend oder das Wasser hat einen anderen Blau-Ton.

Beim Sound hat Westwood aber erneut gezeigt, was sie drauf haben. Man kommt sich wirklich vor, wie mitten auf dem Schlachtfeld, wenn die ersten Geschosse losfliegen. Auch die Sprüche der Einheiten hören sich erstaunlich "echt" an.

Multiplayer

Auch im Multiplayer-Bereich mischt Westwood wieder ganz vorn mit. Zwar erneut nicht durch Innovationen, aber viel Komfort - wie den sehr praktischen Kartengenerator oder den Westwood-Server. Der Geplänkel-Modus ist immer noch mit von der Partie. Wenn man die beiden Kampagnen durchgespielt hat, kann man sich damit immer wieder spannende Schlachten mit dem Rechner liefern.

Fazit

Westwood ist endlich wieder ein Command & Conquer gelungen. Im Vergleich zu Tiberian Sun stimmt bei Alarmstufe Rot 2 wesentlich mehr. Es ist ausbalancierter, die Missionen ziehen sich nicht über Stunden hin und es sind mal neue Einheiten dabei. Kurzum, ich finde Alarmstufe Rot 2 besser als Tiberian Sun. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich Alarmstufe Rot 2 selbst auf den Arm nimmt.

Einheiten Special

Wertung

PC

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