Eurofighter Typhoon28.06.2001, David
Eurofighter Typhoon

Im Test:

Im Jahr 2015 sind mal wieder die Kommunisten in Russland an der Macht und gehen ihren Eroberungsgelüsten nach - und zwar in Island. Allerdings haben die Russen nicht mit der ICEFOR-Truppe gerechnet. Diese militärische Einheit soll die Russen so lange mit ihren neuen Eurofightern aufhalten, bis die NATO-Verstärkung eintrifft. Und Ihr seid mittendrin im heißesten Konflikt seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Ob Eurofighter Typhoon (ab 9,99€ bei kaufen) wirklich die großen Erwartungen aller Simulations-Fans erfüllen kann, lest Ihr in unserem Test.

Im Jahr 2015 sind mal wieder die Kommunisten in Russland an der Macht und gehen ihren Eroberungsgelüsten nach - und zwar in Island. Allerdings haben die Russen nicht mit der ICEFOR-Truppe gerechnet. Diese militärische Einheit soll die Russen so lange mit ihren neuen Eurofightern aufhalten, bis die NATO-Verstärkung eintrifft. Und Ihr seid mittendrin im heißesten Konflikt seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Ob Eurofighter Typhoon wirklich die großen Erwartungen aller Simulations-Fans erfüllen kann, lest Ihr in unserem Test.

Spielbarkeit/Gameplay

Nach dem Russen anrücken, verbleiben insgesamt vier Tage, um die roten Invasoren aufzuhalten. Man spielt aber nicht nur einen Piloten, vielmehr kümmert man sich um sechs Eurofighter-Jockeys und kann auch ihre Rollen in den Flugzeugen übernehmen. Dieses Six-Pack könnt Ihr aus zehn Piloten individuell zusammenstellen, dabei hat jeder spezielle Fähigkeiten wie Luftkampf oder Bodenangriffe. Im Verlauf der völlig dynamischen Kampagne macht sich der Schwerpunkt der Truppe bemerkbar: Wenn Ihr z.B. nur Luftkampfexperten im Team habt, bekommt Ihr auch überwiegend Aufträge dieser Art.

Die Zuteilung der Missionen macht der Computer im Hintergrund, ebenso die laufende Generierung von Ereignissen, neuen Missionen oder Nachrichten. Die folgenden Einsätze sind immer abhängig von den bisherigen Leistungen des Spielers - je besser er die Einsätze bewältigt, um so leichter hat er es später. Bevor es aber ans Fliegen geht, bekommt Ihr ein ausführliches Briefing mit allen missionsrelevanten Details. Anschließend kann man sich noch die Bewaffnung und Zuladung seines Flugzeugs aussuchen.

Wenn man sich dann schließlich ins Cockpit des Eurofighters wagt, wird man erst mal von einem Tutorial in die gute und im Vergleich zu anderen Simulationen einfache Steuerung eingewiesen. Um die Sache nicht allzu schwer zu machen, identifiziert man im ersten Auftrag nur ein paar Fischtrawler. Es stellt sich allerdings schnell heraus, dass es sich in Wirklichkeit um russische Transportschiffe handelt. Nun heißt es "Feuer frei"!

Je nachdem, mit welchen Waffen man gestartet ist, kann man die drei Schiffe relativ gefahrlos erledigen. Wenn Ihr Penguin-Raketen dabei habt, sind die Schiffe schnell außer Gefecht - mit den Bordgeschützen wird die Sache dann schon etwas schwieriger. Man rast mit knapp 400 - 450 Knoten auf ein Schiff im leichten Sturzflug zu und versucht mit der 27 mm-Kanone zu treffen und muss dabei auch noch darauf achten, nicht ins Meer zu stürzen. Diese Variante sollten nur Bodenkampf-erfahrene Piloten bevorzugen.

In der ersten richtigen Mission gehts ziemlich spannend weiter: Man erhält den Auftrag, ein russisches Raketen-U-Boot der Typhoon-Klasse (bekannt aus dem Buch "Jagd auf Roter Oktober") sowie jeden abgefeuerten Marschflugkörper zu zerstören. Dabei ist das U-Boot noch ein kleines Problem - wieder kommen die Penguins zum Einsatz, oder für geübte Piloten auch die ungelenkten CRV-7 Raketen. Der eigentliche Knackpunkt sind die von U-Booten abgeschossenen Cruise Missiles: Sie fliegen nicht einfach starr auf das Ziel zu, sondern schlagen auch mal Haken und wehren sich gegen Abfangraketen mit Düppeln und Infrarot-Täuschkörpen. Selbst die treffsichere Sidewinder bekommt da ihre Probleme - also muss wieder die 27 mm ran. Diese beiden Missionen finden sich übrigens immer am Anfang des Spiels wieder, erst danach startet die richtig dynamische Kampagne.

Natürlich muss man nicht alle Aufträge selbst fliegen. Bei Standard-Missionen wie Abfangjagden oder dem Ausschalten von Bodenluft-Radar kann man sich problemlos auf die KI-Piloten verlassen. In Krisensituationen solltet Ihr aber unbedingt selbst Hand an den virtuellen Steuerknüppel legen, da versagt die KI nämlich recht schnell. Stirbt einer der sechs Piloten, müsst Ihr fort an nur mit fünf Piloten auskommen, was die Kampagne schwieriger macht. Dabei hängt der Sieg in der Kampagne allein von den Leistungen des Spielers ab - es reicht nicht, nur einfach die vorgegebenen Ziele anzugreifen, man sollte auch unterwegs darauf achten, dem Feind so viel wie möglich zu schaden. Besonders Feindpanzer solltet Ihr so viel möglich abschießen, das bremst den Vormarsch der Russen bis Verstärkung ankommt.

Während des Fluges eintreffende News-Meldungen machen das Geschehen noch spannender, besonders die Special-News tragen dazu bei. Wenn z.B. der US-Präsident plötzlich auf Island eintrifft, sind auch starke Verbände der Amerikaner zu erwarten, die einem das Überleben gegen die Sowjets doch erleichtern.

Grafik/Sound

Bei der Grafik setzt Entwickler DID leider auf Sparflamme. Die Bodentexturen sind sehr grob und verwaschen; die Landschaften wirken insgesamt sehr leer und leblos. Die in der Engine dargestellten Zwischensequenzen sind ebenfalls nicht sonderlich spektakulär. Selbst das HUD (Head-Up-Display) wirkt etwas dürftig, aber erfüllt seinen Zweck. Nervig ist, dass man so wenige Farben auswählen kann: Das übliche Grün ist oft schlecht erkennbar, gut erkennbare HUD-Farben wie Weiß (sieht man gerade auf dunklem Boden und Wasser sehr gut) oder Schwarz gibt es nicht. Das Aussehen der Flugzeuge hingegen kann wirklich überzeugen, diese sind sehr detailliert und zeigen auch die erlittenen Schäden sehr realistisch. Auch die tollen Explosionen zeigen, was die Engine leisten kann.

Beim Sound gibt es kaum etwas auszusetzen: Die Geräusche des Eurofighters sind überzeugend. Es stört nur etwas, dass die News-Videos nicht synchronisiert wurden, aber selbst mit einfachen Englisch-Kenntnissen weiß man, was gemeint ist.

Multiplayer

Im Mehrspieler-Modus können bis zu acht Piloten gegeneinander antreten und haben dabei vier Spielvarianten zur Auswahl: den "König der Lüfte"-Modus, eine Art klassisches Deathmatch mit Bordkanonen (auch im Team spielbar). Der "Auf Messers Schneide"-Modus geht noch einen Schritt weiter: Jeder Spieler startet ohne Munition in der Luft. Um diese aufzunehmen, muss man erst auf seinem Stützpunkt landen. Für jeden Abschuss gibt es vier Punkte, dem Opfer wird ein Punkt abgezogen und bei einem Absturz gleich drei. Gewinner ist der, der als erster 20 Punkte gesammelt hat.

Wirklich originell dagegen ist die Typhoon-Jagd ganz ohne Waffen - es ist ein Wettrennen. Allerdings mit einer interessanten Einschränkung: die Fluggeschwindigkeit hängt von der Flughöhe ab; je schneller man fliegen will, desto niedriger muss man über den Boden sausen. Als vierter und letzter Modus stehen die Kooperativ-Einsätze zur Verfügung. Die menschlichen Spieler übernehmen die Rollen der ICEFOR-Piloten und treten dabei in vorgefertigten Einsätzen gegen die Sowjets an.

Pro:

  • tolle Atmosphäre
  • völlig dynamische Kampagne
  • gute Multiplayer-Modi
  • Kontra:

  • unzeitgemäße Grafik
  • kleine Ungereimtheiten bei der Steuerung
  • Vergleichbar mit:

    Israeli Air Force (IAF), United States Air Force (USAF)

    Fazit

    Mit Eurofighter Typhoon ist DID wirklich eine der besten Action-Flugsimluationen gelungen. Bis auf die maue Grafik stimmt einfach alles. Die Atmosphäre ist toll, die Einsätze spannend und zu guter Letzt trägt auch die simple Steuerung ihren Teil dazu bei - Fliegerherz was willst du mehr? Die dynamische Kampagne spielt sich jedes mal anders, ein praktisch unbegrenztes Vergnügen also. Ein paar kleine Ungereimtheiten verwehren Eurofighter aber eine höhere Wertung: Trotz verzweifelter Versuche wollte der Schubregler mehrerer Joysticks nicht funktionieren, außerdem sind viel zu wenig HUD-Farben vorhanden. Genrekollegen wie USAF oder Janes F/A-18 bieten da einiges mehr - auch in Sachen Steuerungskonfiguration. Merkwürdig ist zudem die Tastenbelegung mancher Funktionen - wer kommt schon darauf, das Fahrwerk mit der Taste U einzufahren? Üblich und logischer wäre das fast schon standardisierte G, das auch noch unbelegt ist. Diese Nerv-Details sollten aber wirkliche Simulations-Freaks nur wenig stören, dazu macht die Mig-Hatz einfach zu viel Spaß.

    Wertung

    PC

    0
    Kommentare

    Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

    Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.