Kiss: Psycho Circus14.08.2000, Henning
Kiss: Psycho Circus

Im Test:

Wilde Ballereien und knallharte Action stehen bei KISS Psycho Circus auf der Tagesordnung. Der Spieler schlüpft dabei abwechselnd in die Rolle eines der vier Bandmitglieder und muss in einer bunten Phantasie-Welt gegen viele verschieden Gegner antreten...

Spielbarkeit/Gameplay

KISS: Psycho Circus (ab 49,99€ bei kaufen) ist kurz und knapp eine wilde Ballerorgie mit so manchen Monsterscharen. Aber um auch gegen die Horden verschiedenster Monstern antreten zu können, wird dem Spieler ein mächtiges und vor allem bizarres Waffenarsenal zur Verfügung gestellt.

Insgesamt gibt es sechs verschiedene Waffen, darunter befinden sich auch zwei besondere, über welche aber immer nur der jeweilige Charakter verfügt.

Die einfachste Waffe ist die Peitsche, mit ihr kann man nicht nur die Gegner ins Jenseits befördern, sondern sich auch über Abgründe hangeln.

Als nächstes gibt es da noch eine Energiewaffe, man könnte sie mit einer Art Maschinengewehr vergleichen. Sie feuert schnell und hat eine große Durchschlagskraft. Natürlich darf, wie im jedem 3D-Shooter, auch die Schrotflinte nicht fehlen. Sie hat nur eine sehr geringe Feuergeschwindigkeit, ist aber um einiges effektiver als die Energiewaffe.

Zu guter Letzt gibt es da noch einen sehr symphatischen Raketenwerfer. Er verschießt hochexplosive Munition, die alles Leben in näheren Umgebung vernichtet. Man könnte schon fast meinen, dass sie die Spielbalance zerstört.

Obwohl KISS: Psycho Circus leider komplett auf Rätsel verzichtet, kommt die Story nicht zu kurz. Der Spieler wird von einer Zauberin darum gebeten, das "Nightmare Child" zu finden, da dieser böse Junge das ganze Universum zerstören will. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle einer der Charaktere und macht sich auf die Suche nach dem Schlingel.

Das ganze Spiel läuft in Akten ab. Im letzten Akt, wie soll es auch anders sein, trifft man endlich auf das "Nightmare Child". Hat man dieses besiegt ist das Spiel zu Ende.

Aber es gibt zwei Möglichkeiten, das Spiel durchzuspielen. Einmal kann der Spieler sich entscheiden, mit welchem Charakter er die Akte bewältigen will, die andere Möglichkeit ist, das Spiel streng linear ablaufen zu lassen. Dabei wird dem Spieler vorgegeben, mit welchem Charakter er welchen Akt durchspielen muss.

  

Das Spielprinzip ist schlicht und einfach. Man trifft auf eine Horde von "netten" Monstern, zückt seine Waffe, ballert drauf los, dass die Heide wackelt, bis schließlich nichts mehr übrig ist und geht weiter, bis man wieder auf eine Horde von Monstern trifft. Das ganze geht dann bis zum Level- bzw. Akt-Ende.

Aber immerhin kann sich der Spieler noch an den verschiedenen Ausrüstungsgegenständen erfreuen, die man im Laufe der Levels findet. Je mehr man von ihnen besitzt, umso stärker werden seine Kräfte.

Auch die Vielfalt der Gegner kann sich sehen lassen. Sie wurden liebevoll animiert und gestaltet. Die Gegner sind ebenso bizarr, wie die Waffen. Dazu haben sie auch noch nette Namen, wie z.B. die "Fat Lady". Der Name ist perfekt für dieses Monster - es ist eine dicke Frau, bei der man denken würde, sie arbeitet 24 Stunden pro Tag bei McDonalds. Stimmt aber nicht, denn sie bewirft den Spieler mit hochexplosiven Kuchen. Na dann, Guten Appetit.

Am meisten wird man wohl den "Headless-Viechern" begegnen. Sie greifen meistens in wahren Horden an, was wiederum frisches Kanonenfutter bedeutet, denn sie sind sehr leicht zu besiegen.

Am Ende jedes Akts trifft man auf einen Endgegner, diese sind meisten nicht sehr viel stärker als die normalen Gegner, sie unterscheiden sich nur darin, dass sie sich nach einer gewissen Zeit verwandeln und größer werden. Das ganze passiert drei mal und der Gegner ist vernichtet.

Die Atmosphäre in KISS: Psycho Circus ist düster und teilweise schaurig schön. Die Level sind alle sehr unterschiedlich, mal muss man durch ein düsteres Gebäude hetzten oder aber in einer Kanalisation für Recht und Ordnung sorgen.

Das alles hört sich ja schön und gut an, wenn da nicht diese vielen Bugs wären. Es sieht nicht gerade toll aus, wenn man plötzlich in einem nackten Level steht, ohne jegliche Texturen und Objekte. Da hilft nur ein Neustart des Spiels, wenn man denn rausfindet, wo der Quit-Button ist, denn auch das Menü kann man nicht mehr erkennen.

 

Dazu kommen noch Fehler in der Kollisionsabfrage, auch wenn man mit der Peitsche ein kleines Stück neben den Gegner haut, wird es als Treffer gewertet. Leider treten auch Clipping-Fehler ziemlich häufig auf. Dann gibt auch noch die sehr schwache KI, man könnte meinen es wäre Absicht gewesen, denn die Gegner sind mehr als dumm. Alles in allem ist KISS: Psycho Circus ziemlich verbugged und es sieht so aus, als hätte man eine Beta-Version gekauft.

Grafik/Sound

In Sachen Grafik zeigt KISS: Psycho Circus sich von seiner Schokoladenseite, was nicht heißt, dass die Grafik überragend oder revolutionierend wäre. Es wird Monoliths Grafikengine "LithTech" verwendet. Die Texturen sind sehr detailliert und sehr schön anzusehen. Auch bei den Charakteren wurde ganze Arbeit geleistet, sie wurden liebevoll gestaltet und animiert. Die Level sind alle ziemlich dunkel, was aber zur düsteren Atmosphäre positiv beiträgt. Dennoch hätten ein paar helle und freundliche Farben dem Spiel nicht geschadet.

Der Sound ist nicht gerade bombastisch und überragend. Es kommen nur 3D-Shooter-typische Waffensounds zum Einsatz und ein bisschen Sprachausgabe am Anfang von jedem Akt. Das war es aber auch schon.

Um KISS: Psycho Circus flüssig mit allem Drum und Dran spielen zu können, sollte schon ein flotter PII mit mindestens 300Mhz zum Einsatz kommen, am besten in Kombination mit einer Riva TNT 2-Karte.

Multiplayer

Der Multiplayer Modus hat nicht viel Neues zu bieten, es werden lediglich ein Deathmatch-Modus und ein Team-Deathmatch-Modus angeboten. Dazu kommen noch die schlecht gestalteten Maps, denn diese sind nichts weiter als leicht abgewandelte Single-Player Maps. Im großen und ganzen ist der Multiplayer Modus enttäuschend, so dass man ihn auch gleich hätte weglassen können. 

Fazit

Meine Meinung zu KISS Psycho Circus ist ziemlich gespalten. Auf der einen Seite stören mich die Bugs und die schlechte KI so sehr, dass ich am liebsten das Spiel in die Ecke schmeißen wollte. Dann wiederum hat mich das simple Spielprinzip und die schöne Grafik wieder zum Spielen gebracht.

KISS: Psycho Circus kann ich besonders denen empfehlen, die einfach nur auf wilde Massaker stehen und keine Lust haben, Rätsel zu lösen. Aber spätestens nach der 1000. Spinne und dem 500. Monster macht es nicht mehr viel Spaß, auf Monsterjagd zu gehen.

Wertung

PC

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