Im Test:
Fluch oder Segen?
Es ist knifflig! Wie komme ich bloß über die steile Wand, die mir den Weg versperrt? Lasse ich die Glühbirne fallen, erzeuge ich hinter der Mauer kein Licht und damit keinen Boden. Halte ich das Licht allerdings in der Hand, ist die Wand ein viel zu hohes Hindernis.
Ich liebe virtuell gewordene Gedankenspiele, die die Regeln unserer Welt auf den Kopf
Kopf oder Fuß?
Manchmal muss ich dafür einen Schlüssel finden und ans Ziel bringen (gar nicht so einfach, wenn ich nur einen Gegenstand – Glühbirne oder Schlüssel – tragen kann!). Manchmal muss ich eine Plattform beleuchten, bevor ich das Licht von einer darüber liegenden entferne, um einen Gegenstand eine "Etage" abwärts zu befördern. Und manchmal muss ich einfach nur den Weg durch das tiefe Dunkel finden. Tatsächlich ist die Lösung mancher Rätsel zwar nicht offensichtlich, aber durch reines Ausprobieren zu schnell gefunden. Ein wenig mehr Kopfnüsse hätten Closure gut gestanden.
Immerhin kommt zum Querdenken eine Herausforderung an die Geschicklichkeit hinzu, weil zahlreiche Passagen genaue Sprünge und gutes Timing verlangen. Steuerung und
Schon vor Monaten wurde Closure auf Sonys Konsole veröffentlicht - allerdings nur in Nordamerika. Laut Aussage des hauptverantwortlichen Entwicklers Tyler Glaiel hat sein Team den zeitlichen Aufwand einer Europa-Veröffentlichung überschätzt. Sein Spiel soll deshalb erst gegen Ende des Jahres im europäischen PSN erscheinen.
Laut Glaiel war Closure auf PS3 zudem nicht so erfolgreich wie von ihm erwartet - ein Grund, weshalb ihm die Veröffentlichung auf Steam sehr wichtig ist. Darstellung fördern zwar keine punktpräzisen Bewegungen, aber die Abwechslung tut dem Rätseln gut. Oft lautet die Frage: "Muss ich hier entlang balancieren oder kann ich die Aufgabe durch cleveres Kombinieren lösen?" Auf Dauer hätten dem Knobeln ein paar mehr Ideen allerdings gut getan. Zumindest darf ich jederzeit zwischen den Abschnitten wechseln, um einen verfahrenen Lösungsansatz auf die lange Bank zu schieben.
Licht und Schatten
Großartig, wie das Gedankenspiel als schwarzweißer Zeichentrick Wirklichkeit wird! Krumme Strichfiguren staksen zu einem schrägen Knarzen, verwunschenen Klavieranschlägen und ein wenig Orchester. Vor dem tiefschwarzen Hintergrund flackern genau so viele Flecken, dass man die Kulisse erahnen kann – das Auge rätselt mit. Leider darf ich in diesem Mysterium keine geheimen Verstecke entdecken. Auch eine Geschichte um das sonderbare Lichtspiel, und sei sie noch so unscheinbar, fehlt komplett. Schade: Etwas Einfallsreichtum hätte der einzigartigen Spielwelt auch eine emotionale Note verleihen können.
Fazit
Stellt man Closure neben das große Braid, wirkt es kleiner als es sein müsste: Ohne Erzählung und ohne Geheimnisse abseits des Lösungswegs bleibt nur das auf Dauer etwas einsame Rätselraten. Manche Aufgaben sind dabei recht eingleisig und die Lösung ergibt sich zu oft aus dem Aufspüren des richtigen Weges. Wenn mich Closure vor eine echte Kopfnuss stellt, macht es allerdings alles richtig! Dann sind Plattformen plötzlich keine geometrischen Formen mehr, sondern werden erst im Scheinwerferlicht Realität. Meine Gedanken finden dann Wege, die es in der Realität nie geben kann. Spätestens dann, wenn viele bewegliche Lichtquellen die Finsternis durchbrechen, entsteht eine faszinierend dynamische Rätselwelt.
Pro
Kontra
Wertung
PC
Faszinierende Kopfnüsse um das Spiel mit Licht und Schatten - dem ein größerer Rahmen und ein wenig Abwechslung fehlt.
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