Test: Driver: San Francisco (Rennspiel)

von Michael Krosta



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
01.09.2011
29.09.2011
01.09.2011
01.09.2011
Spielinfo Bilder Videos
Furchtbares Gummiband
Die KI ist zu sehr an einem Gummiband festgebunden.
Die KI ist zu sehr an einem Gummiband festgebunden.

Eigentlich macht Driver so viel richtig, was Missionsdesign und Abwechslungsreichtum angeht. Leider trübt aber die KI immer wieder den Spielspaß: Zum einen ist der Gummibandeffekt hier so stark wie in kaum einem anderen Rennspiel. Liegt man zurück, fahren dieGegner in einem solchen Schneckentempo weiter, dass man eigentlich gar nicht mehr von einem echten Rennen sprechen kann und es auch nicht als ein solches empfindet. Es wirkt einfach nur lächerlich. Zum anderen scheinen die KI-Piloten offensichtlich nicht sonderlich helle zu sein, denn ich konnte öfters beobachten, wie sie z.B.  beim Überqueren von übersichtlichen Kreuzungen wie Blindfische in einen riesigen Bus reingerast sind oder sich anderweitig verheddern. Ein ganz anderes Bild ergibt sich in den Missionen, in denen die Aufgabe der KI in erster Linie darin besteht,mich zu attackieren: Hier gehen die Schergen oft eine Spur zu aggressiv ans Werk, so dass man kaum mehr einige Meter am Stück fahren kann, ohne schon wieder von allen Seiten mit voller Wucht gerammt zu werden. In diesen Momenten büßt Driver viel von seiner Faszination ein.

Unausgewogenes Balancing

Hinzu kommen Probleme beim Balancing: Schafft man die meisten Missionen schon beim ersten Anlauf, steigen die Anforderungen manchmal sprunghaft an. Den traurigen Tiefpunkt markiert dabei ein Abschnitt gegen Ende der Kampagne, der bei mir für den einen oder anderen Frustanfall gesorgt hat. Insgesamt wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, dem Spieler die Wahl zwischen unterschiedlichen Schwierigkeiten zu geben und / oder bei Nebenmissionen auf ein Medaillensystem zu setzen, das sowohl Anfänger als auch Profis entsprechend fordert. So aber bleibt es bei dem Hin- und Her, das für geübte Fahrer oft zu einfach, manchmal aber eben auch abartig schwer (und unfair) ausfällt.

Tolles Fahrgefühl

Das ist bedauerlich, da neben dem variationsreichen Missionsdesign auch das zentrale Element stimmt: das Fahren. Die Entwickler von Reflections liefern genau die richtige Mischung aus Anspruch und Spaß, wenn man mit gezogener Handbremse lässig durch die Kurven driftet, reaktionsschnell dem Verkehr ausweicht oder einfach
Egal ob Bus, Last- oder Sportwagen: Driver fühlt sich toll an
Egal ob Bus, Last- oder Sportwagen: Driver fühlt sich toll an
nur mit dem Bleifuß durch die Straßen der Stadt heizt, die mit ihren vielen Hügeln geradezu prädestiniert ist für spektakuläre Verfolgungsjagden und deshalb auch nicht selten als Schauplatz in der Filmwelt dient - man denke z.B. an The Rock. Etwas aufgesetzt wirken dagegen Funktionen wie Nitro und Rammen. Während der regenerative Geschwindigkeitsschub noch in Ordnung geht (aber mit dem linken Analogstick etwas umständlich aktiviert wird), ist die Rammattacke auf Knopfdruck sowohl fummelig als auch überflüssig. Beide Aktionen verbrauchen übrigens Energie, die sich automatisch wieder auflädt. Um den Speicher zu vergrößern, kann man in der Werkstatt neben Tools wie einem Symbolfinder und anderen Spielereien auch Upgrades kaufen. Klassisches Tuning ist jedoch nicht möglich.

Trotzdem: Das Fahren in Driver macht einfach Spaß! Das gilt nicht nur für die Missionen, sondern auch das freie Cruisen durch San Francisco, wo man nicht nur neue Nebenaufträge entdecken, sondern auch einfach mal abschalten kann. Ich habe mir zwischendurch immer wieder eine kleine Auszeit gegönnt, mir einen Wagen geschnappt und die Stadt erkundet. Allerdings sind einige Gebiete zunächst noch gesperrt und auch die Fähigkeit, aus dem Geschehen heraus zu zoomen und die Stadt von oben zu betrachten, nimmt erst mit der Zeit zu, wenn weitere "Shift-Ebenen" freigeschaltet werden.

Kommentare

crewmate schrieb am
Die Gummiband KI ist einer der wenigen Kritikpunkte am Spiel.
DerSnake schrieb am
Ich habe mir das Spiel vor kurzen bei Steam gekauft ( Dank Sommersals nur 5?)
Und ich muss ganz ehrlich gestehen: Trotz großer Skeptisch. Trotz das ich das Spiel im Vorfeld als "Was das fürn Rotz" verurteilt habe so muss ich nachhinein gestehen: Das Spiel gefällt mir und unterhält mich bis jetzt sehr gut. Das " shiften" macht irgendwo Bock und ist irgendwie was unverbrauchtes. Die Story ist irgendwo Intresannt. Die Missionen ziemlich abwechslungreich ( Das sieht ein GTA IV mehr als alt aus dagegen) Die Grafik ist Solide. Die Ki etwas...zu extrem wenn man mich Fragt. Ich meine..die Bullen kleben ein ja regelrecht am Arsch :D
Aber ansonsten habe ich bis jetzt nichts zu meckern. Bin aber erst Kapitel 5.
NeoJD schrieb am
"Verkehr / Passanten reagieren nicht auf Hupen / Sirenen " -.-
Klingt ja nach tollen verfolgungen...
MAl ehrlich ist nur ne kleinigkeit aber das konnte GTA III ja schon...
Schrott
fiutare schrieb am
Die Bude heisst "Reflections"
Ok, das haben die in den Sand gesetzt. Wenn man mit Gewalt "etwas Neues" machen will (obwohl der Titel ja großspurig als "Back to the Roots" angekündigt war) und so ein komischen Feature wie "Shiften" erfindet - naja, das kann ja nicht gut gehen.
Leider shifted man mehr als man fährt (notgedrungen, quasi aus strategischen Gründen, will man die Aufträge erfüllen). Also hätte das Spiel "Shifter" heissen müssen und nicht "Driver".
Und dass gängige Lenkräder (G27) nicht funktionieren ist unverzeihlich.
Was habe ich vor 12 Jahren Driver1 gespielt. Bin mit einem MS Sidewinder Wheel mit den Muscle Cars um die Ecken geschliddert, dass es eine Freude war.
Und jetzt? Auf der Tastatur rumturnen und mein Driver vollführt eckige spastische Bewegungen am Lenkrad.
Örks. Nö.
Schade um die tolle Stadt, um den Reifenqualm, um die Geräusche, um die Musik. Alles toll.
Nur fahren macht keinen Spass.
Tonne. :?
planetcore schrieb am
Ich bin gerade bei der Werkstatt-Mission wo man mit dem Mustang Mach I zur Brücke fahren soll, während einem eine gefühlte Hundertschaft (bestehend aus vielleicht tatsächlich 5-6 Fahrzeugen) Polizeifahrzeuge verfolgen. Ich kann diese Mission zig mal spielen (PC-Version ohne Microsoft Pad) und werde jedesmal an der Auffahrt zur Brücke zerlegt, also kurz vor dem Ziel. Ich habe die Polizeifahrzeuge schon gegen Häuserecken geschubst, in den Gegenverkehr, in quasi alles was einem Auto so richtig weh tun und vorallem (!) ausbremsen würde... ginge es hier nicht um Driver SF. Bei 160 km/h schubst Du ein Verfolgerfahrzeug in eine Hausecke und nur schlappe 3 Sekunden später rammt dich das selbe Fahrzeug von hinten aus der nächsten Kurve. Die müssen ja ne wahnsinns Beschleunigung haben diese Polizeifahrzeuge...
Ich frage mich wie irgendwelche Testberichte von teils sehr renomierten Spielezeitschriften u.ä. im Vorfeld behaupten konnten dass dieses Spiel ein "Burner" wird, wenn sie damit nicht meinten dass man es anzündet ehe man es in den Müll wirft.
Von mir bekommt Driver SF nach dem anfänglichen Spaßfaktor mit einer Dauer von ca. 10 Minuten auf jeden Fall nun ein:
Geht sterben Reflektions - das hättet ihr schon nach Driver 3 machen sollen. Diese Softwarefirma ist nur auf schnelles Geld aus und macht sich keine Gedanken über den Verkauf von unfertigen und schlecht programmierten Games. Microsoft kann sich sowas vielleicht erlauben (s. WinME oder Vista) - aber Reflektions? Wohl eher nicht... Driver SF ist definitiv ein Spiel das gut hätte sein können, leider wurde darauf aber kein Wert gelegt.
schrieb am