Viel automatisiert
Beide Teile zeichnen sich durch ihre große Übersichtlichkeit aus. Die Quests sind beispielsweise alle fein säuberlich im Journal aufgelistet. Und auf der Mini-Karte seht Ihr immer genau, wo Ihr jetzt hinmüsst, um bei Eurer Aufgabe weiterzukommen. Leider gelangt Ihr nicht wie üblich auf der großen Karte durch einen Mausklick sogleich dort hin, wo Ihr auf der kleinen Map hingeklickt habt.
Überhaupt ist die Steuerung recht umständlich, da sie beispielsweise viele verschiedene Tasten und Schaltflächen benutzt, was sich aber verändern lässt. Gut ist wiederum, dass viele Abläufe automatisiert wurden. So heilen sich Soldaten von selbst, wenn ein Schrein in der Nähe ist. Die Holzfäller begeben sich ebenfalls selbständig zur Baustelle, wenn Ihr ein Haus errichtet. Auch bei Kämpfen müsst Ihr nicht ständig klicken, um Eure Soldaten zum Attackieren zu bringen.
Multiplayer-Modus
KnightShift könnt Ihr sowohl im Echtzeit-Strategie-Modus als auch beim Rollenspiel mit bis zu acht Mitspielern per LAN oder im Internet zocken. Besonders Letzteres macht deutlich mehr Spaß, da Ihr dort nicht nur gegeneinander streiten, sondern die Quests auch im kooperativen Modus lösen könnt. Extra Multiplayer-Maps gibt es aber nicht, gespielt wird auf den Karten, die auch für den Singleplayer zur Verfügung stehen. Beachtlich: Es existiert sogar eine kleine Community, das Earthnet, das aber natürlich keinesfalls mit Blizzards übermächtigem Battlenet mithalten kann. Oft sind nicht gerade viele Leute anwesend, so dass es bisweilen schwer ist, im Internet Spielpartner zu finden.
Bunte 3D-Grafik
Leider ist auch die farbenprächtige 3D-Darstellung in KnightShift nicht über alle Zweifel erhaben. Viel zu eintönig sind etwa die oft eckigen Umgebungen der Fantasy-Welt, von denen vor allem die lieblos gestalteten Dungeons am wenigsten überzeugen. Auch die Animationen der Figuren sind nicht immer vom Feinsten, wie Ihr beispielsweise beim Tod der Monster sehen könnt.
Gelungen ist hingegen das Wasser, das vor allem bei höheren Auflösungen schön funkelt. Auch die Magieeffekte können sich sehen lassen. Das Spiel stellt sich übrigens automatisch auf Eure Hardware ein. Um KnightShift richtig zum laufen zu bringen, sollte es schon eine CPU mit 1,5 MHz, 256 MB RAM und eine mit der GeForce 3 ti vergleichbare Grafikkarte sein, die über einen leistungsstarken Pixel-Shader verfügt. Leider sind außer dem lustigen Intro kaum vorgerenderte Filmchen vorhanden, die die Story vorantreiben - alle Zwischensequenzen werden in Spielgrafik dargestellt.
Aus deutschen Landen
Auf wenig Begeisterung ist auch die deutsche Sprachausgabe gestoßen, die zwar professionell aufgenommen wurde, aber (leider) auch mit manchem deutschen Dialekt aufwartet. Die Holzfäller poltern auf Bayerisch, die Bogenschützen nuscheln sächsisch und die Schwiegermütter kommen offenbar aus der Pfalz. Wen das stört (und das sind sicher nicht wenige), der kann sich mittlerweile einen englischen Sprach-Patch installieren. In all dem babylonischen Dialektgewirr wurde allerdings der Heimatdialekt des Testers, das Schwäbische, völlig vergessen - ein schwerwiegender Fauxpas! Spaß beiseite, denn der heroische, mittelalterlich anmutende Soundtrack ist wirklich gelungen und sorgt wenigstens für ein wenig mehr Atmosphäre.