Test: Alpha Polaris (Adventure)

von Bodo Naser



Alpha Polaris
Entwickler:
Publisher: Phenomedia
Release:
24.06.2011
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ab 15,82€
Spielinfo Bilder Videos
Eine isolierte Station im ewigen Eis, jede Menge wilder Tiere und uralte Geheimnisse: Das sind die Zutaten von Alphas Polaris. Das skandinavische Adventure bietet ein interessantes Setting, in dem die Suche nach Rohstoffen und der Schutz der Arktis miteinander kollidieren. Allerdings ist die Ausführung eher zweifelhaft.    


Öl oder Öko?

Rune erforscht die Eisbären, was er im Dienst einer Ölfirma tut.
Konflikt vorprogrammiert! Rune erforscht die Eisbären, was er im Dienst einer Ölfirma tut.
Rune Knudsen ist mit Leib und Seele Biologe, der derzeit auf einer abgelegenen Forschungsstation in Grönland seinen Dienst tut. Dort ist der Norweger für die Erforschung der Eisbären zuständig, die im hohen Norden noch regelmäßig vorkommen. So regelmäßig, dass sie den Forschern auf ihren Wanderungen bisweilen zu nahe kommen. Allerdings ist das eisige Paradies bedroht, woran in diesem Fall nicht die Erderwärmung schuld ist. Leider sind es gerade Runes Kollegen, die für Probleme sorgen, da sie auch nach Bodenschätzen suchen. Manch einer freut sich sogar schon auf seine fette Prämie, wenn endlich Öl gefunden wird. Für Rune ein wahrer Alptraum, denn das wäre das Ende des Grönlandes wäre, wie er es liebt. Zudem glaubt er nicht, dass in erster Linie die Einheimischen vom Öl profitieren würden, sondern irgendwelche Konzerne.

Das Setting von Alpha Polaris ist interessant und spiegelt den immer wieder auftauchenden Konflikt zwischen Kommerz und Ökologie wider. Es gibt keine einfachen Antworten, da z.B. auch der Protagonist selbst von der Ölfirma bezahlt wird. Jeder will ein gutes Leben führen, mit dem Auto fahren und billige Plastiksachen kaufen. Nachdem Runes Kollege Al unvermutet Öl findet, wachsen die Begehrlichkeiten. Der schon etwas ältere Al will seine Prämie kassieren, um sich zur Ruhe setzen zu können. Rune ist natürlich dagegen, weshalb er unter seinen Kollegen als Ökofreak gilt. Hinzu kommt, dass er als Norweger einen schweren Stand hat, da er auch mal das Opfer von Beschimpfungen wird. Rune seinerseits hält die anderen eher für durchgeknallt, was insbesondere für seinen Spezi Tully gilt. Da die Macher als Finnland stammen, erscheinen diese innerskandinavischen Frotzeleien in einem interessanten Licht und zeigen sich als ironisch-witzig.

Allein im Schnee

Während sich der Held noch um die Tiere kümmert, drehen andere schon durch.
Während sich der Held noch um die Tiere kümmert, drehen seine Kollegen schon durch.
Doch irgendwie scheint den Insassen der Station trotz ihres Fundes kein Glück vergönnt, denn die seltsamen Ereignisse häufen sich. Die Eisbären verhalten sich seltsam, die Menschen ebenfalls. Das Polarlicht schimmert grünlich, alle schlafen schlecht und haben Alpträume, die nur zu real scheinen. Ist es wirklich nur der Lagerkoller oder sind es doch die elektromagnetischen Stürme, die Al dafür verantwortlich macht? Das geht sogar soweit, dass Runes Kollegen immer mehr ausrasten. Gleich in der ersten Nacht muss er Tully beruhigen, der plötzlich aggressiv wird. Auch mit dem Sohn des Chefs, der plötzlich auftaucht, gibt es Ärger, da er sich wie ein Idiot benimmt. Der einzige Lichtblick bleibt Nora, mit der sich Rune gut versteht.

Bis zum Ende, das schon nach etwa sieben Stunden erreicht ist, bleibt unklar, was genau für die Ereignisse verantwortlich ist. Jeder hat seine Erklärung: Für den einen ist es naturwissenschaftlich zu lösen, die anderen denken eher an Stress wegen der langen Isolation und wieder andere glauben an böse Geister. Als ein paar uralte Knochen in einer Gletscherspalte gefunden werden, wird es zunehmend mystisch. Scheinbar stammen die Relikte von einer Kultur, die lange vor den Eskimos auf Grönland weilte. Es stellt sich heraus, dass die Knochen abgenagt wurden, wie man es von Kannibalen erwarten würde. Nora, die selbst eine Inuit ist, weiht Rune in die Mythen ihrer Kultur ein. Obschon das ein wenig an „Das Ding aus einer anderen Welt“ erinnert, kann es nicht ganz so fesseln, da sich das Adventure nicht recht entscheiden mag. Will es nun Horror, Psychodrama oder Beziehungsgeschichte sein?

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Kommentare

6zentertainment schrieb am
MrReset hat geschrieben:
Charlatan hat geschrieben: Fragt sich nur, warum du Geld für ein minderwertiges Adventure ausgeben willst
Weil ich's kann? Ich kauf die Spiele, die ich mir kaufen will, bin doch kein Apple-User, der sich vorschreiben lassen muss, was er spielen darf und was nicht ...
Ich lad mir jetzt mal die Demo herunter und dann schau'n mer mal ...
glaube er meinte das nicht so bösse wie du das aufgenommen hast,vermutlich eher als guter rat gemeint damit du dein geld nicht sinnlos einem produkt hinterher wirfst was es nicht taugt,deswegen wohl auch die erwähnung von titeln die vlt besser sein könnten.aber klar hau weg den dreck wenn mans mag dann würd ich mir auch keinen wert auf ne andere meinung machen :D
HanFred schrieb am
Das Game ist nicht allzu übel. Sicher gibt's besseres, aber für den Genrefan taugt es allemal für zwischendurch.
johndoe990045 schrieb am
Charlatan hat geschrieben: Fragt sich nur, warum du Geld für ein minderwertiges Adventure ausgeben willst
Weil ich's kann? Ich kauf die Spiele, die ich mir kaufen will, bin doch kein Apple-User, der sich vorschreiben lassen muss, was er spielen darf und was nicht ...
Ich lad mir jetzt mal die Demo herunter und dann schau'n mer mal ...
crewmate schrieb am
http://www.turmoilgames.com/
Intelkartne werden scheinb<r unterstützt. Fragt sich nur, warum du Geld für ein minderwertiges Adventure ausgeben willst, wenn bald die neuen Daedalic Adventures und Geheimakte 3 ansteht.
schrieb am