Dino Island31.05.2002, Bodo Naser
Dino Island

Im Test:

Die Dino-Welle, die durch die Jurassic Parc-Filme entscheidend mitverursacht wurde, reißt nicht ab. Immer noch erfreuen sich die Urzeit-Riesen vor allem unter Jüngeren großer Beliebtheit. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die Spiele-Hersteller längst dem Thema angenommen haben. Demnächst will Microsoft sein Dinosaurier-Addon zum Erfolgs-Hit Zoo Tycoon veröffentlichen. Schon jetzt präsentiert Euch Monte Cristo seine Dinopark-Simulation, Dino Island (ab 10,34€ bei kaufen). Was von dem auf humorvoll getrimmten PC-Spiel zu halten ist, erfahrt Ihr in unserer Review.

Die Dino-Welle, die durch die Jurassic Parc-Filme entscheidend mitverursacht wurde, reißt nicht ab. Immer noch erfreuen sich die Urzeit-Riesen vor allem unter Jüngeren großer Beliebtheit. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die Spiele-Hersteller längst dem Thema angenommen haben. Demnächst will Microsoft sein Dinosaurier-Addon zum Erfolgs-Hit Zoo Tycoon veröffentlichen. Schon jetzt präsentiert Euch Monte Cristo seine Dinopark-Simulation, Dino Island. Was von dem auf humorvoll getrimmten PC-Spiel zu halten ist, erfahrt Ihr in unserer Review.

Manager im Dino-Park

Dino Island ist eine bunte und nicht zu anspruchsvolle Themenpark-Management-Simulation in 3D: In der mit nur sieben Missionen etwas zu kurzen Kampagne sowie im freien Modus könnt Ihr beweisen, dass Ihr Parks wie in Zoo Tycoon aufbauen und leiten könnt. Dabei kommt es ganz entscheidend auf die Attraktionen an, die Ihr in Eurem Park präsentiert. Ganz nebenbei ist der richtige Umgang mit den teils putzigen Dinosauriern gefragt. Die einsteigerfreundliche Kampagne kommt nur langsam in Schwung, da Ihr vorher ein reichlich langweiliges Tutorial bewältigen müsst. Auf einen Multiplayer-Modus hat Monte Cristo leider ganz verzichtet.

Aufbau des Parks

Zu Beginn der Missionen habt Ihr meist noch zu wenig Geld, um Euch richtig tolle Dinos (wie z.B. einen T-Rex) leisten zu können. Daher müsst Ihr mit wenig Aufwand ein paar Besucher anlocken, die Euch dann mehr Geld einbringen. Dutzende von Gebäuden stehen Euch auf den recht großen Inseln zur Auswahl. Zunächst ist der Ausbau der Infrastruktur gefragt: Schnell habt Ihr ein paar einfache Gehege errichtet, in die Ihr Eure ersten Dinos setzen könnt. Dabei solltet Ihr darauf achten, dass Fleisch- und Pflanzenfresser schön getrennt sind... Jedes Gehege braucht natürlich einen Futtertrog und eine Farm, die Eure Dinos mit der Nahrung versorgt. Alles muss natürlich mit Wegen verbunden werden. Noch ein paar Aussichtstürme gepflanzt und schon können die Besucher kommen.

Schnell stellt Ihr fest, dass Dinos allein nicht ausreichen, um mehr Besucher anzulocken. Vielmehr müsst Ihr Extras wie Pommesbuden, Geschäfte oder Restaurants bauen, die Eure Besucher zufriedener machen. Mit Hilfe von Attraktionen lassen sich die Besucher-Ströme noch verstärken: Geisterbahn, Riesenrad und Co. machen Euer Dino Island schnell zum Vergnügungspark wie in Rollercoaster Tycoon. Sogar vier spezielle Themen stehen Euch für den Park zur Wahl. Die Sonder-Gebäude wirken wie die Dinos selbst unterschiedlich auf einzelne Besuchergruppen: Kinder wollen jenes, Rentner etwas anderes. Um alle Besucher gleichermaßen zufrieden zu stellen, müsst Ihr daher unterschiedliche Gebäude errichten.

Dinos umsorgen

Jeder Dino verfügt über seine ganz persönlichen Eigenschaften, Fähigkeiten und Bedürfnisse. Im müsst dafür sorgen, dass Eure Dinos genug zu fressen bekommen und dass sie sich ungestört ausruhen können. Sperrt Ihr etwa zwei Kampfhähne zueinander, kloppen sie aufeinander ein und bald ist einer der beiden "über den Jordan gegangen". Aggressive Dinos solltet Ihr daher lieber trennen. Auch die Wahl des richtigen Futters und die Anzahl der Fütterungen sind entscheidend. Leider gelingt es kaum, das mit dem Betrieb der Farmen in Einklang zu bringen. Obwohl genug Farmen da sind, schafft es die KI einfach nicht, den Dinos das Futter zu bringen. Da verhungert dann schon mal einer Euer Publikums-Lieblinge.

Der absolute Publikums-Magnet sind die sechs spaßigen Dino-Wettkämpfe. Bei Rennen, Hindernisläufen, Destruction Derby, verschiedenen Kämpfen und "Capture the goat!" können Velociraptor und Kollegen zeigen, was sie alles so drauf haben. Neben vorgefertigten Wettkampfbahnen könnt Ihr auch Eure eigenen Parcours entwerfen. Nach Art und Ausmaß sind eigentlich fast keine Grenzen gesetzt. Für genügend Langzeit-Motivation sorgen auch die Wettkämpfe leider nicht. Zu willkürlich ist vor allem der Strom der Zuschauer: Weshalb sie zu einer bestimmten Zeit einen bestimmten Parcours besuchen, bleibt stets rätselhaft.

Spiel mit den Genen

Mit das Interessanteste: Bei Dino Island verfügt Ihr über ein leistungsfähiges Labor, in dem Ihr Dinos klonen und kreuzen könnt. Das Klonen empfiehlt sich vor allem zu Beginn, wenn Ihr noch nicht die Dinos kaufen könnt, die Ihr wollt. So könnt Ihr preisgünstig viele Dinos herstellen. Wem die an die 20 Dino-Arten nicht ausreichen, der kann Arten kreuzen und so einen völlig neuen Dino mit neuen Eigenschaften herstellen. So lässt sich spielend ein sehr schneller oder intelligenter Dinosaurier herstellen. Auch das Aussehen könnt Ihr auf diese Weise origineller gestalten, was wiederum neue Besucher anlockt. Wer wollte nicht schon immer einen Brontosaurier mit einem Tyrannosaurus kreuzen und sehen, was dabei für eine "Missgeburt" entsteht?! Dass man die putzigen Dinos trotzdem nicht ins Herz schließt, liegt daran, dass die Viecher öfters aus unerfindlichen Gründen in den Dino-Himmel eingehen.

Knallbunte Optik

Dino Island besitzt das für Monte Cristo typische, cartoonmäßige Design - diesmal allerdings in 3D. Die "quietschfidele Grafik" will wohl vor allem jüngere Zielgruppen ansprechen, jedermanns Geschmack ist sie freilich nicht. Stufenloses Zoomen und Drehen der 3D-Insel-Ansicht ist ohne Probleme möglich, zudem könnt Ihr verschiedene Auflösungen einstellen. Insgesamt überzeugt die Grafik nicht vollends, da sie insbesondere in der Nahansicht grob aussieht und arm an Details ist.

Auch der Sound ist weitgehend Geschmacksfrage: Wer auf Calypso-Musik steht, ist hier richtig, aber das sind wohl eher wenige. Auch die wenigen Geräusche sind eher im kindlichen Stil gehalten: Piepsend, quietschend und schnarchend melden sich so Eure Dinos.

Pro:

  • Kampagnen-Modus
  • freier Modus
  • 20 Dino-Arten
  • Infrastruktur aufbauen
  • Sonder-Gebäude
  • Dino-Wettkämpfe
  • Attraktionen entwerfen
  • um Besucher kümmern
  • Klonen und Kreuzen
  • Kontra:

  • wenig Abwechslung
  • schwache KI
  • Dinos sterben einfach
  • grobe Nahansicht
  • Cartoon-Optik
  • nervige Musik
  • kaum Geräusche
  • kein Multiplayer
  • Vergleichbar mit:

    Zoo Tycoon, Rollercoaster Tycoon, Crazy Factory

    Fazit

    Trotz der vielen Schwächen ist Dino Island sicher eine der besseren Management-Simulationen aus dem Hause Monte Cristo. Gerade die bunte 3D-Grafik ist durchaus ansehnlich, wenn auch aufgrund des schrillen Designs Geschmackssache. Das Gameplay der Dinopark-Sim wird jedoch nach den ersten Stunden schnell eintönig. Trotz Planung und Bau von großen Attraktionen und den Gen-Experimenten an den Dinos gibt es einfach zu wenig Abwechslung. So etwas wie eine gefühlsmäßige Bindung an die Pixel-Dinos entsteht leider nicht, man neigt schon eher dazu, sie sinnlos in der Wettkampf-Arena zu verheizen. So bleibt Microsofts schmuckloses Zoo Tycoon weiter die Genre-Referenz - auch ohne schicke 3D-Grafik. Absolute Fans der Urzeit-Riesen hingegen sollten sich Dino Island ruhig näher anschauen, vor allem der günstige Preis von nur 25 Euro lockt.

    Wertung

    PC

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    Kommentare

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