Liebe zum Detail
Auch wenn die Szenerie nicht mit bewegten Bäumen oder umherstreifenden Tieren punkten kann, überzeugen z.B. die malerischen Strände mit azurblauem Wasser sowie Fischschwärmen und Walen - hier erreicht man fast Age of Mythology-Niveau.
Aber auch ansonsten ist das Landschafts- und Gebäudebild ausgesprochen stimmungsvoll. Zwar wird man auf Schritt und Tritt an die altehrwürdige Age of Empires-Reihe erinnert, vor allem im Architekturbereich, aber dafür hat Rise of Nations eine ganz eigene Stärke.
Denn im Gegensatz zu anderen Spielen offenbart der freie Zoom selbst in der Totalen keinen Pixelbrei à la Empire Earth, sondern detaillierte Figuren und abwechslungsreiche Animationen: da flattern die Umhänge der Spione, wird hektisch nachgeladen oder die Gewehrschulter gelockert. Überhaupt bietet das Spiel eine Fülle an kleinen optischen Delikatessen, die immer wieder zum Hinschauen einladen. Wenn Scharfschützen z.B. katzengleich durchs Unterholz pirschen und in Deckung gehen, kommt Freude auf - die Grafiker haben im Animationsbereich wirklich ganze Arbeit geleistet.
Musikalisch hätte Rise of Nations etwas mehr orchestrale Wucht und Vielfalt vertragen können. Zwar passen die epischen Melodien wunderbar zum historischen Ambiente, aber sie wiederholen sich zu schnell. Die Soundeffekte überzeugen hingegen auf ganzer Linie - egal ob Mündungsfeuer oder Explosionen.
Witzig sind auch die Kommentare der verbündeten KI-Nationen: Werden sie zum Einmarsch aufgefordert, geben sie ihre markige Zustimmung zum Besten. Sehr angenehm ist übrigens auch, dass die Arbeiter bei Anweisungen keine nervige Befehlsbestätigung abliefern.