Test: The Journey Down: Chapter One (Adventure)

von Jan Wöbbeking



The Journey Down: Chapter One (Adventure) von Adventure Game Studio
The Journey Down: Chapter One
Entwickler:
Release:
kein Termin
kein Termin
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Q2 2012
Spielinfo Bilder  

Endlich ist der Sommer zurück: Am Hamburger Himmel lässt sich nach wochenlanger Sintflut wieder die Sonne blicken und in der Redaktion sorgt ein kleines Indie-Adventure für Urlaubsstimmung.  Reggae, Slapstick und jede Menge gute Laune sind die Hauptzutaten von The Journey Down. Als tolpatschiger Rasta stolpert man durch die heruntergekommenen Docks von St. Armando, um einer groß angelegten Verschwörung auf die Schliche zu kommen.



Lass die Sonne rein!

Lasst euch nicht täuschen: Auf den ersten Blick wirkt der Maskenstil unheimlich, doch Bwana und Kito sind zwei absolut liebenswerte Chaoten.
Lasst Euch nicht täuschen: Auf den ersten Blick wirkt das Masken-Design unheimlich, doch Bwana und Kito sind zwei absolut liebenswerte Chaoten.

Entwickelt wird der Titel nicht im tropischen Süden, sondern vom schwedischen Team SkyGoblin. Bereits vor anderthalb Jahren gab es eine kostenlose Version im pixeligen Retro-Design. Wer unverbindlich hinein schnuppern möchte, kann sie sich in unserem Download-Bereich herunterladen. Die frisch erschienene Neuauflage wurde rundum überarbeitet: Neben neuer HD-Grafik gibt es eine englische Synchronisation sowie neue Rätsel, Orte, Charaktere, Puzzles und Musikstücke.

Ähnlich wie der Großteil der Konkurrenz setzen auch die Schweden auf das Episodenformat: Das erste Kapitel versetzt mich direkt in eine schwüle Sommernacht am Stadtrand der leuchtenden Metropole St. Armando. Die Brüder Bwana und Kito wirken wie eine exotische Version von Cheech und Chong. Mit der vom ihrem Ziehvater geerbten Tankstelle verdienen sie zwar nur das Nötigste, besitzen aber umso mehr gute Laune und leben unbeschwert in den Tag hinein.

Ecken und Kanten
Der verschollene Ziehvater Kaonandodo hat den Brüdern diese Schottmühle hinterlassen - welche der Spieler wieder flott bekommen muss.
Der verschollene Ziehvater Kaonandodo hat den Brüdern diese Schottmühle hinterlassen - der Spieler muss sie wieder flott bekommen.

Eine Besonderheit sticht sofort ins Auge: Beim Design haben sich die Entwickler für einen eigenwilligen Stilmix aus afrikanischen und jamaikanischen Einflüssen entschieden. Die Gesichter z.B. besitzen eine starke Ähnlichkeit zu eckigen Holzmasken vom schwarzen Kontinent. Zu Beginn war es ein wenig unheimlich, in die schwarzen Augenhöhlen zu starren. Nach ein paar Minuten hatte ich die liebenswert verschrobenen Helden aber ins Herz geschlossen.

Das liegt vor allem an der unheimlich guten Vertonung von Anthony Sardinha und David Dixon, welche relaxt im jamaikanischen Slang Witze reißen. Eine deutsche Synchro ist nicht erhältlich, sie würde dem Spiel aber viel von seinem Flair rauben. Auch der entspannte Mix aus Reggae und Jazz von Simon d’Souca trägt eine Menge zur Atmosphäre bei.

Zwei Rastas von der Tankstelle

Die Idylle am Stadtrand vergeht, als ein schwerreicher Konzern sämtliche Energiefirmen an den Docks aufkauft und den Brüdern mit der legeren Zahlungsmoral den Saft abdreht. Kein
Ab und trifft Bwana auf diverse Schieberätsel, welche er meist auf reichlich unkonventionelle Weise löst.
Ab und zu trifft Bwana auf diverse Schieberätsel, welche er meist auf unkonventionelle Weise löst.
Strom, kein Wasser, kein Benzin – und daher auch keine Einnahmen an der Tankstelle. An der benachbarten Imbissbude von Mama Makena gehen bereits seltsame Gerüchte über den Investor um. Auch ein Professor von der städtischen Uni ist den Machenschaften des Konzerns offenbar auf die Schliche gekommen. Nachdem ein Schlägertrupp seine Wohnung durchwühlt hat, taucht eine junge Frau auf. Die Uni-Mitarbeiterin mit dem Namen Lina sucht nach einem alten Buch über das geheime „Underland“. Nicht einmal die Seeleute am Hafen wollen über die geheimnisvolle Zone sprechen, welche bei der Verschwörung offenbar eine wichtige Rolle spielt.

Als Lina vor den bewaffneten Schlägern fliehen möchte, wittert Bwana seine Chance. Wenn er es schafft, sein uraltes Flugzeug in die Luft zu bringen, verspricht Lina ihm jede Menge Bares, welches er in seiner Notlage natürlich bestens gebrauchen kann. Also klappert er die Hafengegend ab, unterhält sich mit Mama Makena, betrunkenen Seeleuten sowie Touristen und rafft allerlei Gerümpel zusammen. Dass die Sitzpolsterung der schrottreifen Propellermaschine von Nagetieren aufgefuttert wurde, ist nicht weiter schlimm. Auch nicht, dass das Flugzeug mittlerweile als Kakteen-Treibhaus dient. Es fehlen allerdings beide Motoren, ein Steuerknüppel und allerlei mechanische Kleinteile, welche den Schrotthaufen zusammenhalten sollen. Als Propeller muss z.B. der alte Ventilator aus seiner Wohnung herhalten.

Kommentare

Wuschel666 schrieb am
hab es vor etwa 2 bis 3 Wochen in nem IndieBundle für 5 Euro mit noch ner Menge anderer Games bekommen. Läuft nativ unter Linux, was will ich mehr? Bin sehr gespannt auf das Spiel. Angesichts des Preises find ich die kurze Spielzeit super, frisst nicht so viel Zeit, solang es mich dafür durchgehend Unterhält find ichs super
Randall Flagg schrieb am
Oh na dann werde ich mir das Spiel mal angucken. Das Design spricht mich nämlich schon sehr stark an :D
holydürüm schrieb am
Ja das kann ich auch bestätigen, das Englisch in TJD ist weitgehend relativ einfach und verständlich gehalten (IMHO). Wenn man der Sprache halbwegs mächtig ist, sollte es kein Problem sein - mit englischen Untertiteln sowieso nicht. Sam & Max von Telltale hatte da z.B. ein deutlich komplexeres englisches Vokabular.
4P|Jan schrieb am
Ne, du kannst nur englische Untertitel aktivieren. Trotz Slang versteht man sie aber recht gut, weil sie sehr deutlich und langgezogen sprechen.
Randall Flagg schrieb am
Gibt es deutsche Texte bzw. Untertitel? Dann wäre es eine Überlegung wert. Ich fand damals schon bei GTA 4 den Jamaikaner mehr als schwer zu verstehen.
schrieb am