K.Hawk - Survival Instinct21.10.2002, Bodo Naser
K.Hawk - Survival Instinct

Im Test:

Im Zuge der Phenomedia-Insolvenz stand auch das Survival-Actionspiel K.Hawk - Survival Instinct (ab 9,90€ bei kaufen) (vorher: Conseal) von Similis unter keinem guten Stern. Schon vor über einem Jahr auf der E3 vorgestellt und inzwischen mehrmals verschoben, erschien das Spiel um die toughe Soldatin nun kaum beachtet beim österreichischen Publisher JoWooD. Ob das Spiel möglicherweise mehr Aufmerksamkeit verdient hätte, erfahrt Ihr aus unserer Review.

Kitty muss überleben!

Bei einem Einsatz über dem Pazifik wird Hubschrauberpilotin Kitty Hawk von einer feindlichen Rakete abgeschossen. Beim folgenden Absturz stirbt ihr Partner und sie findet sich auf einer scheinbar unbewohnten Insel wieder, die voll von den Söldnern eines Menschen verachtenden Colonels ist. Für die blonde Navy-Seal-Soldatin geht es fortan nur um eines - das blanke Überleben! Denn der brutale Colonel kann bei seinen verbotenen Experimenten am perfekten Krieger absolut keine Mitwisser gebrauchen. Kitty muss es irgendwie schaffen, an ein Funkgerät zu gelangen, um eventuell Hilfe anfordern zu können. Nur wie? Denn überall wimmelt es von den Leuten des Colonels.

Spielumfang

Bei dem Survial-Actionspiel aus dem Hause Similis müsst Ihr über zehn recht umfangreiche Kapitel versuchen, Kitty aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Ganz nebenbei muss natürlich auch noch der fiese Oberst von seinen bösen Machenschaften abgebracht werden. Das Ganze spielt sich in etwa wie eine dreidimensionale Ausgabe von Commandos mit einem Schuss Tomb Raider und einer Prise Dr. Frankenstein. Es kommt also weniger auf Shooter-typische Feuergefechte an als auf Ducken, Kriechen und Verstecken. Die Spielwelt bietet dazu jede Menge Felsen, Gebüsche, Bäume oder Tonnen, wo man Euch nicht sieht. Die Kapitel sind so angelegt, dass Ihr ohne auch ein Schuss abzufeuern, ans Ziel gelangen könnt. Zu Beginn etwa verfügt Eure Heldin noch nicht mal über eine Waffe.

__NEWCOL__Waffen und Ausrüstung

Trotz der eher vorsichtigen Vorgehensweise kann bisweilen der Einsatz von Schusswaffen notwendig werden. Neben einfachen Pistolen gibt es auch Maschinen-Pistolen, Gewehre und Sturmgewehre. Als Spezialwaffen stehen das obligatorische Präzisionsgewehr und der Raketenwerfer zur Verfügung - alles Waffen, die fiktiv sind, aber real existierenden Schießprügeln nachempfunden wurden.

Schließlich findet Ihr auch Granaten und Sprengstoff. Munition und die lebenswichtigen Medipacks sind leider sehr rar, was Euch zum Schleichen zwingen soll. Aber egal, denn Kitty steckt auch ohne Heilung einige gegnerische Treffer weg und vielleicht prallen die Geschosse ja an ihrer enormen Oberweite ab!? Übrigens: Wer Ausrüstung findet, ist auf dem richtigen Weg.

Einfache Bedienung

Genretypisch dürft Ihr Kitty in Schulter-Perspektive durch die teils großen Karten steuern. Die betont simple Steuerung bekommt Ihr mit dem Lernen weniger Shortcuts in den Griff. Wichtig ist ein kleines, periodisch ausfallenden GPS im Bildschirm, das Euch anzeigt, wo Eure Gegner sich befinden, wie sie sich bewegen und wie Ihr Sichtfeld gerade ist. Darüber hinaus wird aber auch angezeigt, welchen Lärm Ihr gerade macht. So müsst Ihr nicht nur darauf achten, dass man Euch nicht sieht, sondern auch, dass Ihr genug Abstand zu den Wachen haltet, damit sie Euch nicht hören. Wer schleicht, macht natürlich weniger Geräusche als jemand, der wild durch die Gegend hetzt. Trotzdem ist es oft einfacher, die Wachen einfach abzuballern.

Einfache Gegner

Im Vergleich zur Preview-Version wurde die Gegner-KI nun doch deutlich entschärft, so dass das Actionspiel jetzt viel einfacher geworden ist. Waren die Gegner dort noch unerbittlich, beruhigen sie sich nun rasch wieder, nachdem Ihr sie einmal aufgeschreckt habt.

Das macht das Spiel nicht gerade realistischer, schont aber die Nerven der Spieler gewaltig und senkt die Frustschwelle. Insgesamt ist es so nicht mehr schwer, den Wachen auszuweichen. Einzig die automatischen Kameras können natürlich nicht getäuscht werden: wer von ihnen erfasst wurde, der hat schlechte Karten. Dafür haben sie keinen Hörkreis und Ihr dürft Lärm machen.

Eckige Palmen

Bei der soliden 3D-Grafik sind verschiedene Auflösungen wählbar, Clipping-Fehler kommen kaum vor. Trotzdem gehört die Darstellung wegen ihrer wenigen Details und der lieblosen Umgebung wie etwa eckige Palmen nicht zum Besten, was es an dreidimensionaler Grafik derzeit gibt. __NEWCOL__Vor allem auf einige Entfernung wird die Darstellung unscharf, was leider dazu führt, dass Ihr bisweilen beim Schießen daneben haltet. Auch die animierten Figuren sehen vor allem aus der Nähe eckig aus. Die Zwischensequenzen, welche die Handlung um die abgestürzte Pilotin wie in einem Film vorantreiben, sind befriedigend dargestellt. Insgesamt ist die Grafik jedoch unspektakulär.

Unflätige Kommentare

Leider hat Entwickler Similis die schon in der Preview beanstandenden, üblen Beschimpfungen der Wachen drin gelassen, was die sehr professionelle Sprachausgabe in ein schlechtes Licht rückt.

Während der filmischen Zwischensequenzen ist da aber so manche aus Film und Fernsehen bekannte Stimme zu hören. Musik und Geräusche sind genretypisch hektisch und laut, was wohl Euren Adrenalin-Spiegel in die Höhe treiben soll.

Fazit


K. Hawk - Survival Instinct ist nur durchschnittliche Survival-Action aus Deutschland, die vor allem von ihrem taktischen Anspruch lebt. Trotzdem werden sich wohl viele den Weg einfach freischießen, so weit das möglich ist - wieso soll ich mich verkünsteln, wenn ich auch mit Ballern ans Ziel komme? Der Schwierigkeitsgrad wurde seit unserer Preview deutlich entschärft, was das Spiel für ein breiteres Publikum zugänglich macht. Für Action-Profis wird es deshalb bisweilen nicht fordernd genug sein. Grafisch lockt das Spiel sicher niemanden hinter dem Ofen vor, es sei denn, er interessiert sich für klobige 3D-Darstellung ohne Liebe zum Detail. Die Story macht auf wichtig, ist aber leider nur Nebensache. Warum JoWooD das Actionspiel als interaktiven Film anpreist, bleibt schleierhaft, denn dafür fehlt es den Zwischensequenzen an Länge und Qualität.

Pro

<li>Taktik gefragt</li><li>spannende Story</li><li>einfache Bedienung</li><li>leichter Einstieg</li><li>professionelle Sprachausgabe</li>

Kontra

<li>unschöne 3D-Grafik</li><li>schlecht animierte Figuren</li><li>Taktik kann einfach umgangen werden</li><li>Kitty steckt zu viele Schüsse weg</li><li>wüste Beschimpfungen der Wachen</li>

Wertung

PC

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